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IGNORED

Mündungsbremse


7.62x54R

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Guten Morgen

Ich frag jetzt einfach mal weils mich interessiert. Soweit ich gelesen hab soll eine MB eine Bohrung ~1,1 - 1,2 x Kaliber haben. Geschossdurchmesser, Felddurchmesser oder Zugdurchmesser?

Wie kann man eine Bremse möglichst präzise fluchtend anbringen ohne den Lauf zu verspannen. Bei Werkzeugmaschinen ist die Verbindung in mehreren Versionen gelöst, MK (Morsekegel, Ständerbohrmaschine, selbsthemmend), SK (Steilkegel, Fräsmaschine, Mitnehmer erforderlich), HSK (Hohlschaftkegel, Fräsmaschine, Mitnehmer erforderlich), nochsoeinding ist BK oder so. Die ganzen kegeligen Systeme erscheinen mir aber ungeeignet da sie entweder mit Kraft arbeiten oder mit quasi Nulltoleranz gefertigt werden müssen.

Der Morsekegel übt durch seinen schlanken Kegel viel zuviel Kraft in radialer Richtung aus, der Lauf würde sich auf die wenigen letzten Zentimeter abrupt verjüngen und dadurch Schwingungen, weil das Geschoss ja eine Gegenkraft entwickeln würd, fördern.

Steilkegel kommt mir ähnlich vor, nicht ganz so ausgeprägt wie beim MK aber mit ähnlichen Nachteilen.

HSK ist da schon ein Schritt in die richtige Richtung, hier wird der Rundlauf über eine plane Anlagefläche sichergestellt und die Einzugskraft (braucht man das bei ner MB?) über einen sich weitenden Kegelschaft sichergestellt. Lässt man den Kegel weg hat man immer noch guten Rundlauf, die Fluchtung kann man aber mit dem Gewinde nicht wirklich realisieren solange man nicht auf "0" arbeitet.

BK oder wie die heisst, hab mal drüber gelesen weil die in hochpräzisen Maschinen zum Einsatz kommt. Quasi eine SK mit Plananlage, also wieder radiale Verspannungen.

Was im Werkzeugmaschinenbau gewünscht bzw toleriert ist macht mir bei einer MB Kopfzerbrechen. Also pick ich mir die guten Teile raus und ersetze die konstruktiv schlecht gelösten durch vermutlich noch schlechtere. Plananlage für Rundlauf ist erwünscht. Koaxialität ist auch erwünscht aber darf keine radiale Kraftentwicklung entfalten. Weg vom Kegel, hin zum Zylinder!

Die Bremse sieht also folgendermaßen (in Richtung Mündung angeordnet) aus: Plane Auflagefläche für Rundlauf, Fase, Passbohrung (System Einheitsbohrung) H6 minimal grösser als Gewindeaussendurchmesser, Feingewinde laut Norm, Gewindefreistich, Passbohrung H6 minimal kleiner als Kernlochdurchmesser vom Gewinde. Kann man durch eine derart gestaltete Bremse den für den Wirkungsgrad maßgeblichen (Innen-) Durchmesser verkleinern? Die Passungen am Lufaussendurchmesser müssten natürlich angepasst werden, Lehrenhaltig ist möglich aber hier nicht sinnvoll da Toleranzen nahe Null angestrebt werden.

Wie stark würde sich eine ungleichmässig gesenkte Mündung innerhalb des Systems relativieren? Der Geschossabgang findet ja erst nach der MB statt. Dass eine gleichmässig gesenkte Mündung hier innenballistische Vorteile bringt ist klar.

Könnte man den Wirkungsgrad, meines Erachtens massgeblich durch den Durchmesser der Durchgangsbohrung, einer Mündungsbremse durch beschriebene Massnahmen steigern? Sprich die Durchgangsbohrung kleiner gestalten? Die Prallflächen natürlich gleichbleibend mit dem Standard 1,1 Modell. Bei 7,62 müsste die Standardbohrung 7,82 (Geschoss) x1,1 = 8,6mm betragen was dem Gasschlupf nur förderlich ist. Ein kleinerer realisierbarer Durchmesser (8,1H7 Reibahle wäre verfügbar) würde weniger Gasschlupf - marginal mehr V0 - jedoch bei einer präzise gefertigten MB ein zusätzliches Präzisionspotential bedeuten. Oder täusch ich mich grad grob?

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Dass eine Koaxilität mit der Längsachse der Laufbohrung angestrebt werden soll ist mir klar. Mir gehts da um die theorethische Überlegung ob, und wie, man eine Bremse befestigen kann ohne den Lauf zu verspannen bei gleichzeitig präziser Ausrichtung. In weiterer Folge müsste man den Durchmesser der Bohrung verkleinern können da die Bremse ja zentriert zur Geschossflugbahn sitzt. Dadurch wiederum müsste sich ein Präzisionsgewinn realisieren lassen, das die Gasschwaden die beim Geschossabgang selbiges überholen und negativ beeinflussen zwar noch vorhanden sind aber viel weniger, der Wirkungsgrad der Bremse müsste als positive Nebenerscheinung zunehmen.

Hätte, müsste, könnte ..... Gerade darum frag ich ja.

Aber danke für den Hinweis auf den Geschossdurchmesser, da konnt ich mich nicht zwischen dem und dem Zugdurchmesser entscheiden. Rheinmetall hat das Ganze ja irgendwann vor langer Zeit durchgerechnet und entsprechende Richtlinien veröffentlicht. Leider ist das Buch nicht mehr erhältlich. Mich würde nämlich auch interessieren wie die auf die +10% beim Durchmesser kamen. Spielt da eventuell die Auslenkung der Mündung durch die Laufschwingungen mit rein? Ist das ein Richtwert für die Serienfertigung?

Bei einem Rechtsdrall müsste das Befestigungsgewinde dann als LH ausgeführt sein, oder?

Edit: Den weissfertigen Lauf ohne Lager zwischen Spitzen spannen und Lagerseitig einen Spannzylinder, mündungsseitig das Gewinde und die Passungen anfertigen. Die Spannfläche auf der Lagerseite dient, wie der Name vermuten lässt, dazu den Lauf zu spannen um das Patronenlager zentrisch zur Laufseele anbringen zu können. Das Rohr umgedreht eingespannt kann man mit Hilfe der zwei Passungen einmal eine Lünette ansetzen und auf der zweiten Passung den Rundlauf mittels Messuhr kontrollieren und dann die Mündung ansenken. Hmm, von aussen nach innen oder von innen nach aussen? Wegen der Gratbildung mein ich.

Ich bin Fräser, mit Drehen hab ich nix am Hut. So stell ichs mir halt in der Praxis vor. Zulässige Rundlaufabweichung stell ich mir so ~0,01mm vor, weils bei unter einem Hundertstel eher akademisch wird.

Gruss david

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servus! unbedingt darauf achten das die laufseele zentriert wird und nicht der ausendurchmesser- grund siehe da:

der durchmesser der bremse soll wie angedeutet 1,1- 1,2 grösser sein alls das geschoss...

Öhm, was sind denn die auswirkungen wenn der (INNEN?)durchmesser der bremse grösser ist?

habe nämlich ein 5,56mm gewehrchen und meine MB hat nen innendurchmesser von 9mm . -> faktor:1,6!

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Genau umgekehrt, also InnenØ kleiner als 1,1, wollt ich von den Wissenden erfahren.

Meine Vermutung geht dahin, dass bei kleinerem Durchmesser die Effizienz der Bremse grösser wird weil die Gase das Geschoss nicht mehr so leicht überholen können. Ist ja viel weniger Platz da und das Mehr an Gas was hinter dem Geschoss drückt wird dann über die Prellflächen abgeleitet. Dazu müsste auch die vaunull steigen, auf kurzem Weg (Länge der Bremse ab Laufmündung) ist das Geschoss immer noch hohem Druck ausgesetzt aber hat keinen Reibwiderstand mehr. Obendrein erwarte ich mir Potenzial zur Präzisionssteigerung weil mehr hochgespannte Gase über die Prellflächen abgeleitet werden und dadurch weniger das Geschoss überholen. Der Boden des Geschosses in Verbindung mit einer gleichmässigen Mündung trägt wesentlich zur Präzision bei, hier ist die Mündung um ein paar Zentimeter nach vorne verlagert. Wie weit die eigentliche Laufmündung innerhalb der Bremse eine Rolle spielt weiss ich nicht, unwichtig ist sie sicherlich nicht. Deshalb auch meine Frage zur optimalen Befestigung. Jedenfalls, so meine Vermutung, wirken sich Ungleichmässigkeiten am Geschossboden nicht mehr so stark aus.

Aber Ø9mm ist schon ein bisserl arg gross, gehört das nicht auf ein 7,62er? Viel Wirkung wird da nicht da sein, bei .223 sollte das aber verschmerzbar sein.

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Ich würde mal gerne wissen, ob auch 0,5 mm geht.

Edit: Ebiarms ist der Meinung, dass auch "eine für 11,5 mm Kaliber ausgelegte Mündungsbremse eine ansehnliche Wirksamkeit behält, wenn diese auf einem 5,56x45 mm Gewehr benutzt wird".

Ohne es zu wissen, gehe ich bei den Bezeichnungen der Bremsen davon aus, dass die letzte Zahl bei der Typnummer etwas mit dem Innendurchmesser zu tun hat. Demnach werden Durchgangslöcher mit etwa 1 mm bis herunter zu etwa 0,4 mm Übermaß verwendet.

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Dass eine Koaxilität mit der Längsachse der Laufbohrung angestrebt werden soll ist mir klar. Mir gehts da um die theorethische Überlegung ob, und wie, man eine Bremse befestigen kann ohne den Lauf zu verspannen bei gleichzeitig präziser Ausrichtung. Gruss david

Evtl. hilft das:

Laufgewinde

MFD/Komp DurchgangsØ im Verhältnis zum GeschossØ

Wirlich alles, was Dich beschäftigt, wurde bereits in WO ausdiskutiert und die SuFu ist ein gute Hilfe.

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