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IGNORED

Anfrage an 4 große Parteien...


Seeeebi

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Hiho,

ich bin mir nicht sicher, ob das Ganze Thema hier richtig ist, wenn nicht, möge es ein Mod bitte verschieben.

Da bei uns in Freiburg zur Zeit zusätzlich zur Europawahl und den Bundestagswahlen im Herbst auch noch Kommunalwahlen anstehen, habe ich das mal als Anlass genommen, die 4 größten Parteien direkt anzuschreiben. Gespart habe ich mir die Linke, ich möchte dennoch die Antworten der Parteien hier gerne veröffentlichen.

Meine Mail in Auszügen, die Namen der Parteien in der Mail waren selbstverständlich an die Adressaten angepasst, ansonsten ging die Mail an alle Parteien genau gleich, gesendet am 14.05.2009:

Sehr geehrte Damen und Herren,

zur Zeit überschlagen sich die Ereignisse in Politik und Medien. Es passiert viel, es wird viel berichtet und auch für politikinteressierte Bürger ist es nicht immer einfach, den Überblick zu behalten, zumal die Meinung einer Parteiführung nicht zwangsläufig die Meinung einzelner Abgeordneter repräsentiert.

Aus diesem Grund möchte ich mich direkt an Sie wenden, um Ihre Meinung zu einzelnen Themen, die mich besonders bewegen, zu erfragen.

Das Thema, welches mich am meisten interessiert, ist das Thema Waffenrecht. Ich denke, dies ist nicht der Rahmen, um darüber zu diskutieren, dass es sich bei einer möglichen Verschärfung des Waffenrechts um Anlassgesetzgebung handelt. Ich möchte auch nicht auf Statistiken eingehen, welche die Gefahr, welche von echten Waffen ausgeht, belegen oder widerlegen. Es geht mir in dieser Mail nicht darum, festzulegen, in wie weit Sportschützen, Jäger, Sammler, Paintballer und andere in einen Topf gehören oder von welchem Kaliber oder Waffenart mehr Gefahr als von anderen ausgeht.

Interessieren würde mich hingegen sehr, wie Sie, wie die FDP in Freiburg, wie die Abgeordneten in meinem Wahlkreis, die ich ggf. als meine Vertreter in den Gemeinderat, in das Europäische Parlament oder in den Bundestag entsende, zu diesem Thema stehen, welche konkreten, praxistauglichen Vorschläge Sie in dieser Sache machen, welche Anträge Sie unterstützen und welche Lösung Sie sich für dieses „Problem“ vorstellen.

Antwort der FDP:

1. Waffenrecht: In der Tat erleben wir momentan eine recht aktionistische Politik, die gerade im Bereich des Paintballverbots rein symbolischen Charakter hat. Auch die geplanten anderen Verschärfungen des Waffenrechts werden m.E. keine Tat wirklich verhindern. Die einzige wirksame Maßnahme, die ich für sinnvoll erachten würde, wäre eine räumliche Trennung von Waffen und Munition. Würde zum Beispiel die Munition nur in Schützenhäusern ausgegeben, würde die zu Hause lagernde Waffe keine derart hohe Bedrohung darstellen. Mir ist allerdings bewusst, dass dies einen enormen Aufwand bedeuten würde, da an den „Munitionsdepots“ umfangreiche Sicherungsmechanismen eingeführt werden müssten. Abgesehen davon müssen wir uns viel mehr darüber Gedanken machen, wie man im Vorfeld Gewalttaten mit Waffen verhindern kann. Zumeist existieren im Vorfeld einer solchen Tat Hinweise auf das, was kommt und es handelt sich meist auch um eine längerfristige Entwicklung auf die nicht sensibel genug reagiert wird. Hier ist nicht alleine die Politik gefragt, sondern es geht um das Funktionieren sozialer Netzwerke. Dazu zählen Eltern, Behörden, Schulen, Vereine, Freundeskreise und viele mehr. Hier müssen wir zu einer verstärkten Kommunikation kommen, um Warnhinweise frühzeitig zu erkennen und zu verarbeiten. Das wird sich jedoch nicht allein mit Gesetzen regeln lassen, sondern hier muss dafür gesorgt werden, dass sich jeder seiner Verantwortung bewusst ist und entsprechend handelt.

Antwort der Grünen:

Waffenrecht: da ich selbst Jäger war, möchte ich Ihnen kurz meine persönliche Meinung schildern: ich weiß, dass es nie eine 100%ige Sicherheit geben wird. Das mit Waffen Unfug getrieben werden kann, darin sind wir uns wohl einig, hier kann man nur an die Vernunft jeder/s Einzelnen appellieren. Die bestehenden Vorschriften gilt es aber noch weiter zu verbessern. Schon jetzt ist es vorgeschrieben, Waffen und Munition verschlossen, vor allem aber getrennt voneinander aufzubewahren. Der Vorschlag unseres Bundestagsabgeordneten Ströbele, dies auf das Verschluss-System der Waffen zu erweitern, halte ich für eine sinnvolle und sehr effektive Erweiterung dieser Vorschrift. Der Vorschlag der zentralen Lagerung der Systeme an einem sicheren Ort ist aus meiner Sicht aber schlecht praktikabel. Auch eine Begrenzung, wieviel Waffen eine Person besitzen darf, wäre sicherlich hilfreich.

Auf die anderen Antworten warte ich noch, werde diese aber, sobald ich sie erhalten habe, hier einstellen.

Mit persönlichen Äußerungen halte ich mich in diesem Rahmen bewusst zurück, jeder, der des Lesens mächtig ist, soll sich selbst eine Meinung bilden. Für Diskussionen stehe ich allerdings gerne per PM zur Verfügung. Auch der komplette Text der Mails ist natürlich auf Anfrage gerne zu bekommen, hier geht es allerdings noch um andere Themen, welche hier vielleicht nicht von gesteigertem Interesse sind...

Gruß, Gut Schuss und WaiHei

Sebastian

€dith: Ergänzungen, Rechtsschreibfehler

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Zur Antwort des Grünen-Politikers, der ja angeblich auch selbst Jäger war, kann ich nur sagen: Ich glaube kaum, dass er sich wirklich Gedanken gemacht hat zu dem, was er gut heißt und von seiner Parteiführung vorgeschlagen wurde.

Oder glaubt er etwa, dass die Jägerschaft von den vorgeschlagenen Verschärfungen (getrennte, bzw. zentrale Aufbewahrung, usw.) verschont bliebe?!

Mit kopschüttelndem Gruß ...

Edit: Wer lesen kann, ist natürlich klar im Vorteil: er war Jäger, also betrifft ihn der ganze Kram ja nicht mehr - echt klasse, diese Einstellung!! :(

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Hast du vor allem dem Herrn mal geantwortet, dass getrennt gelagerte Munition absoluter Quark ist? Sollen die PSG Schützen und viele andere dann ihre Mumpeln zwischen Tür und Angel im Verein stopfen? Blödsinn!

Die Antwort von dem Grünen erstaunt mich ja fast. Das war das bisher vernünftigste was ich von denen gehört hatte. Es ist zwar immer noch nicht akzeptabel aber es ist wenigstens ein Anfang. Er soll mir mal erklären wo der Sicherheitsgewinn bei einer Begrenzung der Anzahl der Waffen zu finden ist!?

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Hast du vor allem dem Herrn mal geantwortet, dass getrennt gelagerte Munition absoluter Quark ist? Sollen die PSG Schützen und viele andere dann ihre Mumpeln zwischen Tür und Angel im Verein stopfen? Blödsinn!

Nein, ich habe die Mails (und auch diesen Post) absichtlich ohne meine eigene Meinung gehalten. Diskutieren sollte man meiner Meinung nach auf anderer Ebene als per Mail und als Wahlanfrage "getarnt".

Gruß, Gut Schuss und WaiHei

Sebastian

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Ich frage mich immer wieder und habe es wohl auch schon geschrieben:

Wissen es diese Menschen ( und hier ein grüner Jäger ( na gut, er war )) nicht besser oder lügen sie bewußt dem Frager ins Gesicht ? Ich muß weder Schütze noch Jäger sein, um zu erkennen, daß für einen Amoklauf eine Waffe reicht. Wenn diese Gutmenschen denken würden, würden sie erkennen, daß, so man ihrer eigenartigen Denke folgt, bereits eine Waffe alles anrichten kann.

Und da die Meisten wohl doch Lesen und Schreiben können, muß ich, nicht erst heute, zu dem Schluß kommen, daß es ganz gezielte und bewußte Lüge ist. Ist also die Deutsche Geschichte eine Aneinanderreihung von Lügen, Tendenz steigend ?

Und wenn das stimmt, und es ist ja nicht nur im Waffenrecht so, dann frage ich mich, warum wählen die Menschen, wie die Lemminge, diese Lügner und Schmarotzer ?

Gut, es gibt genug Freds zum Thema Wahl, darum an dieser Stelle nicht mehr.

Aber wie tief muß ein Volk sinken, daß es sich all das, Tag für Tag, gefallen läßt.

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  • 2 Wochen später...

Für die Interessierten, hier einmal der weitere Verlauf der Mails, Stand Heute (von Unten nach oben zu lesen). Es handelt sich dabei lediglich um die Mailkorrespondenz mit den Grünen:

Sehr geehrte Frau Sitzmann,

dass der Link bei Ihnen funktioniert und bei mir nicht, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass Sie in Ihrem System eingeloggt sind, ich jedoch als "Externer" nicht auf die angesprochenen Seiten komme (www.benutzer2.../fileadmin...).

Ich danke Ihnen für den Link zu grün-wirkt, ich werde mich dort noch näher einlesen.

Vielen Dank auf jeden Fall schon einmal für die schnelle Beantwortung und Weiterleitung meiner Email. Mittlerweile fühle ich mich bestärkt darin, mit meiner Mail das Richtige getan zu haben, denn wenn ich den Verlauf der Mails verfolge, kommt es mir so vor, dass selbst innerhalb einer Partei die unterschiedlichsten Meinungen zu diesem Thema vertreten werden (Mit bösem Willen könnte man auch vermuten, es werde keine einheitliche Linie verfolgt. Von solchen Unterstellungen möchte ich mich allerdings distanzieren.). Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Sehr geehrter Herr,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre Mail und Ihr Interesse an den Positionen der Grünen. Dass der Link zum Kommunalwahlprogramm

(http://www.benutzer2.gruene-bw.de/fileadmin/gruene-freiburg/Wahlprogramm_23

0409.pdf) nicht funktioniert, bitte ich vielmals zu entschuldigen. Bei mir funktioniert es allerdings (mit STRG+Klicken).

Zum Kommunalprogramm kommen Sie aber auch über www.gruen-wirkt.de Gleiches gilt für den Link zum Bundestagswahlprogramm.

(http://www.gruene-partei.de/cms/files/dokbin/273/273696.090303_entwurf_bund

e

stagswahlprogramm.pdf)

Bezüglich Ihrer Fragen zum Thema Waffenrecht habe ich mir erlaubt, Ihre Mail an meinen Kollegen Uli Sckerl, innenpolitischer Sprecher der Grünen Landtagsfraktion und Mitglied im Sonderausschuss, weiter zu leiten.

Er wird Ihnen als Experte genauer Auskunft geben können.

Herzliche Grüße

Ihre Edith Sitzmann

_______________________________________________

Edith Sitzmann MdL

Stellvertretende Fraktionsvorsitzende,

wirtschaftspolitische Sprecherin

Wahlkreisbüro:

Haslacherstraße 61

79115 Freiburg

Tel. 0761-702102

Mail: sitzmann@gruene-freiburg.de

www.edith-sitzmann.de

Öffnungszeiten: Mo.-Freitag 09:00-13:00, 13:30-17:30 Uhr

Bitte nicht vergessen: Am 7. Juni sind Europa- und Kommunalwahlen. Ich kandidiere in Freiburg auf der Grünen Liste auf Platz 13 und würde mich über Ihre Unterstützung freuen! Nähere Infos zu meiner Arbeit als Landtagsabgeordnete und zum Fall Friedl, für dessen Entlassung ich mich seit

2004 einsetze, finden Sie unter: www.edith-sitzmann.de

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von:

Gesendet: Dienstag, 2. Juni 2009 18:47

An: 'Edith Sitzmann MdL'

Betreff: AW: Anfrage zu Ihrem Wahlprogramm / zu Ihrem Vorgehen

Sehr geehrte Frau Sitzmann,

sehr geehrte Frau Dittmann,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Gerne komme ich auf Ihre beiden Angebote zurück. Zum einen möchte ich

natürlich gerne über den weiteren Verlauf der Beratungen informiert werden.

Zum anderen möchte ich auch gerne die Chance Ihnen meine Meinung und meine

Sicht der Dinge mitzuteilen, möglicherweise kann so auch die eine oder

andere aufgekommene Frage geklärt werden.

Zunächst einmal möchte ich Ihnen sagen, dass die Links, die Sie in die Mail

eingebettet haben, zum Teil nicht funktionieren. Der Link zum

Kommunalwahlprogramm kann überhaupt nicht aufgerufen werden, der Link zum

Bundeswahlprogramm bittet mich, einer Weiterleitung auf Ihre Hauptseite

www.gruene.de zu folgen.

Dort jedoch habe ich versucht, mich bestmöglich über Ihr Programm zu

informieren. Da Sie sich bei Ihrer Antwort ausdrücklich auf das Waffenrecht

bezogen, will ich das ebenfalls nochmals aufgreifen. Hierbei ist mir

folgendes aufgefallen:

Auf Ihrer Seite bezüglich des Datenschutzes

(https://www.datenschutz-ist-buergerrecht.de/) kritisieren Sie, dass

Vorratsdatenspeicherung, Überwachung und sowieso sämtliche Eingriffe in die

Grundrechte der Bürger durch den Staat nicht gerechtfertigt sind und treten

für die Abschaffung dieser Eingriffe auf. Diese Haltung begrüße ich sehr. In

diesem Zusammenhang muss ich immer an das Zitat von Benjamin Franklin

denken: "Wer Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende

beides verlieren."

Andererseits treten Sie für die vollkommene Entwaffnung der Bevölkerung ein.

Hierzu konnte ich leider - bis auf einige Pressemitteilungen - keine

weiteren Informationen auf Ihrer Homepage erhalten, da hierzu eine

Registrierung notwendig ist

(http://meinekampagne.gruene.de/web/guest/keine_schusswaffen_in_privathausha

lten). Diese Haltung kann ich ebenso sehr gut verstehen und nachvollziehen.

Jedoch sind mir einige Punkte noch nicht klar, um deren Aufklärung ich

bitte:

1. Sie fordern, dass sämtliche Disziplinen im Deutschen Schützenbund mit

sog. Soft-Air-Waffen geschossen werden (Zitat: "Luftgewehre oder mit

Plastikkugeln gefüllte Soft-Air Waffen könnten problemlos und ohne jeden

Verlust sportlichen Ehrgeizes die tödlichen Patronen ersetzen."). Verstehe

ich das richtig, wenn ich Ihre Forderung so interpretiere, dass Deutschland

in Zukunft nicht mehr an olympischen Spielen und internationalen Wettkämpfen

in den Disziplinen "olympische Schnellfeuerpistole", "Freie Pistole",

"Sportpistole, "KK-Sportgewehr", "KK-Freigewehr", "KK-Liegendkampf" "Skeet",

"Trap", "Doppeltrap" und "Biathlon" teilnehmen sollte?

2. Sie stellen auf Ihrer Seite dar, dass in Deutschland im Jahr 2007 12.441

Straftaten mit Schusswaffen registriert wurden. Ich denke, wir brauchen

nicht zu diskutieren, dass wir exakt 12.441 Straftaten vom Optimum in dieser

Beziehung entfernt liegen (Zitat: "Im Jahr 2007 hat das Bundeskriminalamt

12.441 Straftaten in Deutschland registriert, bei denen mit Schusswaffen

gedroht (7.883 Fälle) oder geschossen (4 558 Fälle) wurde.").

Interessant ist jedoch nicht nur die absolute Zahl der verwendeten

Schusswaffen sondern auch, diese in Relation zu allen Delikten zu sehen

(0,31 % laut einer Studie des Institutes für Rechtspsychologie der

Universität Bremen im Auftrag des Bundestages,

http://www.bundestag.de/ausschuesse/a04/an...12/stellungnahm

en_sv/Stellungnahme04.pdf), sowie weiterhin zu betrachten, wie viele dieser

Waffen tatsächlich erlaubnispflichtige Waffen von Legalwaffenbesitzern waren

(2,4 %, selbe Studie). Dies bedeutet, übertragen auf Ihre Zahlen, dass rd.

300 Straftaten mit Waffen hätten verhindert werden können, wenn der

Waffenbesitz in Deutschland konsequent verboten wäre. Nicht berücksichtigt

ist immer noch, dass ein Großteil der Delikte, bei denen Legalwaffen

verwendet wurden, Taten im "psychosozialen Nahraum" (die bereits zitierte

Studie, S. 9) waren, es sich also um Delikte handelt, bei denen davon

ausgegangen werden kann, dass es ohne eine Legalwaffe im Haus zu der

gleichen Tat mit einem anderen Werkzeug gekommen wäre. Nicht berücksichtigt

ist auch, dass eine Waffe, sobald sie ihrem rechtmäßigen Eigentümer

entwendet wird, zu einer illegalen Schusswaffe wird. Die Waffe der

abscheulichen Tat von Winnenden beispielsweise wird somit in der Studie

unter "legale Waffen" geführt, obwohl es sich ab dem Zeitpunkt des

Entwendens eigentlich um eine illegale Waffe handelte.

Wenn ich Ihr Anliegen somit richtig verstehe, sind Sie der Meinung, dass es

zur Vermeidung von maximal 300 Straftaten im Jahr gerechtfertigt ist, 10

olympische Disziplinen aufzugeben, Millionen Legalwaffenbesitzer und Jäger

zu enteignen und ihr Hobby zu nehmen, mit jahrhundertealten Traditionen zu

brechen?

Wäre es nicht stattdessen sinnvoller, das Rauchen in Deutschland komplett zu

verbieten und den Verkauf / Besitz / Konsum von Zigaretten unter Strafe zu

stellen? Durch Zigaretten kommen nachweislich mehr Menschen ums Leben als

durch legale Schusswaffen, der Konsum verpestet die Umwelt und die

Straftaten betreffend habe ich selbst am eigenen Leib schon mindestens 10

Kleinstdelikte erlebt, die mittelbar oder unmittelbar auf den Konsum von

Zigaretten zurückzuführen sind (entweder als Beschaffungskriminalität, sei

es Ladendiebstahl oder Raub (sog. "Abziehen") oder aber als Einstieg für

Körperverletzungen / Schlägereien). Hochgerechnet könnte durch ein

Totalverbot von Zigaretten also deutlich mehr Straftaten vermieden werden

und deutlich mehr Leben in Deutschland gerettet werden als durch ein Verbot

von Schusswaffen im Legalbesitz.

3. Ich zitiere Ihre Mail: "...Wir wollen das Thema weiterhin aus dem

üblichen politischen Schlagabtausch heraushalten, Aktionismus vermeiden und

besonnen, ...", "...gehen wir auch nicht jetzt schon mit konkreten

Forderungen in die Öffentlichkeit..."

Ich zitiere Ihre Homepage: "Wir fordern: Deutschland muss abrüsten!"

Stehen diese beiden Aussagen nicht im Widerspruch zueinander?

Ich danke Ihnen bereits jetzt für Ihre Antwort, auf die ich gespannt warte.

Gerne publiziere ich diese auch in meinem Freundes-, Kollegen- und

Bekanntenkreis.

Mit freundlichen Grüßen

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: Edith Sitzmann MdL [mailto:sitzmann@gruene-freiburg.de]

Gesendet: Freitag, 29. Mai 2009 17:03

An:

Betreff: AW: Anfrage zu Ihrem Wahlprogramm / zu Ihrem Vorgehen

Sehr geehrter Herr,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre Mail, in der Sie viele verschiedene

Fragen aufgeworfen haben.

Da Sie angeführt haben, dass für Sie das Thema Waffenrecht im Kontext der

schrecklichen Geschehnisse in Winnenden das wichtigste ist, werde ich mich

in meiner Antwort darauf beschränken.

Zu Ihren anderen Fragen zum Thema Finanz-, Sozial-, Wirtschafts- und

Integrationspolitik finden Sie umfassende Informationen im

Kommunalwahlprogramm der Freiburger Grünen sowie im grünen Bundestags- und

Europawahlprogramm, die ich Ihnen unter den folgenden Links beigefügt habe.

Kommunalwahlprogramm

http://www.benutzer2.gruene-bw.de/fileadmi...ahlprogramm_230

409.pdf

Bundestagswahlprogramm

http://www.gruene-partei.de/cms/files/dokb...3_entwurf_bunde

stagswahlprogramm.pdf

Europawahlprogramm

http://www.gruene.de/fileadmin/user_upload...hlprogramm/Euro

pawahlprogramm.pdf

beigefügt.

Die grüne Landtagsfraktion ist der Meinung, dass wir – die Politik, aber

auch die Gesellschaft – nach dem entsetzlichen Amoklauf in Winnenden und

Wendlingen zunächst einmal die Geschehnisse genau betrachten und beraten

müssen. Wir müssen prüfen, was wir tun können, um uns vor solchen Taten zu

schützen – auch wenn es absolute Sicherheit sicherlich nicht geben wird. Und

wir müssen prüfen, wo es in unserer Gesellschaft darüber hinaus

Handlungsbedarf gibt: im Umgang mit Gewalt, in den Schulen, den Familien.

Wir wollen das Thema weiterhin aus dem üblichen politischen Schlagabtausch

heraushalten, Aktionismus vermeiden und besonnen, überlegt und gemeinsam

mögliche Handlungsempfehlungen erarbeiten. Deshalb haben wir vorgeschlagen,

dass die Fraktionen mit einem gemeinsamen Antrag einen parlamentarischen

Sonderausschuss einsetzen, der sich mit den Konsequenzen aus dem Amoklauf in

Winnenden und Wendlingen, insbesondere im Hinblick auf Jugendgefährdung und

Jugendgewalt auseinandersetzt.

Der Sonderausschuss soll über alle Politikbereiche hinweg mögliche

Konsequenzen aus dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen in den Bereichen

Jugendgefährdung und Jugendgewalt untersuchen. Gerade weil wir im Dialog mit

ExpertInnen, BürgerInnen und Jugendlichen über Konsequenzen beraten wollen,

gehen wir auch nicht jetzt schon mit konkreten Forderungen in die

Öffentlichkeit.

Gerne halten wir Sie über den weiteren Gang der Beratungen auf dem

Laufenden. Ihre Anregungen werden wir in unsere Überlegungen einfließen

lassen. Im Anhang finden Sie die heutige Pressemitteilung über den

Sonderausschuss.

Im Namen von Frau Sitzmann MdL verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Nadyne Dittmann

Persönliche Referentin

_______________________________________________

Edith Sitzmann MdL

Stellvertretende Fraktionsvorsitzende,

wirtschaftspolitische Sprecherin

Wahlkreisbüro:

Haslacherstraße 61

79115 Freiburg

Tel. 0761-702102

Mail: sitzmann@gruene-freiburg.de

www.edith-sitzmann.de

Öffnungszeiten: Mo.-Freitag 09:00-13:00, 13:30-17:30 Uhr

Bitte nicht vergessen: Am 7. Juni sind Europa- und Kommunalwahlen. 

Ich kandidiere in Freiburg auf der Grünen Liste auf Platz 13 und würde mich

über Ihre Unterstützung freuen! Nähere Infos zu meiner Arbeit als

Landtagsabgeordnete und zum Fall Friedl, für dessen Entlassung ich mich seit

2004 einsetze, finden Sie unter: www.edith-sitzmann.de

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: Bündnis90/Die Grünen Freiburg [mailto:kv@gruene-freiburg.de]

Gesendet: Montag, 18. Mai 2009 08:51

An:

Cc: Andreae, Kerstin; Sitzmann, Edith

Betreff: Re: Anfrage zu Ihrem Wahlprogramm / zu Ihrem Vorgehen

Guten Tag Herr,

ich habe mich bemüht, Ihre u.g. Fragen an uns so gut es geht zu beantworten.

Waffenrecht: da ich selbst Jäger war, möchte ich Ihnen kurz meine

persönliche Meinung schildern: ich weiß, dass es nie eine 100%ige

Sicherheit geben wird. Das mit Waffen Unfug getrieben werden kann, darin

sind wir uns wohl einig, hier kann man nur an die Vernunft jeder/s

Einzelnen appellieren. Die bestehenden Vorschriften gilt es aber noch

weiter zu verbessern. Schon jetzt ist es vorgeschrieben, Waffen und

Munition verschlossen, vor allem aber getrennt voneinander

aufzubewahren. Der Vorschlag unseres Bundestagsabgeordneten Ströbele,

dies auf das Verschluss-System der Waffen zu erweitern, halte ich für

eine sinnvolle und sehr effektive Erweiterung dieser Vorschrift. Der

Vorschlag der zentralen Lagerung der Systeme an einem sicheren Ort ist

aus meiner Sicht aber schlecht praktikabel. Auch eine Begrenzung,

wieviel Waffen eine Person besitzen darf, wäre sicherlich hilfreich.

Ausserdem habe ich Ihre Anfrage an die Büros von Frau Andreae, Frau

Sitzmann zur weiteren Bearbeitung geschickt, mit der Bitte, Ihnen

weitere Informationen zukommen zu lassen.

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