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IGNORED

RIA Novosti meldet heute: seit 1994 5 Mio. Langwaffen zur Selbstverteidigung an Russen


Schwarzwälder

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Prima Artikel von der russischen Nachrichtenagentur heute:

MOSKAU, 31. März (Wlad Grinkewitsch, RIA Novosti). Hat ein Bürger das Recht, sein Leben und sein Vermögen mit einem Gewehr in der Hand zu verteidigen?

Diese Frage führt immer zu hitzigen Debatten in Politikerkreisen und an Stammtischen.

Die Praxis zeigt: ein Waffenschein führt nicht immer unbedingt zum Anstieg von Verbrechen. Ganz im Gegenteil, er kann dazu beitragen, dass die Zahl der Verbrechen sogar zurückgeht, wobei die meisten Phobien, die mit den Waffen verbunden sind, öfter auf fehlende objektive Information zurückzuführen sind.

In Russland existieren viele Mythen, die mit dem Waffengebrauch von einfachen Privatpersonen zu tun haben. Einer davon besagt, dass die russischen Bürger die weltweit wehrlosesten Menschen sind. Dies stimmt so nicht.

Seit 1994 haben alle zurechnungsfähigen und nicht vorbestraften Russen das Recht, sich einen Waffenschein zu besorgen und zu Hause ein Langlaufgewehr (doppelläufiges und Mehrladegewehr - mit manuellem Nachlader oder auch halbautomatisch) zur Selbstverteidigung aufzubewahren.

...

Der bedeutende italienische Rechtsphilosoph des 18. Jahrhunderts, Cesare Beccaria, hat das Recht eines Bürgers, eine Waffe mit sich zu tragen, einmal so begründet: „Die Gesetze, die das Tragen einer Waffe verbieten, entwaffnen bloß denjenigen, der ohnehin nicht vorhat, eine Straftat zu begehen. Sie helfen den Angreifern und fügen deren Opfern Schaden zu, sie begünstigen einen Mord und verhindern ihn nicht.“

...

Das russische Waffengesetz, das den Erwerb eines Langlaufgewehrs zur Selbstverteidigung zulässt, gilt bereits seit 15 Jahren. Seitdem haben die russischen Bürger insgesamt mehr als fünf Millionen Schusswaffen angehäuft, wobei die Zahl der mit Hilfe einer legalen Waffe verübten Straftaten nur um 0,5 Prozent zunahm.

Jährlich werden in Russland etwa 20 000 Verbrechen unter Anwendung von Schusswaffen begangen, die legalen Waffen machen dabei lediglich den Bruchteil eines Prozents aus. Durchschnittlich entscheidet sich nur einer von 40 000 Waffenbesitzern dazu, eine Straftat mit Hilfe seiner legal zugelassenen Waffe zu begehen.

Die weltweite Praxis zeigt, dass die Erlaubnis des Waffenbesitzes nicht unbedingt zum Anstieg der Kriminalität führt, das Verbot aber schon. Die US-Städte, in denen das Tragen einer Waffe verboten ist (Washington, Chicago, New York), zeichnen sich durch die ungewöhnlich hohen Kriminalitätsraten aus. In den US-Bundesstaaten hingegen, wo das Recht des verdeckten Tragens einer Waffe eingeführt worden war, war ein Rückgang der Zahl der Straftaten wie Mord, Raubüberfall oder Vergewaltigung zu beobachten.

Was veranlasst also den Staat, seine eigenen Bürger zu entwaffnen? Es ist des Öfteren die Reaktion auf die so genannte „nicht motivierte“ Gewalt. Doch die Europäer und die Amerikaner haben schon seit Jahrhunderten Schusswaffen bei sich zu Hause, die Zahl der Amokläufe nahm dramatisch nur in den letzten Jahrzehnten zu. Die Psychologen stellen bisweilen häufiger fest, dass zur Waffe vermehrt die Generation greift, die vor der Flimmerkiste und vor dem Computer aufwächst.

Andererseits ist es möglich, Amok auch ohne Schusswaffen zu laufen. Erinnern wir uns bloß an die Messerstecherei in einer belgischen Kinderkrippe, wo nach Angaben der Polizei zwei Kinder und ein Erwachsener getötet worden waren. Oder nehmen wir ein Beispiel in Moskau, wo ein Mann mit einem geklauten Auto etwa 16 Menschen niederfuhr - aus Protest gegen ökonomische und soziale Missstände, hieß es. Niemand wollte danach die Küchenmesser oder die Autos verbieten. Apropos Autos: Im vergangenen Jahr wurden in Russland fast 30 000 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet.

Vollständiger Artikel: http://de.rian.ru/analysis/20090331/120839901.html

Man darf die Politiker ruhig mal an Vergleiche aus dem Ausland errinnern:

England: Drastische Verschärfung des WaffG 1997 ==> 10 Jahre später meldet die Times eine Verdoppelung(!) der Schusswaffenkriminalität

Russland: Drastische (im Vergleich zu den Verhältnissen davor) Lockerung des WaffG 1994 ==> 15 Jahre später meldet RIA Novosti nur 0,5 % Anstieg der Kriminalität mit Legalwaffen nur 1 von 40.000 "mißbraucht" seine Legalwaffe.

Grüße

Schwarzwälder

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  • 1 Monat später...

...hat jemand eine Link wie sich das auf die Gesamtzahl der mit Schusswaffen begangen Morde ausgewirkt hat? Gibt es eine Russische PKS??? Habe morgen ein Gespräch mit einem Journalisten, da könnte ich das evtl. noch mit einbauen.

Gruß,

Thomas

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...hat jemand eine Link wie sich das auf die Gesamtzahl der mit Schusswaffen begangen Morde ausgewirkt hat? Gibt es eine Russische PKS??? Habe morgen ein Gespräch mit einem Journalisten, da könnte ich das evtl. noch mit einbauen.

Gruß,

Thomas

Leider nicht, aber guter Aetikel!! :eclipsee_gold_cup:

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Prima Artikel von der russischen Nachrichtenagentur heute:

Vollständiger Artikel: http://de.rian.ru/analysis/20090331/120839901.html

Russland: Drastische (im Vergleich zu den Verhältnissen davor) Lockerung des WaffG 1994 ==> 15 Jahre später meldet RIA Novosti nur 0,5 % Anstieg der Kriminalität mit Legalwaffen nur 1 von 40.000 "mißbraucht" seine Legalwaffe.

Und die sozialen Gegensätze in der Ex-SU sind deutlich größer als bei uns !!

Grüße

Schwarzwälder

Schöne Sache das.

Wäre doch mal ein Ansatz. Wenigstens eine LW zur SV besitzen zu dürfen. Eine schnuckelige 12er Querflinte braucht dann im V-Fall wahrscheinlich nicht einmal abgefeuert werden... :-))

In vielen Ländern sind derartige Waffen frei erhältlich.

Gruß,

André

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Schöne Sache das.

Wäre doch mal ein Ansatz. Wenigstens eine LW zur SV besitzen zu dürfen. Eine schnuckelige 12er Querflinte braucht dann im V-Fall wahrscheinlich nicht einmal abgefeuert werden... :-))

In vielen Ländern sind derartige Waffen frei erhältlich.

Gruß,

André

Wäre schon mal besser als mit leeren Händen dazustehen.

Und ein netter kleiner 38iger Chiefs Special für die Freundin wäre auch

nicht schlecht falls sie doch mal Nachts unterwegs ist.

Aber ich hör dann schon wieder (deutsche) Politiker der arme Vergewaltiger :angry2:

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Danke, ändert aber nix an meiner Frage.... deswegen bring ich das mal hoch B)

Hallo Thomas74:

Es gab bei den Fällen von Mord und versuchtem Mord laut offiziellen russischen Statistiken eine recht dramatische Entwicklung in den ersten jahren nach dem Zerfall: Die Fälle verdoppelten sich von 1990 (15,1 Tsd.) auf 1995(31,7 Tsd.), stagnierten danach aber lange und in letzter Zeit fallen sie sogar wieder (2007: 22,2) - natürlich ohne dass das WaffG von 1994 geändert worden wäre. 1992, als das WaffG noch nicht liberalisiert war, waren diese Kriminalfälle sogar höher als jetzt!

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Grüße

Schwarzwälder

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Hallo Thomas74:

Es gab bei den Fällen von Mord und versuchtem Mord laut offiziellen russischen Statistiken eine recht dramatische Entwicklung in den ersten jahren nach dem Zerfall: Die Fälle verdoppelten sich von 1990 (15,1 Tsd.) auf 1995(31,7 Tsd.), stagnierten danach aber lange und in letzter Zeit fallen sie sogar wieder (2007: 22,2) - natürlich ohne dass das WaffG von 1994 geändert worden wäre. 1992, als das WaffG noch nicht liberalisiert war, waren diese Kriminalfälle sogar höher als jetzt!

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Grüße

Schwarzwälder

Es passt aber perfekt, 1995 also 1 Jahr nach Einführung des Gesetzes begann die Stagnation. Soll heissen als genügend Waffen in der Bevölkerung vorhanden waren. Bei 142 Millionen Einwohnern und jetzt 5 Millionen Waffen zum Selbstschutz. Wären jetzt also mindestens 7% der Bevölkerung bewaffnet.

Für Deutschland bedeutet dies, dass wir mindestens 2,8 Millionen bewaffnete Bürger benötigen, um eine Wirkung zu zu erreichen. Alles darunter steigert die Kriminalität.

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