Lassen wir mal alles politische und genehmigungstechnische außen vor. Selbst wenn "wir" das schaffen sollten, ein passendes und zentral in D gelegenes Grundstück zu finden, eine SuperDuper Schiessanlage, die von 3m bis 1.200m genutzt werden kann, darauf bauen und auch tatsächlich die dafür notwendige Kohle zusammen zu bekommen (die bereits kolportierten 10 Mio reichen da bei weitem nicht aus!) dann fängt das eigentliche Problem erst an. Und das ist, eine Standauslastung mit zahlenden Gästen hinzubekommen die, vorsichtig geschätzt, bei mindestens 300 Tagen im Jahr liegen sollte um das ganze nicht nur zu refinanzieren sondern auch zu unterhalten. Und daß die dazu notwendigen Preise deutlich über den derzeit gängigen liegen müssen ist hierbei auch klar...
Ein solches Projekt braucht zwingend die Unterstützung aller(!) Verbände zur Ausrichtung aller(!) nationalen Meisterschaften, sondern auch die dauerhafte Unterstützung durch sämtliche Firmen und Behörden die den Bedarf für die Nutzung einer solchen Anlage haben.
Um die relative Sinnlosigkeit eines solchen Unterfangens einmal aufzuzeigen:
Wir haben vor etwa 5 Jahren durch Zufall Zugriff auf ein Grundstück, zentral im Rhein-Main-Gebiet gelegen, bekommen und die Kosten für die nachfolgende Schiessanlage mal von einem Architekten hochrechnen lassen:
Alles Indoor und großzügig angelegt - 10 Bahnen 300m, 10 Bahnen 100m, 2 x 10 Bahnen 50m, 2 x 10 Bahnen 25m, 20 Bahnen 10m. Bis auf die 10m-Luftdruckbahnen alles mehrdistanzfähig und für ALLE in D angebotenen Disziplinen zugelassen. Ausreichende Gastronomie und Parkplätze waren auch dabei.
Geschätzte Kosten dafür lagen bei 25.000.000,00 Euro. Kurz - 25 Mio! Davon ausgehend, daß es niemanden gibt, der so viel Geld einfach nur aus Enthusiasmus auf den Tisch legt benötigt man dazu also eine Bank. Mal ganz kurz und vorsichtig gerechnet - 3% Zinsen und 2% Tilgung sind dann 1,25 Mio Euro im Jahr - macht EUR 104.166,00 im Monat nur zur Bedienung des Kredits. Da ist noch keine Scheibe gekauft, kein Scheibenträger repariert, kein Personal (zwingend notwendig!) bezahlt und auch kein Klopapier gekauft...
Die Gegenrechnung: selbst wenn man es schafft, von den 80 Ständen nur 50 Stände für jeweils 6 Stunden am Tag zu vernmieten und mal einen Durchschnittspreis von 10,- Euro/Stunde annimmt und das auch jeden Monat 30 Tage lang schafft hat man erst 90.000,- Euro im Säckel. Und das ist schon eine sehr gewagte und mutige Hochrechnung... Vermutlich kann man sich glücklich schätzen, die Hälfte davon zu erreichen.
Kurzum - so toll der Gedanke an ein solches Schiesszentrum auch wäre - den kann man sich abschminken!
Gruß
Wischel