"Unsportliches Verhalten" auf der DM Flinte

[Oliver Damm]

Hallo,

aufgrund meiner Anmeldung zum LV9 Flintenmatch am 03.12.05 habe ich erfahren müssen, dass wohl einige Schützen und ROs des LV9 mir "unsportliches Verhalten" auf der DM Flinte vorwerfen und ich bei der LM Flinte des LV9 "nicht willkommen" bin.

Alles dreht sich darum, dass es auf der DM Flinte eine Buck Shot Stage gab, die aber nicht in der Ausschreibung aufgeführt war. Als Munition war in der Ausschreibung nur Slug und Schrot genannt. Die Schützen mussten die entsprechende Munition dann vor Ort kaufen. In meiner Flinte hat die Mun. nicht funktioniert und ich hatte überlegt, Protest einzulegen. Dies ist aber nicht erfolgt. Vielmehr haben die Veranstalter die Stage von sich aus gecancelt.

Der im Fax von Landesportleiter des LV9, Jürgen Couck, beschriebene Sachverhalt ist allerdings eine völlige Verdrehung der Tatsachen.

Da wird behauptet:

1. Auf Grund meiner Teilnahme an der Saarland Flinte Open wenige Wochen vor der DM hätte ich

gewusst, dass Buck Shot auch auf der DM geschossen wird.

Das ist nicht richtig. Ich habe auf dem genannten Match zum ersten Mal Buck Shot geschossen

und mir deshalb extra vorher Munition gekauft und getestet. Ich kann mich nicht daran

erinnern, dass auf dem Match davon die Rede war, dass auf der DM auch Buck Shot geschossen

wird.

Diesbezüglich war für mich ausschließlich die Ausschreibung der DM maßgeblich und dort

war Buck Shot nicht aufgeführt (was ja später der Grund für die ganzen Probleme war).

Hätte ich vom vorhergehenden Match die Info gehabt, dass auf der DM Buck Shot geschossen

wird, obwohl es nicht in der Ausschreibung aufgeführt ist, hätte ich auf jeden Fall

beim Veranstalter nachgefragt. Hätte ich gewusst, dass Buck Shot geschossen wird, hätte ich

die Munition selbstverständlich mitgebracht, genauso wie ich es auf der Saarland Open gemacht

habe. Ich fahre doch nicht ohne Munition auf ein Match, obwohl ich die zu

Hause habe und verlasse mich auf die vor Ort gekaufte (und vorher nicht geteste)?

Also: Fakt ist, dass ich erst vor Ort bei der Anmeldung erfahren habe, dass es eine Buck Shot

Stage gibt und ich auf die vor Ort gekaufte und nicht geteste Munition angewiesen bin.

Ich habe keine Ahnung, wie der Landessportleiter des LV9 zu der Aussage kommst, ich hätte "genau gewusst", dass Buck Shot geschossen wird. Woher willst er das wissen?

2. Ich hätte gegen die Stage Protest eingelegt und bewirkt, dass diese gestrichen wird. Das sei unsportliches Verhalten gewesen.

Falsch. Ich hatte überlegt, gegen die Stage einen Protest einzulegen, da ich der Meinung war

und bin, dass es nicht angehen kann, dass auf dem Match Munitionsarten verlangt werden, die nicht in

der Ausschreibung stehen, so dass Schützen gezwungen sind, vor Ort Munition zu kaufen, weil sie

die entsprechende Munition nicht dabei haben. Das Problem ist zum einen die Funktion in der

jeweiligen Waffe und zum anderen Probleme mit verschiedenen Speedloadern und Patronenbehältern, diese

sind häufig auf die Länge der verwendeten Patronen eingerichtet. Wenn man dann unbekannte Munition

auf der Veranstaltung bekommt, passen diese nicht mehr. Es ist überhaupt kein Problem, wenn

sowas in der Ausschreibung steht, das war hier aber überhaupt nicht der Fall.

Wie gesagt, ich hatte überlegt einen Protest einzulegen, das habe ich aber nicht gemacht! Es

gab von mir keinen offiziellen Protest in dieser Sache! Dies können die Matchoffziellen

bestätigen.

Vielmehr war es so, dass ich die Sache dann nicht weiter verfolgt habe und am Morgen des

nächsten Matchtages erfahren habe, dass die Veranstalter die Stage von sich aus gestrichen hatten! Ich

hatte mit dieser Entscheidung nichts zu tun, insbesondere habe sie nicht durch einen Protest "bewirkt".

Ich habe lange mit Georg Moskopp diskutiert, ob ein Protest angebracht ist oder nicht. Wir sind dann zu der Einschätzung gekommen, dass das Regelwerk in dieser Hinsicht leider lückenhaft ist, siehe dazu unten.

Ich bin der Meinung, dass die Entscheidung der Matchorganisatoren absolut richtig war. Ich war

nicht der einzige, der Probleme mit der Munition hatte. Offensichtlich ist der Landesportleiter des LV9 anderer Meinung, aber aus seinem Fax schliesse ich auch, dass offensichtlich etliche LV9 Schützen, im

Gegensatz zu allen anderen Teilnehmern, wussten, dass auf der DM Buck Shot geschossen wird

und sich darauf einstellen konnten. Verständlich, dass diese verägert sind, wenn diese Stage dann

gestrichen wird. Es kann aber nicht angehen, dass einige Schützen wissen, dass Buck Shot geschossen wird

und andere nicht.

Die Problematik wird mit den ab 2006 geltenden Regeln erledigt sein. Wer die Regeln durchliest,

wird feststellen, dass die von den Matchorganisatoren getroffene Entscheidung im Vorgriff auf die

neuen Regeln richtig gewesen ist. Ich habe die Regeln hinten angefügt. Zu behaupten, ich

hätte diese Entscheidung "bewirkt" und dies dann als unsportlich zu bezeichnen ist ein starkes Stück.

Gruss und DVC

Oliver Damm

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January 2006 Rules:

5.8 Official Match Ammunition

5.8.1 When match organizers make official match ammunition available

for purchase by competitors at a match, the Match Director must, both

in advance in official match literature (and/or on the official match

website), and by way of a sign certified by him and posted at a

conspicuous place at the point of sale, clearly identify the:

manufacturer, brand(s), calibers, cartridge case lengths, shot size,

shot weight, velocity, powder dram equivalent (if available). The

subject rounds will usually be exempt from Rule 5.6.3 testing by

chronograph, subject to the following conditions:

5.8.1.1 The competitor must obtain, and retain for the duration of the

match, an official receipt from the match organizers (or their

nominated vendor at the match) evidencing details of the quantity and

description of the subject ammunition purchased at the match, and said

receipt must be produced on demand by any match official, failing

which the provisions of Rule 5.8.1 will not apply. Ammunition not

purchased from the match organizers (or their nominated vendor at the

match) will not enjoy the provisions of Rule 5.8.1., regardless of

whether or not such ammunition appears, for all intents and purposes,

to be identical to official match ammunition.

5.8.1.2 Official match ammunition purchased by competitors is deemed

to be competitor equipment (see Section 5.7), therefore malfunctions

will not be grounds for a reshoot and/or an appeal to Arbitration.

5.8.1.3 Official match ammunition must not be restricted solely for

sale to, and/or use by, competitors representing the host country

and/or the vendor.

5.8.1.4 Official match ammunition must be approved by the Regional

Director of the Region in which the match is being held.

5.8.1.5 Match Officials reserve the right to conduct chronograph or

other tests on all and any ammunition, at any time, and a reason need

not be given.

5.8.2 Where possible, match organizers (or their nominated vendor at

the match) should make available a test firing bay, supervised by a

Range Officer, where competitors can function test a small quantity of

official match ammunition of the same batch through their firearm(s)

prior to purchase.

5.8.3 For matches at Level III and above the Match Director must, oth

in advance in official match literature (and/or on the official match

website), and by way of a sign certified by him and the Range Master,

and posted at a conspicuous place at the match, clearly state the

specifications of the calibration cartridges being used for the match

(see Appendix C1). This is a recommended practice for Level I and II

matches.

[wahrsager]

Hi Oliver,

ich war ja dort (allerdings hab ich Flinte nicht mitgeschossen) und habe mitbekommen, dass die Stage gestrichen wurde. Dass du das "veranlasst" hättest, davon war dort nie die Rede... ich hatte mit F. Gepperth darüber kurz gesprochen und er räumte ein, es sei ein Fehler gewesen, die Munitionsart vorher nicht zu erwähnen (in der Ausschreibung).

Zweitens bin ich der Meinung, selbst WENN Du Protest eingelegt hättest... es wäre Dein gutes Recht als Teilnehmer, und wer sowas als "unsportliches Verhalten" bezeichnen würde, der soll sich vieleicht selber mal Gedanken über den Begriff "sportlich" machen.

Traurig.

[HAJO]

Ach Leute Leute, warum muß es immer wieder zu solchen Nickeligkeiten kommen . Das Regelwerk in Bezug auf Proteste ist doch ganz klar, selbstverständlich hat jeder das Recht einen Protest einzulegen, was ist daran unsportlich? (Auf der WM gabs ja auch so eine Geschichte )

Mal abgesehen davon, dass der Veranstalter/RM der DM Flinte ja dann richtig reagiert hat und von deiner Seite kein Protest eingelegt wurde!

Warum fröhnen wir denn alle unserem Hobby.....doch aus Spass an der Freude! B)

Liebe IPSCler, kommen wir doch einfach wieder runter, lassen Politik Politik sein und betreiben unseren Sport!

Gruß & DVC

Hans-Joachim

P.S. Ich habe gar nichts dagegen, wenn hier andere Beteiligte sich ebenfalls sachlich zu dieser Angelegenheit äußern, Unsachlichkeit werde ich aber sicher nicht dulden.....nur so als Hinweis !

[Georg Moskopp]

Hallo zusammen,

ich kann die Ausführungen von Oliver in vollem Umfang bestätigen.

Er hat zu keiner Zeit gegen die Stage bei der DM Protest eingelegt.

Er hatte mich um eine Kopie des aktuellen Flinten-Regelwerkes gebeten und auf meine Nachfrage haben wir dann über den in Frage stehenden Sachverhalt diskutiert und ich habe ihm aufgrund der Regeln und der eventuell nach einem Protest möglichen Auslegung, dass der Protest nur aufgrund eines schlechten Stageergebnisses eingelegt wurde, von einem Protest abgeraten.

Ich habe aber dann die ganze Angelegenheit mit Peter Schmidt und Jürgen Buchner diskutiert, meine Meinung (die sich im übrigen mit der von Oliver deckte) dazu gesagt und eine weitere Entscheidung ganz klar ihnen als Matchverantwortlichen überlassen.

Als auf diesem Match eingesetzter RO - wenn auch nicht an diesem Tag - ist es meine Pflicht, Vorkomnisse und Beaobachtungen, die einen Einfluss auf den regelgerechten Ablauf eines Matches haben, dem Range Master zu melden. (Nur bevor jemand hier etwas anderes hineindeuten will...).

Oliver nun unsportliches Verhalten vorzuwerfen, kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann mir nur vorstellen, dass diese Entscheidung in Unkenntnis des tatsächlichen Sachverhaltes erfolgt ist.

Mit freundlichen Grüssen,

Georg Moskopp

[Gast Mouche]

......als definitiv Unbeteiligter und völlig egal ob es Protest gab oder nicht mal zum Nachdenken :

Wie kann man das Einlegen von Protest als "unsportliches Verhalten" bezeichnen , wenn das Verfahren und sein genauer Ablauf in der SPORTordnung jeden Verbands geregelt ist ?

Mouche