Und die Konsequenz muss natürlich lauten, die schwerste Kavallerie zu rufen, die man zur Verfügung hat, anstatt einfach das Vorgehen entsprechend anzupassen, schon klar. Wer es damals bei dem Rocker noch nicht gemerkt hat, den sollte es doch spätestens hier gradezu anspringen, dass das Vorgehen der Polizei in diesen Fällen irgendwo zwischen "suboptimal" und "grotesk" angesiedelt ist, und das der Punkt ist, an dem angesetzt werden sollte.
Man stelle sich einfach mal ganz nüchtern die Frage, wie man eines verdächtigen (von einer konkreten Gefährdungslage war hier mit keinem Wort die Rede!) Polizeibeamten(!) habhaft werden könnte. Dann kommt man vielleicht zu der kuriosen Feststellung, dass man ihn einfach beim Erscheinen auf der Dienststelle beiseite nehmen könnte. Aber nein, das gäbe ja keine Öffentlichkeitsarbeits-Punkte, da muss man ihm schon eine für die Geiselbefreiung und Terrorbekämpfung gegründete Spezialeinheit nach Hause schicken, wo er zusätzlich noch als Legalwaffenbesitzer eine potentielle Gefahr darstellt. Das einzige, was noch haarsträubender ist als diese Logik, ist die Tatsache, dass es keinem mehr aufzufallen scheint.
Wer immer noch meint, das Vorgehen wäre irgendwie durch die Einssatzlage sachlich begründet, braucht nur das entsprechende Statement zu lesen:
Da steht es schwarz auf weiss, es geht um Abschreckung durch Machtdemonstration.
Wer glaubt wirklich, dass jemand, der die ihm zur Verfügung stehenden Mittel nicht mit entsprechendem Verstand einsetzt, nur weiter reichende Mittel braucht, damit alles gut wird? Aber sobald es um den Staat geht, scheint jeder einfach zu akzeptieren, dass Schulden nur mit noch mehr Schulden und Machtmissbrauch nur mit noch mehr Macht bekämpft werden können.