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IGNORED

Waffenrepublik Deutschland


Katja Triebel

Empfohlene Beiträge

Das Buch von Lars Winkelsdorf ist reißerisch aufgemacht und animiert Waffengegner zum Kauf.

Hier das Titelbild und der Klappentext

Doch der Inhalt ist eine Zusammenfassung all dessen, was wir hier in WO zusammengetragen haben:

Die meisten Kapitel klären den unwissenden Nicht-LWB darüber auf, was Waffen sind, wer sie haben darf, welche illegalen Waffen in Deutschland vorhanden sind, wie das WaffG entstanden ist, welche Aktionen nach Winnenden statt fanden (mit Nennung von WO und den Wahlplakaten), welche Argumente und Nicht-Fakten präsentiert wurden u.v.m.

Auch über A... und deren Verflechtung mit der Politik lässt er sich in unserem Sinne aus und bemängelt deren Monopolstellung.

Ich hoffe der Klappentext bewirkt, dass wirklich Waffengegner das Buch kaufen und dann auch lesen. Es ist fachlich gut geschrieben und anfangs auch nicht erkenntlich, dass es ein Waffenlobby-Buch ist.

Völlig neu war für mich:

Großkaliber im internationalen Sprachgebrauch sind Waffen mit mehr als 20mm LaufINNENdurchmesser, d.h. Kriegswaffen.

Die internationale Ächtung: "Kein Großkaliber in Privathände" soll demnach den Verkauf von Bordkanonen, Haubitzen etc. an Privatnutzer unterbinden und nicht die Jagdwaffe oder Semi-Auto.

Eine Trennung wie im dt. WaffG zwischen Großkaliber (gefährlich) und Kleinkaliber (ungefährlich) hält er für einen Placebo, da .22lr nicht weniger gefährlich ist als 9mm Luger. Er beweist sogar das Gegenteil (wie auch das Gutachten des BMI) und plädiert für Gleichbehandlung.

Interessant auch dieser Hinweis:

1976 wurde das WaffG von 1973 nachgebessert, u.a. mit einer Meldeamnestie.

D.h. die plötzlich durch das WaffG 1973 illegal gewordenen Waffen konnten durch Meldung legalisiert und von den Besitzern behalten werden.

Über drei Millionen Waffen wurden damals angemeldet.

Kein Vergleich zu den jetzigen Zahlen von insgesamt ca. 200.000 Waffen, von denen noch viele legal waren und deren Besitzer sich nur keinen Waffenschrank kaufen wollten.

Er zitiert hierbei Wolfgang Dicke (GdP) und plädiert für Meldeamnestien:

"Weniger Waffen führen nämlich keineswegs automatisch zu mehr Sicherheit. Mehr Sicherheit lässt sich nur dadurch erreichen, dass mehr Waffen einer staatlichen Kontrolle unterworfen werden".

Seine Lösungvorschläge sind z.T genial, weil sie nicht ein Rumdoktern an bestehenden Gesetzestexten sind, sondern teilweise von einer ganz anderen Seite an das Problem des Waffenmissbrauchs herangehen.

Sobald einige andere auch das Buch GELESEN haben (nicht nur davon gehört, dass jemand anderes was gelesen hat und das so oder so verstanden habe), wäre es vielleicht interessant, seine Lösungsvorschläge im geschützen Forum (Waffenrecht) zu erörtern.

Viel Neues für WO-User, die sich im letzten Jahr bzgl. Waffenrecht engagiert haben, steht nicht drin.

Ich habe trotzdem mehrere Zeilen farbig markiert, weil die Wortwahl des mir Bekannten sehr präzise war oder ich doch noch etwas Neues erfahren habe (s.o.) oder ich mir seine Lösungsansätze durch den Kopf gehen lassen will.

TIP:

Verschenkt das Buch als Geburtstagsgeschenk an Eure Kameraden und borgt es Euch danach aus (oder lest es vorsichtig vorab durch - ich habe dafür nur zwei Tage gebraucht), damit das Geld nicht bei den Spenden für die Verfassungsbeschwerde fehlt ;)

Viel Spaß beim Lesen und Nachdenken!

Katja Triebel

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