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IGNORED

Fliegerschokolade


goschimaster

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Geschrieben
Ich habe mal auf einer nigerianischen Fregatte so einen Mist probiert. Dachte, das wären normale Nüsse. Nach dreimaligem Kauen habe ich das Zeug im hohen Bogen in den Bach gespuckt (widerlicher Geschmack, trocknet den ganzen Rachen aus). Anschließend habe ich dem schwarzen Mann, der mir davon ein Stück abgeschnitten hatte, einen körperlichen Verweis in Form einer Beule erteilt und zwei Tage nicht mehr gepennt.

:021::021:

Was ist denn das für eine Räuberpistole, die du dir da aus den Fingern gesogen hast? Kolanüsse enthalten zwar viel Coffein, aber um das auszulösen, müssen die Nüsse sehr, sehr lange gekaut werden. Da passiert nach dreimaligem Kauen überhaupt nichts. Und selbst dann, ist eine Wirkung, wie du sie beschreibst höchst unwahrscheinlich (zwei Tage nicht gepennt), es sei den du leidest an einer Coffein-Allergie. Die Wirkung, die du hier der Kolnuss zuschreibst haben die Coca-Blätter beim kauen - Du hast also etwas verwechselt bei deiner Story, mein Lieber. Übrigens war es auch nicht nett, dem "schwarzen Mann" einen körperlichen Verweis auszusprechen, denn das Überreichen von Kolanüssen gilt als Symbol der Gastfreundschaft, aber wahrscheinlich fällt das Thema "Beule" auch unter die Rubrik Räuberpistole.

Die echte Fliegerschokolade ist eine besondere Schokolade die im 1.WK nur für Flieger ausgegeben wurde. Im Gegensatz zur später vermarkteten Scho-Ka-Kola enthielt sie nicht nur den sehr hohen Kakaoanteil, sondern auch in sehr geringen Mengen Kokain. Grund dafür war das viele Piloten (und natürlich auch Beobachter/Bordschützen) an Durchfall litten. Sie mussten nämlich mit den Abgasen ihrer Motoren auch unverbranntes Schmieröl, damals Rizinusöl, schlucken.

:rotfl2:

Geschrieben

Was gibt es denn da zu lachen?

Z.B. Fokker A III

Es ist schon etwas Besonderes, einen historischen Motor in Aktion zu sehen, seinen Klang zu erleben und hier auch den eigenartigen Geruch zu erleben. Rotationsmotoren mussten, wegen des durch die Fliehkräfte erschwerten Ölflusses, mit Rhizinusöl geschmiert werden. Die Rotation treibt einen Teil des Öls aus dem Motor, dieser verbreitet dann den unverwechselbaren Geruch. Es ist also ein Erlebnis für alle Sinne! Hier sei allen, die zum erfolgreichen Gelingen dieses Projektes beigetragen haben, gedankt.

Quelle zur Schokolade: Mein Großonkel, Pilot in der 9./JG 26 Schlageter und beim Schulungslehrgang Elbe. Beim Lehrpersonal waren nach seinen Aussagen auch ein paar alte Hasen aus dem 1.WK dabei. Wenn die ihn nicht beschwindelt haben, dann glaube ich ihm das auch. Alles was er sonst so erzählt hat ist in Literatur, seinen Unterlagen (Wehrpass, Flugzeugführerschein) und z.B. http://www.lesbutler.ip3.co.uk/jg26/schlageter.htm belegt.

Ich habe nicht nur seine Papiere, Fotos und Briefe aus der Zeit geerbt, sondern auch gut 1,5-Regal-Meter Bücher über die Luftwaffe und sein Geschwader. Wenn ich die mal durchacker finde ich eventuell auch was zur Fliegerschokolade.

Geschrieben
Was gibt es denn da zu lachen?

Ich habe gelacht, weil ich mir vorgestellt habe, wie die Wk I Piloten mit permanenter Abführmittelzufuhr und entsprechendem Dünnpfiff im Lufkampf gestanden haben, deswegen massenweise "Fliegerschokolade" gegessen haben, um am Boden, dann gleich wieder mit Verstopfungsproblemen zu kämpfen und in Erklärungsnot zu stehen, warum sie öfters nach dem Einsatz versch.... Unterhosen hatten...

Irgendwie frage ich mich auch, warum dann als Gegenmittel zum Abführmittel eine "Fliegerschockolade" verabreicht wurde, deren "angebliche" Zusätze, Kokanuss, Coffein und Kokain, aus ebenfalls verdauungsanregenden Stoffen bestehen hätte sollen.

Naja, vielleicht lief es deswegen im ersten WK ja so besch...

Nix für ungut!

Gruss

SWJ

Geschrieben

Schwarzwildjäger, RF bezieht sich ausdrücklich NICHT auf Schokakola (die wurde ja auch erst 1935 erfunden), sondern auf eine andere Art von Fliegerschokolade !

Edit: Nochmal: NICHT SCHOKAKOLA!

Edit2: War etwas mißverständlich, da Du ja Kolanuß und Koffein erwähntest...

Geschrieben
Schwarzwildjäger, RF bezieht sich ausdrücklich NICHT auf Schokakola (die wurde ja auch erst 1935 erfunden), sondern auf eine andere Art von Fliegerschokolade !

Edit: Nochmal: NICHT SCHOKAKOLA!

Ich beziehe mich auch nicht auf Scho-Ka-Kola, sondern auf die von RF spezielle "Fliegerschokolade" mit Kokain... Aber eigentlich bezog ich mich auf das Rizinusöl!

Edit: ....

Geschrieben

Die abführende Wirkung von Rizinusöl musste ich, BigBang sei dank, nie am eigenen Leib erfahren. Daher kann ich auch nicht sagen wann sich die unverbrannten Schmierstoffmengen (wie groß?) bei den Zweitaktern auswirkten. Oder wie lange waren überhaupt deren Einsatzflugzeiten?

Cocatee wird bei Zuckerkrankheit, als Appetitzügler, gegen die Höhenkrankheit, als Tonikum (Stärkungsmittel) und zur Stabilisierung des Magen-Darm-Trakts z.B. bei Durchfall verordnet.

Geschrieben
... Aber eigentlich bezog ich mich auf das Rizinusöl! ...

Rizinusöl wurde bis Anfang der Siebziger z.B. in Zweitakt-Außenbordmotoren verwendet.

60er_plaketten.jpg

(PS.: 2. Plakette von links.)

Die ADAC-Meisterschaften auf dem Tegeler See (in Berlin-Reinickendorf) habe ich mir damals regelmäßig angeschaut. Durchfall hat da aber keiner bekommen. Die Entfernung zum Ufer groß genug um die Abgase gut zu verteilen, gerochen hat man es aber dennoch.

Geschrieben
..., denn das Überreichen von Kolanüssen gilt als Symbol der Gastfreundschaft, ...

Gastfreundschaft ?

Dieses widerliche Zeug ? Da hätte er mir doch besser ein Bier ausgeben können.

Geschrieben
...Coffein-Allergie...´

...Räuberpistole...

Das erstere ist bei meinem Kaffeekonsum eher unwahrscheinlich und zum zweiten muss ich sagen, dass die internationale Sprache der Seefahrt immer noch Englisch ist und nicht Latein (wie z.B. bei Teilen der Jägerschaft). :D

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