Einfluss der Waffenstreuung

[HaPe]

Hallo,

Dass eine schlechte Waffe aus einer Ransom Rest schlechter schießt als eine gute Waffe ist logisch. Bei einem realen Schützen ist die Sache aber nicht so klar:

Nehmen wir an, der Schuss bricht in dem Moment, wo der Schütze auf die 9 zielt. Durch die Waffenstreuung kann das Geschoss in der 8 landen, es besteht aber auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Waffe in die entgegengesetzte Richtung streut und die 10 getroffen wird.

Ich habe mich schon immer gefragt, welchen Einfluss die Präzision der Waffe bei unterschiedlich guten Schützen hat. Dazu habe ich ein kleines Programm geschrieben, dass die Ergebnisse (40 Schuss) berechnet für einen idealen Schützen (oder eine Ransom Rest), einen guten Schützen (Schütze 1), dessen Halteraum dem 10er Ring (50mm) entspricht, und einen mittelmäßigen Schützen (Schütze 2), der einen Halteraum von der Größe des 9er Rings (100mm) hat.

Der Waffenstreukreis wurde dabei von 0 bis 100mm variiert.

Der Streukreis bezieht sich auf die Mittelpunkte der Einschusslöcher, der Durchmesser der Löcher beträgt 10mm und die Treffer sind gleichmäßig über den Streukreis verteilt (was zugegebenermaßen nicht ganz realistisch ist).

Vielleicht ist das Ergebnis ja von allgemeinem Interesse.

Streuung Ransom Rest Schütze 1 Schütze 2

--0----------400--------400-------370

-10----------400--------400-------370

-20----------400--------397-------368

-30----------400--------393-------367

-40----------400--------390-------364

-50----------400--------387-------363

-60----------400--------384-------361

-70----------388--------380-------360

-80----------380--------376-------357

-90----------376--------372-------355

100----------372--------366-------350

Das Programm erhebt nicht den Anspruch, exakte Werte zu liefern, aber es zeigt die Tendenz, dass die Präzision der Waffe umso wichtiger wird, je besser der Schütze ist.

Beispielsweise erreicht Schütze 1 mit einer guten Waffe (30mm Streuung) 393 Ringe, mit einer schlechten (100mm Streuung) verschlechtert er sich um 27 Ringe auf 366. Schütze 2 verschlechtert sich dagegen nur um 17 Ringe von 367 auf 350. Er sollte sein Geld also nicht in eine bessere Waffe, sondern erstmal in Munition fürs Training investieren.

Gruß

HaPe

[Hermes]

Kannst Du das ganze nochmal mit einem Streukreis von 150 mm und einem Schützen der in die Klasse 4 oder 5 passt rechnen?

....ist für nen Kumpel aus dem Verein

Gruß Markus

[Toni]

Der Streukreis bezieht sich auf die Mittelpunkte der "" am weitesten auseinanderliegenden "" Einschusslöcher ?

40 Schuß auf 25m Pistolen-Präzisionsscheibe ?

Der Schütze, der mit einer "40mm" Waffe 390 schießt, wird mit einer "10mm" sicher nicht 400 schießen.

Gleichwohl ich überhaupt anzweifle, daß es Schützen gibt, die mit einer GK-Pistole in einer durchgehenden 40 Schuß Serie mehr als 395 Ringe erreichen.

Gruß

Toni

[HaPe]

Es handelt sich wie gesagt um theoretisch berechnete Werte, die keinen Anspruch auf Exaktheit erheben, sondern nur zeigen sollen, was unter bestimmten Voraussetzungen überhaupt möglich ist.

[Gast]

In Antwort auf:

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Gleichwohl ich überhaupt anzweifle, daß es Schützen gibt, die mit einer GK-Pistole in einer durchgehenden 40 Schuß Serie mehr als 395 Ringe erreichen.

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Es wird sicher keinen Schützen geben, der immer die 400 erreicht. Aber die Wahrscheinlichkeit ist gegeben, dass es gelingt, auch die verbleibenden Neuner zu vermeiden. Wahrscheinlicher als 6 Richtige im Lotto, denke ich!

Die Rechnung von HaPe ist auf jeden Fall interessant und beweist, dass der "gute" Schütze mehr Vorteile von einer wenig-streuenden Waffe hat als ein "schlechter" Schütze! Aber obwohl ich eher zu den letzteren Schützen gehöre, würde ich mir doch immer eine "gute" Waffe kaufen! Allein das Wissen über die Qualität eines Sportgeräts kann die Psyche positiv beeinflussen!

Gruß Werni

[Der_Schamane]

Ich hab in meinem Luftgewehr ja auch immer recht teure Diabolos drin. MAnche fragen dann warum ich mit den teuren dingern schieß, und net die billigeren nehm die gehen doch sicher genauso gut (womit vielleicht recht haben).

Aber ich sag dann immer: "So kann ich den Fehler weder auf Waffe noch Munition schieben, und suche gleich bei der richtigen fehlerquelle! D.h. ich muss mir keine Sorgen über solche Dinge machen, und hab den Kopf frei fürs schießen."

[Murmelgießer]

Hi

Mit der Ransom kann man das Zusammenspiel aller verwendeten Komponenten testen. Waffe und die Muni.

Aus der "Hand" sieht es anders aus.

Natürlich wird man auch mit einem schlechten Streukreis mal ein gutes Ergebnis erreichen. Die Gefahr, daß man sich dann bei den folgenden "schlechten Ergebnissen" an das gute Ergebnis zurückerinnert, ist sehr groß und trügerisch.

Satz: Ich weiß ja, daß meine Waffe gut schießt. Damals in Klein Krotzenbach habe ich ein super Ergebnis geschossen, heute lag´s bestimmt an mir und: Das Präzisionspotential meiner Waffe und Muni kann ich sowieso nicht ausnutzen oder: Meine Waffe schießt besser als ich es jemals kann.

Daß sind Äußerungen mit NEGATIVEN SCHWINGUNGEN im mentalen Bereich

Eine gute 45er sollte schon streukreismäßig die Innenzehn halten.

PS: Wenn ich Poppers und Stahlplatten umblase, ist mir der Streukreis vollkommen Woschtegal.

IM GLÜCK WIRD MAN VERGESSLICH Menander

[Der_Schamane]

Naja, wenn der popper oben nen durchmesser von 15cm und du mit ner Norinco mit fabrikmuni auf die jagd gehst, bekommste da wahrscheinlich schon wieder probleme.