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Bleiproblematik beim IPSC


Martin Fischinger

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Ich vermute mal, die Blutanalyse ist die schlechteste Methode, weil sie nur eine Momentaufnahme bietet.

Ich vermute mal, dass es bei Blei nicht anders ist als bei Zinkcromaten. Mit denen hatte ich früher zuweilen Beruflich zu tun und musste noch 2 Jahre später regelmäßig Blut für den Werksarzt abgeben.

Da ist der Blutwert der konstanteste. Der Urinwert wurde auch bestimmt, gibt aber nur an wie gut der Körper das Gift abbaut. Der Urinwert kann direkt nach einer Aufnahme kurzzeitig in gewaltige Höhen schellen, während der Blutwert halbwegs konstant bleibt. Das Verhältnis kann interessant sein wenn man sich versetzen lassen will :) Wenn man trotz recht hohem Blutwert quasi keine Zinkcromate im Urin hat weißt das auf eine Gewöhnung des Körpers oder eine aus anderen Gründen nur noch unzureichende Entgiftung hin. Dann sollte man schleunigst die Arbeit wechseln. Für die Dauerschädigung ist aber der Blutwert, vor allem der noch nach Jahren vorliegende, der ausschlaggebende.

Haare wurden bei uns nicht untersucht, die geben aber meines Wissens vor allem Auskunft über die Spitzenwerte die kurzzeitig vor längerer Zeit (als das Haar wuchs) mal vorlagen.

Geschrieben

Hallo Murat,

Du hast, meine ich übersehen, wie dieser Test abläuft. Da wird ein Schwermetallantidot gegeben, weiß nicht, wahrscheinlich Calciumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure, muss der Fachmann wissen. Dieses Antidot (vulgo Gegengift) löst Blei aus dem Gewebe und macht es uringängig und dann kann man es plötzlich im Urin nachweisen und der Vergleich mit dem Wert vorher sagt dem Fachmann, wie weit man verbleit ist.

Blei ist ein Kapillar- und Enzymgift, lagert sich besonders gern an Disulfidbrücken an und stört die Wirkung der Enzyme.

Über Cromate weiß ich nur, dass sie sehr im Verdacht stehen, Krebs auszulösen. Wenn das so ist, könnte man es schon zynisch nennen, einen Höchstblutspiegel fest zu setzen. Höchstwerte für krebserzeugende Stoffe kann man eigendlich nicht mit gutem Gewissen angeben.

Geschrieben

Da wird ein Schwermetallantidot gegeben, weiß nicht, wahrscheinlich Calciumsalz der Ethylendiamintetraessigsäure, muss der Fachmann wissen.

Was geht dabei denn an "Gutem" als Nebenwirkung mit verlustig?

Geschrieben

Was geht dabei denn an "Gutem" als Nebenwirkung mit verlustig?

Diese Substanz ist m.E. gut verträglich. Gibt aber noch andere Antidote (Gegengifte) gegen Schwermetalle. Sollte aber nur der Fachmann anwenden. Gegen Blei ist z.B. BAL (Dimercaprol) ganz falsch, aber wieder das Mittel der Wahl bei Arsen oder Quecksilber. Diese Substanzen machen einen stabilen, wasserlöslichen Komplex mit dem Schwermetall, der dann durch die Niere abgeht. Der muss also wsserlöslich genug sein.

Bei falscher Wahl könnte die Stabilität des Komplexes oder die Wasserlöslichkeit nicht ausreichend sein und der Mist setzt sich in der Niere ab. Ansonsten hat man eher zuviel Schwermetalle im Balg als zuwenig, da ist nichts zu befürchten, wenn das nur 1-2 Tage zur Diagnose angewendet wird. Spurenelemente bekommt man ja wieder über die Nahrung. Vergiss Zink- oder Selenmangel als Grund für Erkältung, Modeerscheinungen!

Ne andere Sache ist es, wenn man mit jemand eine Kur macht, weil der chronisch Schwermetall-vergiftet ist. Aber dann, wie gesagt, muss ein wirklicher Fachmann ran.

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Zitat von Hotspur:

Es ist sehr die Frage, ob die Messung des Bleiblutspiegels das Wahre ist. Der ändert sich häufig, weil Blei im Gewebe abgelagert wird und auch ausm Gewebe wieder ins Blut gelangen kann. Also ist der Blutwert nur aussagekräftig, wenn man sich regelmäßig immer derselben Menge Blei aussetzt. Man müßte mal diskutieren, ob eine andere Messung besser wäre

Ich vermute mal, die Blutanalyse ist die schlechteste Methode, weil sie nur eine Momentaufnahme bietet.

Zitat Ende

Hallo Bleibesorgte und solche die sich noch nicht sicher sind, ob sie es werden sollen

Mein Blutbleiwert ist durch das völlige Unterlassen von Indoortrainings von ursprünglich 831 Mikrogramm pro Liter Vollblut, gemessen am 12. 02. 2004 ganz langsam und kontinuierlich auf 221, gemessen am 25. 11. 2007 gesunken. Dazwischen liegen 5 Messungen und man kann von einer streng monotonen Abnahme ausgehen. Es gibt Hoffnung, bald bin ich wieder unter 200, das war mein Ziel.

Gut Schuss & DVC, Martin

Geschrieben
Zitat von Hotspur:

Es ist sehr die Frage, ob die Messung des Bleiblutspiegels das Wahre ist. Der ändert sich häufig, weil Blei im Gewebe abgelagert wird und auch ausm Gewebe wieder ins Blut gelangen kann. Also ist der Blutwert nur aussagekräftig, wenn man sich regelmäßig immer derselben Menge Blei aussetzt. Man müßte mal diskutieren, ob eine andere Messung besser wäre

Ich vermute mal, die Blutanalyse ist die schlechteste Methode, weil sie nur eine Momentaufnahme bietet.

Zitat Ende

Hallo Bleibesorgte und solche die sich noch nicht sicher sind, ob sie es werden sollen

Mein Blutbleiwert ist durch das völlige Unterlassen von Indoortrainings von ursprünglich 831 Mikrogramm pro Liter Vollblut, gemessen am 12. 02. 2004 ganz langsam und kontinuierlich auf 221, gemessen am 25. 11. 2007 gesunken. Dazwischen liegen 5 Messungen und man kann von einer streng monotonen Abnahme ausgehen. Es gibt Hoffnung, bald bin ich wieder unter 200, das war mein Ziel.

Gut Schuss & DVC, Martin

Super, freut mich zu hören!

Wie hast Du Dein Training aufrechterhalten können?

Leider hat sich mit den bleifreien Zündis nix mehr ergeben. Außer den recht teuren RWS (siehe Bericht/Test im aktuellen DWJ) scheint es keine weiteren bleifreien Zündis derzeit auf dem deutschen Markt zu geben.

Geschrieben

Also, alles sehr subjektiv:

Wir hatten einmal eher zufällig als geplant alle S&B Nontox dabei weil der gemeinsame BüMa/Munitionsdealer grad nix anderes im Regal stehen hatte. Ich (und die anderen auch) hatte den deutlichen Eindruck, dass die Luft besser war als üblich. Aber wie gesagt sehr subjektiv.

Jetzt les ich das hier und bin verunsichert:

Leider hat sich mit den bleifreien Zündis nix mehr ergeben. Außer den recht teuren RWS (siehe Bericht/Test im aktuellen DWJ) scheint es keine weiteren bleifreien Zündis derzeit auf dem deutschen Markt zu geben.

Ich hab den Artikel nicht gelesen, aber heisst das die S&B Nontox verwendet normale Primer?

Die Firmen-Website gibt an Info nicht so viel her ausser:

After firing the cartridge is free from toxic exposure to barium, lead, mercury, antimony. It does not pollute the environment, does not endanger the shooter's health with combustion products, and does not pollute the gun. It ensures safe shooting in closed premises and on target ranges. Unique patented primer design.

Oder geht bei den RWS-Primern um Einzelkomponenten für Wiederlader?

Geschrieben
Also, alles sehr subjektiv:

Wir hatten einmal eher zufällig als geplant alle S&B Nontox dabei weil der gemeinsame BüMa/Munitionsdealer grad nix anderes im Regal stehen hatte. Ich (und die anderen auch) hatte den deutlichen Eindruck, dass die Luft besser war als üblich. Aber wie gesagt sehr subjektiv.

Jetzt les ich das hier und bin verunsichert:

Ich hab den Artikel nicht gelesen, aber heisst das die S&B Nontox verwendet normale Primer?

Die Firmen-Website gibt an Info nicht so viel her ausser:

After firing the cartridge is free from toxic exposure to barium, lead, mercury, antimony. It does not pollute the environment, does not endanger the shooter's health with combustion products, and does not pollute the gun. It ensures safe shooting in closed premises and on target ranges. Unique patented primer design.

Oder geht bei den RWS-Primern um Einzelkomponenten für Wiederlader?

Zitat: "S&B bietet zwar unter der Bezeichnung "Nontox" schadstoffreduzierte Munition, aber die entsprechenden Zündhütchen (noch) nicht separat an."

Die derzeit einzigen bleifreien RWS-Zündis sind die Nr. 4066, welche als Komponenten für Wiederlader angeboten werden (Small Pistol).

Die Sintox-Munition von GECO hat auch ein bleifreies Zündhütchen und ein gekapseltes Geschoss.

Kauf Dir das DWJ, der Artikel ist echt interessant!!!

Geschrieben

MagTech hat in seinem in Las Vegas letzte Woche auf der Shot Show verteilten aktuellen Katalog unter den Wiederladekomponenten bei den Zündhütchen auch die bleifreien ganz normal mit im Programm. Wir werden auf der IWA sehen, ob dies auch für den in Europa vertrieben Katalog gilt. Hinsichtlich des Preises habe ich nichts rausgekriegt.

Die RWS Sintox sind sicherlich recht gut aber apothekenmäßig teuer. Da ist man mit S&B Non-Tox Patronen sicherlich besser dran.

Auch sollte man sich einmal den effektiven Preisunterschied zwischen S&B Non-Tox (aktueller Frankonia Katalog 3000er Preis € 486 in 9x19) und den der VM Schüttpackung (3000er Preis € 432) einmal anschauen. Das sind pro Patrone gerademal 1,8 cent mehr!

Ich weise aber vorsorglich daraufhin, dass ich zur Lieferfähigkeit von S&B 9x19 nichts sagen kann ausser, dass von interimport (der Großhandelsabteilung von Frankonia) für Händler die Aussage kommt, was S&B in 9x19 angeht, erst wieder im April. Derzeit nichts da.

Hinsichtlich der bleifreien Zünder ist es unter Umständen einmal erforderlich, eine ordentliche Menge zu ordern, damit sie überhaupt beikommen. Ich denke unter 500.000 geht garnichts. Wenn sich da einige zusammentun, müsste dies doch problemlos möglich sein.

Im übrigen scheinen die US Spitzenschützen, die wirklich riesige Mengen Munition verschiessen, kaum Bleiprobleme zu haben. Sie schiessen aber praktisch 99% outdoor!

Was die Stahlziele angeht, muss eh eine neue Generation (um das Ziel ein Geschossfang) kommen, die das Problem sehr deutlich reduzieren wird. Zu Trainigszwecken kann ma sie auch pendelnd aufhängen wie bei den Westernschützen.

Im übrigen kann man das Problem ("ich setze es mal auf meine Homepage... und berichte davon") so hoch hängen, dass es wirklich irgendwann großen Ärger gibt. Wir sollten den Ball flach halten (die Diskussion hier ist sicherlich o.k.) und erst mal selbst versuchen das Problem anzugehen und deutlich zu reduzieren.

Friedrich Gepperth

Geschrieben
MagTech hat in seinem in Las Vegas letzte Woche auf der Shot Show verteilten aktuellen Katalog unter den Wiederladekomponenten bei den Zündhütchen auch die bleifreien ganz normal mit im Programm. Wir werden auf der IWA sehen, ob dies auch für den in Europa vertrieben Katalog gilt. Hinsichtlich des Preises habe ich nichts rausgekriegt.

.....

Friedrich Gepperth

Im auf der MagTech-Website hinterlegten Katalog sind diese "Clean Range"-Zünder aufgeführt. Gibt´s nur in Small Pistol.

Auf der MagTech-Website sind auch Preise hinterlegt, die mich jedoch etwas verwirrt haben.

Für die "Clean Range"-Small-Pistol-Zünder wollen sie $ 102,90 / 5000 und für die "normalen" Small Pistol angeblich $ 129,50 / 5000 . Damit wären die normalen teurer als die sauberen......

Ob die Zünder auch in Deutschland vertrieben werden, hängt von MagTech und auch von den Importeuren ab (z.B WISCHO in Erlangen).

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