Import von Waffen ohne F-Kennzeichnung

[salzwirker]

Aus Preisgründen habe ich mir in den USA online eine Luftpistole Crossman 1377C gakauft. Diese Waffe gibt es in Deutschland überall, Importeur ist Umarex (Hauptkatalog Nr. 2.4735)

Zu meiner grenzenlosen Überraschung teilte mir Hauptzollamt Frankfurt nach der routinemäßigen Einfuhrkontrolle mit, (ich kürze ab ) "keine F-Kennzeichnung"-Strafverfahren wegen Bannbruch § 372 Abgabenordnung und Verstoß gegen WaffG §§ 29 u.52.

Für eine Luftpistole im Wert von 42 Euro, die man fast noch als Kinderspielzeug ansehen kann !!!!

Große Anfage:

Gibt es die Möglichkeit, nachträglich in Deutschland die F-Kennzeichnung zu erwerben, die für diesen Waffentyp tausende Male erteilt wurde ??

Wenn Ja,wo und was kostet das ?

Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

Was kommt da auf mich zu?

Salzwirker

[wwalther]

nachträglich ein F Zeichen zu bekommen, halte ich für sehr mühseelig und sehr teuer.

Meine Schwester wollte sich mal einen Gasrevolver aus den USA mitbringen. Sie hatte sich allerdings vorher in der Deutschen Botschaft in den USA erkundigt. Eine unbedenklichkeitserklärung vom Beschussamt hätte rund 800 Mark damals gekostet.

Allerdings in den heutigen Eurozeiten, dürfte es noch teurer werden...

[Ulrich Eichstädt]

Tja, auch für Druckluftwaffen gilt das Waffengesetz, und wenn man schon vorher eine Preisrecherche macht, um bei solch üppigen Summen durch den Direktbezug Geld zu sparen, sollte man auch die F-Regelung kennen

Ich weiß nicht, ob die genannten 42 Euro der umgerechnete Dollarkurs sind. Die bei uns nachträglich erhobene Mehrwertsteuer käme noch drauf, aber der deutsche Kurs für die 1377 C liegt im Moment knapp über 100 Euro. Die US-Version der 1377 C dürfte keine Begrenzung bei den Pumphüben haben, so daß man mit viel Kraft auch über 7,5 Joule Luft komprimieren kann. Wenn auch nicht viel, auf jeden Fall aber sicher auch nix mit "Kinderspielzeug".

Bei den deutschen Modellen von Crosman oder Daisy wird da eine Art Überdruckventil (meist nur eine Bohrung an einer bestimmten Stelle im Zylinder) angebracht, damit sie die Bauartprüfung bei der PTB in Braunschweig schaffen. Die deutsche Version schafft mit zehn Pumphüben 164 m/s, nicht einmal 7 Joule. Eine nachträgliche F-Stempelung durch ein Beschußamt wäre zwar theoretisch möglich, in diesem Fall aber ohne Umbau sinnlos und derart teuer, daß es sich bestimmt nicht lohnt.

Ich würde a. einen Anwalt beauftragen, der sich mit Waffenrecht auskennt und b. darauf zielen, daß die Waffe wegen des unverhältnismäßig hohen Aufwands beim Zoll verbleibt und du das (Lehr-)Geld abschreibst. Du hast nicht gewußt, daß es da Versionsunterschiede gibt und bist natürlich davon ausgegangen, eine freie Waffe zu erwerben...

Der zweite Ansatz wäre die Abwehr der waffenrechtlichen Vorwürfe, falls du noch eine "normale" WBK haben solltest - denn da könnte ein pöser Pube bei der Staatsanwaltschaft eine Aberkennung der Zuverlässigkeit wittern (man sollte ja eigentlich sachkundig sein und so).

[salzwirker]

Zwischenantwort:

Danke für die Hilfe. Da habe ich wohl instinktiv richtig gehandelt, indem ich auf dem Fragebogen des Hauptzollamtes einer Einziehung der Waffe zugestimmt habe.

Eine nachträgliche Beantragung eines F-Kennzeichens ist damit vom Tisch.

Übrigens hatte ich mich vorher beim Service-Telefon des Zolls (069-469976-00) erkundigt und man sagte mir dort, daß grundsätzlich alle Pakete aus den USA geöffnet und kontrolliert werden.

Wenn es sich um eine freie Waffe handelt (und davon war ich überzeugt) kommt ein Zollbetrag hinzu , mindestens in Höhe der Mehrwertsteuer, welcher von der DHL in Vorleistung erbracht wird und dann bei der Zustellung kassiert wird. Der Käufer (Importeur) wird mit einer grünen Karte über den Vorgang unterrichtet.

Aber statt einer grünen Karte kam dann die Miteilung über einen Anfangsverdacht einer Straftat nach Wffg und Abgabenordnung.

Nun, wir werden sehen, was daraus wird.

Ich werde das Forum davon unterrichten, vorausgesetzt, ich bekomme im Strafvoozug einen PC.

Grüßend

Salzwirker

Zwischenantwort:

Danke für die Hilfe. Da habe ich wohl instinktiv richtig gehandelt, indem ich auf dem Fragebogen des Hauptzollamtes einer Einziehung der Waffe zugestimmt habe.

Eine nachträgliche Beantragung eines F-Kennzeichens ist damit vom Tisch.

Übrigens hatte ich mich vorher beim Service-Telefon des Zolls (069-469976-00) erkundigt und man sagte mir dort, daß grundsätzlich alle Pakete aus den USA geöffnet und kontrolliert werden.

Wenn es sich um eine freie Waffe handelt (und davon war ich überzeugt) kommt ein Zollbetrag hinzu , mindestens in Höhe der Mehrwertsteuer, welcher von der DHL in Vorleistung erbracht wird und dann bei der Zustellung kassiert wird. Der Käufer (Importeur) wird mit einer grünen Karte über den Vorgang unterrichtet.

Aber statt einer grünen Karte kam dann die Miteilung über einen Anfangsverdacht einer Straftat nach Wffg und Abgabenordnung.

Nun, wir werden sehen, was daraus wird.

Ich werde das Forum davon unterrichten, vorausgesetzt, ich bekomme im Strafvoozug einen PC.

Grüßend

Salzwirker

Sorry, es sollte heißen " Srafvollzug !"

[alea]

Strafvoozug

was ist an dem besser

Srafvollzug

wie an dem?

[Sachbearbeiter]

Wirklich ? (ich halte sowohl Strafvoozug als auch Srafvollzug für falsch).

Auf jeden Fall drück ich Dir die Daumen, dass das Verfahren eingestellt wird oder Du mit einer geringen Geldbuße davonkommst.

Alea war schneller...

[MilDot]

mir dort, daß grundsätzlich alle Pakete aus den USA geöffnet und kontrolliert werden.

Stimmt nicht! Ich habe schon mindestens zwei Päckchen aus Amiland bekommen, die nicht geöffnet wurden.

Es sei denn der Zoll macht sich die Arbeit, daß dann alles wieder so zu verpacken, daß man es nicht merkt. Ich glaube ich habe auch schon auf Packeten einen "vom Zoll geöffnet" Aufkleber drauf gehabt. Ich wurde auch schon vom Zoll vorgeladen und musste das Packet vor deren Augen selber öffnen.

[salzwirker]

Wirklich ? (ich halte sowohl Strafvoozug als auch Srafvollzug für falsch).

Auf jeden Fall drück ich Dir die Daumen, dass das Verfahren eingestellt wird oder Du mit einer geringen Geldbuße davonkommst.

Alea war schneller...

Straffvollzug ist doch auch nicht schlecht !

[Sal-Peter]

Auf jeden Fall drück ich Dir die Daumen, dass das Verfahren eingestellt wird oder Du mit einer geringen Geldbuße davonkommst.

Was kann salzwirker dafür, dass die Amis vergessen haben, das F zu stempeln?

[salzwirker]

Straffvollzug ist doch auch nicht schlecht !

Sorry, das ist meine allererste Mitwirkung in einem Forum. Ich muß noch ein wenig üben.

Salzwirker

[wahrsager]

Stimmt nicht! Ich habe schon mindestens zwei Päckchen aus Amiland bekommen, die nicht geöffnet wurden.

Es sei denn der Zoll macht sich die Arbeit, daß dann alles wieder so zu verpacken, daß man es nicht merkt. Ich glaube ich habe auch schon auf Packeten einen "vom Zoll geöffnet" Aufkleber drauf gehabt. Ich wurde auch schon vom Zoll vorgeladen und musste das Packet vor deren Augen selber öffnen.

Was meistens nicht geöffnet wird sind 1. Briefe und 2. sehr privat aussehende Sendungen. Zum wiederverpacken benutzt der Zoll ausschliesslich Klebeband mit Zollaufdruck. Das "Vorladen" ist eigentlich keine richtige Vorladung sondern man muss das Zeug halt abholen, kann auch ein Kurier machen.

@salzwirker: Hätten Sie mal jemanden gefragt, der sich damit auskennt Ich stimme Uli da voll und ganz zu... für eine Recherche bzgl. Waffg wäre sicher noch Zeit gewesen. Aber hinterher ist man immer schlauer, ich wünsche Dir viel Glück.

Wenn Du vorher schon die Info hattest, dass alle Pakete geöffnet werden, dann kannst du damit belegen, dass es kein Vorsatz war sondern nur Fahrlässigkeit... vielleicht kriegt dein Anwalt dann eine Einstellung des Verfahrens hin.

[Sachbearbeiter]

Na immer noch besser, als ein Strafzug:

1658 Türkischer Strafzug nach Siebenbürgen, Zangenangriff durch Großwesir Mechmed Kőprülü und die Tataren, die das Fürstentum von Weißenburg bis Klausenburg brandschatzen.

[Murat]

Stimmt nicht! Ich habe schon mindestens zwei Päckchen aus Amiland bekommen, die nicht geöffnet wurden.

Mir wurde mal gesagt, dass dies mit der Deklaration, die Firmen wie z.B. Amazon.com draufkleben zusammenhängt. Da so der Wert für die Mehrwertsteuer ja gekennzeichnet ist, werden diese Pakete oft nur geröntgt. Wenn die dann allerdings eine Waffe auf dem Schirm sehen…