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IGNORED

Was bringt das Fluten wirklich ...


weLLman~

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Der Widerstand gegen Durchbiegung ergibt sich aus dem Außendurchmesser.

Daher kann ein Rohr bei gleichem Außendurchmesser nahezu dieselbe Biegesteifigkeit haben wie ein Vollmaterial, und der Vorteil ergibt sich aus dem Gewicht.

Anders gesagt, die Materialanteile spielen umso weniger eine Rolle, je näher sie zur Mitte sitzen, daher ist also die Wandstärke des ROhres schon von Bedeutung, ich vermute mal ohne Formel gesehen zu haben der Vorteil der Wandstärke nimmt exponentiell ab, ergo darf es nicht zu dünn sein zweitens aber kann ein Rohr ein Vollmaterial nicht "überholen", sondern höchstens gleichziehen.

Das Wärmeverhalten ist allerdings dann immer eine ganz andere Sache.

Im Prinzip ist jeder Einstich quer zur Achse problematisch. Das ist dasselbe wie beim Härten, da können komplizierte Wellen durch Verzug schlicht ruiniert werden.

Da die Flutungen längs der Achse laufen, trifft das hier nicht zu.

Die Vergrößerung der Oberfläche durch Flutung sollte man wohl eher dem Reich der Märchen und Legenden zuordnen. Das kann man ja sehr einfach geometrisch berechnen, was es bringt. So gut wie nix.

Es bringt auch deshalb schon mal nix, weil ja kein Luftzug herrscht. Wenn die Luft steht, nützt ein bißchen Oberfläche überhaupt nix.

Wenn man Oberfläche vergrößern will, macht man das, was man bei luftgekühlten Motorrädern am Zylinderkopf sieht, nämlich nicht kleine Rillen für Kindermurmelndrin zu kullern reinschneiden sondern echte Kühlrippen anbringen. Auch die bringen aber nix, wenn das Motorrad im STand mit Vollgas läuft, wie das ja beim Gewehrschießen analog der Fall ist.

Beispiel aus der Praxis: stark verrippte Kühlköpfe retten den Kompressor nicht vor dem Hitzetod, wenn der Raum nicht sehr gut belüftet ist, und im Sommer nützt ihm auch das nix. Um das Kondenswasser in den Griff zu kriegen, muß man dann recht aufwendige Entfeuchter = Kühlgeräte zwischenschalten.

Zweites Beispiel: Jeder PC-Prozessor ist stark verrippt (keine Flutungen ;) ) und hat ein Gebläse.

Also ist das Fluten von Läufen vom Wärmeaustausch her nicht sinnvoll zu erklären. Bringt womöglich aber andere Vorteile, wer weiß. Vielleicht ist es auch einfach Schnickschnack.

Mein altes Steyr-Mannlicher hatte dicken Lauf und keine Flutungen und schoß auf 100 m Fleck. Ich neige eher zu der Schnickschnack-Theorie. ;)

Gruß Ausdrehkopf

PS: Wo steht das, daß sich ein Lauf korkenzieherartig verzieht? Warum sollte er das tun? Gibt´s dazu eine Quelle?

Geschrieben
Gruß Ausdrehkopf

PS: Wo steht das, daß sich ein Lauf korkenzieherartig verzieht? Warum sollte er das tun? Gibt´s dazu eine Quelle?

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Ist es nicht logisch? Das Geschoß wird nicht nur axial sondern auch rotativ beschleunigt. Dabei wrkt das Zugprofil. Das ist "korkenzieherartig".

Wenn ein Korken gezogen wird (wenn wir schon bei diesem Begriff sind), spürt man da nicht eine Drehkraft, die es gegenzuhalten gilt?

Das geht dem Lauf genauso. Der muss gegenhalten. ... Den Rest kann sich jeder sicherlich denken.

Ich glaube, ich habe noch nie gelesen, dass "Therealsilencer" technologisch Falsches von sich gibt! Auch diesmal nicht. Was er schrieb, passt.

Auch, dass ein verrippter Lauf bei G L E I C H E M Gewicht und gleicher Länge steifer ist, ist laienhaft gesagt "nunmal so", sonst gäbe es keine Doppel-T-Träger im Bauwesen. Den Eifelturm hätte man dann auch lieber massiv bauen sollen. Alles klar?

Dass eine massive Ø15mm Stahlwelle nicht biegesteifer sein soll, als ein Rohr aus selben Material z.B.: Ø15x3mm (also 9mm Bohrung) kann doch wirklich niemand ersthaft glauben? Denn dann wäre ein Rohr mit Ø15x0,1mm ja SUPER stabil.

Das kann also nicht der richtige Denkansatz sein.

Es stimmt, was schon geschrieben wurde: Die Steifigkeit in Relation zum Gewicht ist höher/größer/besser.

Dieses Gebiet ist Teil meines zertifizierten Berufstandes.

Es ist nicht meine Absicht irgend jemanden mit meinen Ausführungen zu ärgern.

Falls es doch geschieht- ich bedaure es und bin stets bemüht es zu vermeiden!

Geschrieben
Also ist das Fluten von Läufen vom Wärmeaustausch her nicht sinnvoll zu erklären. Bringt womöglich aber andere Vorteile, wer weiß. Vielleicht ist es auch einfach Schnickschnack.

Die Kannelierungen verringern die Wärmespannungen, die umso stärker sind, je dicker die Wandstärke ist. Wenn Du beispielsweise kochendes Wasser in ein Marmeladenglas gießt, bringt die Wärmespannung es zum platzen. Ein Teeglas dagegen platz nicht, weil es eine viel dünnere Wandstärke hat und deshalb weniger Wärmespannungen erzeugt.

Beim Gewehrlauf geht man davon aus, dass in der Theorie ein dicker Lauf stärker durch Wärmespannung verzogen wird, als ein dünner. Der kannelierte Lauf ist quasi ein dünner Lauf, der außen Längsprofil hat um die Steifheit zu erhöhen, weil Wärmespannung und Biegespannung auf unterschiedlichen Achsen liegen.

Ich bin auch Deiner Meinung, dass die Kannelierung eigentlich Schnickschnack ist und nur einen theoretischen Vorteil bringt, solange in der Parxis ein dünner Lauf nicht messbar schwingt und ein dicker Lauf sich nicht messbar verzieht.

Bela

Geschrieben
Die Kannelierungen verringern die Wärmespannungen, die umso stärker sind, je dicker die Wandstärke ist. Wenn Du beispielsweise kochendes Wasser in ein Marmeladenglas gießt, bringt die Wärmespannung es zum platzen. Ein Teeglas dagegen platz nicht, weil es eine viel dünnere Wandstärke hat und deshalb weniger Wärmespannungen erzeugt.

Beim Gewehrlauf geht man davon aus, dass in der Theorie ein dicker Lauf stärker durch Wärmespannung verzogen wird, als ein dünner. Der kannelierte Lauf ist quasi ein dünner Lauf, der außen Längsprofil hat um die Steifheit zu erhöhen, weil Wärmespannung und Biegespannung auf unterschiedlichen Achsen liegen.

Bela

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Ein interessanter, für mich glaubhafter Gesichtspunkt.

Theorie und Praxis sind halt auch hier, neben der "Optik", zu beachten und wie immer, viel schwerer zu belegen.

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