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Geschrieben (bearbeitet)

Ist mir beim Aufräumen mal wieder untergekommen. Leider weiß ich sonst nichts über dieses Stück, ausser dass es von einem österr. Flohmarkt stammt. Bin leider kein großer Photograf.

Ist ein offenbar handgefertigtes Messer mit Lederscheide. Flachangel mit Hirschhorngriff und einer roten Kautschuk(?)einlage. etwas über 30 cm lang.

Die Griffangel wurde der Form des Hirschhornes angepasst.

Auf der Klinge eine professionelle Gravur:

Eichenlaub, Initialen W.S.  Neuville 6. 6. 15

Auf den Handschutz eingeschlagene Buchstaben 24. und J.D. (für Infanteriedivision?)

 

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Bearbeitet von horidoman
Geschrieben (bearbeitet)

PS: Über Neuville kann man immerhin herausfinden, dass es am 6. Juni 1915 Schauplatz heftiger Kämpfe war und in der Umgebung von Arras in Flandern liegt.

Wenn das hier stimmt, könnte 24. J.D. für "24. Division" = "2. Königlich sächsische Division" stehen, die zum maßgeblichen Zeitpunkt in der Nähe war.

http://wiki-de.genealogy.net/24._Division_(Alte_Armee

Zitat

09.05.1915 - 23.07.1915: Schlacht bei Basseé und Arras

 

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=st3&datum=19150612&query="neuville"&ref=anno-search&seite=15

 

.../st3/1915/19150612/00000015.tif

Bearbeitet von horidoman
Geschrieben

Dolche und dolchähnliche Messer (Grabendolche) waren im Nahkampf im Graben üblich. Sie werden auch in den Ausrüstungsübersichten, die die Regimenter "nach oben" melden mussten, aufgeführt, einige Regimentsgeschichten nennen auch die Anzahl der Verletzungen und Todesfälle, die so verursacht wurden..
Der Grabendolch am Koppel galt als Kennzeichen des Frontkämpfers. Grabendolche wurden oft privat beschafft, es gab aber auch amtlich ausgegebene Stücke mit Abnahmestempel.

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Geschrieben (bearbeitet)

Habe schon viele Grabendolche oder Sturmmesser oder militärische Messer aus dem 1. WK gesehen. Finde bemerkenswert, dass das Fachwissen darum nach dem 1. WK vollkommen abgerissen ist. Im Gegensatz zum Fortschritt der Feuerwaffen sind die deutschen Bajonette nach 1918 degeneriert und die militärisch ausgegebenen Kampfmesser im 2. WK fast vollständig verschwunden. Für die Ausbildung gilt das gleiche. Dafür behängte man sich in den kurzen 1000Jahren mit einer Vielzahl von praxisfernen Präsentations- und Gockelkostümblankwaffen in allen Arten und Variationen. Alle anderen kriegführenden Mächte waren da wesentlich moderner und offener.

 

Bei meinem Stück hätte ich eine feldmäßige Herstellung vermutet. Das Leder der Scheide ist braunes punziertes Leder. Der Koppelschuh hatte mal einen Griffriemen, der aber abgeschnitten wurde. Ist bestimmt recykelte Lederware militärischen Urprungs. Die Scheidenspitze ist grob getriebenes Messingblech mit einer riesenhaften Lötstelle (sieht man am Bild nicht) Die Montierung mit der Schnalle (evtl. von einer Pistolentasche?) hab ich zuvor auch noch nicht gesehen, nach deutschem militärischem Leder sieht es für mich nicht aus.

 

PS: der Link zur 24. Division hier funzt hoffentlich. Wenn nicht, das letzte Zeichen der Adresse " ) " bitte händisch ergänzen.

http://wiki-de.genealogy.net/24._Division_(Alte_Armee)

Bearbeitet von horidoman

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