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IGNORED

Brünner ZBK-110 für 99 Euro: Erste Eindrücke


Carsten

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Tja, heute kam sie nun, die bei Frankonia für nur 99 Euro (hat da die "Mutter aller Schnäppchen" da mal bei Frankonia ausgeholfen??) gekaufte "Brünner ZBK 110" in .22 Hornet.

Vor der Schilderung der ersten Eindrücke mal ein dickes Lob an Frankonia: Die 99 Euro-Version war nämlich bei Eingang meiner Bestellung am Donnerstag schon ausverkauft, obwohl ich Montag schon telefonisch angefragt hatte, und mir versichert wurde, bis Ende der Woche seien noch welche da... So weit, so schlecht. Etwas Ärger kam da schon in mir hoch, denn es war dann doch nur noch die Version mit "Abzugschraube zur Verbesserung der Abzugcharakteristik" für 149 Euro lieferbar.

Also habe ich die bestellt, und Frankonia packte mir gleich noch den Schrot-Wechsellauf als "Wiedergutmachung" mit bei... also die Waffe mit Wechsellauf und Abzugstuning für 149 Euro! Da war der leichte Ärger gleich wieder vergessen!! Prima Kundenservice!!

Doch nun zur Waffe. Was gibt´s für 99 bzw. 149 Euro?

Wie erwartet ist es natürlich keine "Vorzeige" bzw. "Angeberwaffe", sondern eine für den wirklich harten Jagdbetrieb. So ist sie nicht brüniert, sondern matt beschichtet. Passungen Holz/Metall passen leidlich zusammen, Toleranzgrenze ist schon mal 1mm Überstand auf der einen, und 0,3 mm Absenkung auf der anderen. Kernholz kann man natürlich auch nicht erwarten, sondern der Schaft ist aus einfachem Splintholz. Aber alles ist gut verbunden und stabil.

Etwas WD-40 war nötig, da leichter Flugrost von der Lagerung schon hier und da in einigen kleinen Ecken blühen wollte. Liess sich aber leicht entfernen. Auch war die Grundfettung der Drehpunkte und Rasten schon verharzt und zog so mehr Feuchtigkeit an, als zu schützen. Also war erst einem Grossputz angesagt.

Nach der Grundreinigung eine ärgerliche Feststellung: Die Frankonia-Abzugstuningschraube war viel zu fein eingestellt. Beim Entsichern der gespannten Waffe löste ab- und zu das Schloss aus. Gefährlich!! Dann lieber ein paar Gramm mehr Abzugsgewicht und eine wirklich funktionierende Sicherung. Eine Vierteldrehung der Frankonia-Tuningschraube brachte zwar gut 800 Gramm mehr auf den Abzug, aber auch eine (einigermassen) verlässliche Sicherung. Auch Schläge auf den Schaft bzw. Drücken des Abzuges vor dem anschliessendem Entsichern zeigten nun, das nix mehr von "alleine losging".

Der Abzug kommt übrigens schön trocken und ohne jedes Kriechen! Super!

Trotzdem: Warum ich die Sicherung oben in Klammern nur als "einigermassen" sicher einstufe? Nun, es ist als Abzugssicherung natürlich die ungünstigste Sicherungmethode. Obwohl der Verschlusskasten genug Platz für eine Schlagbolzen-, oder zumindest Stangensicherung aufweist, wählten die Tschechen hier den ungünstigsten, aber wohl preiswertesten Weg.

Wie der letzte Satz erahnen lässt, habe ich als Hobbyschrauber und Schwarzpulverschütze das Schloss natürlich erst mal ausgebaut und gecheckt. Genauer gesagt, war ich auf der verzweifelten Suche nach der Abzugs-Tuningschraube, die sich aber (natürlich erst nachdem ich alles auseinandergeschraubt hatte) als doch leicht von aussen zugänglich zeigte. War natürlich nicht beschriftet, ist aber die wirklich klitzekleine Inbusschraube (die ich Anfangs für den Drehsplint des Abzugs hielt) unter dem Sicherungskopf. Zum Schlossausbau müssen zwei Splinte aus dem Gehäuse getrieben werden (die ich irgendwann mal durch richtige Schrauben ersetzen werde) und die Abzugsgruppe lässt sich nach unten rausziehen (vorsicht, dass die Schlagbolzenfeder nicht abhaut. Schloss nur entspannt ausbauen).

Hier haben die Frankonia-Mitarbeiter oder auch schon der Hersteller die Spannkurve des Schlagstücks und die Spannrast gut poliert. Daher der trockene Abzug. Nix zu meckern! Könnte natürlich vielleicht doch noch ein klitzkeinwenig sauberer gearbeitet sein, aber es ist ja auch keine Holland & Holland!

Lauf: Nach dem ich das alte Schutzfett rausgewischt hatte, blitzblank. Auch der Schrotlauf in 12/70 hat eine saubere Innenverarbeitung.

Also, für 99 bzw. 149 Euro (bis auf die zu fein eingestellte Tuning-Schraube) durchaus ein Schnäppchen. Wie es weitergeht, zeigt dann aber erst der Schiesstandbesuch, wo auch der Schrotlauf mal in ein paar Runden Skeet (ohne Doubletten, so schnell manuell nachladen kann ich natürlich auch nicht) seine Leistung zeigen muss.

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Kann man nicht meckern zu dem Preis
rolleyes.gif
-und die hast Du sicher auch bei schlechtem Wetter dabei ohne das Dir Sorgenfalten wachsen
grin.gifgrin.gif

Mouche


Lieber Mouche, wink.gif

bei SCHLECHTEM Wetter wird der Besitzer aussehen wie ein tibetanischer Faltenhund... 021.gif

Was glaubst du, wie gut die rosten?icon13.gif

Varminter

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Lieber Mouche,
wink.gif

bei SCHLECHTEM Wetter wird der Besitzer aussehen wie ein tibetanischer Faltenhund...
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Was glaubst du, wie gut die rosten?
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Varminter


Tja, da bin ich mit meiner "Springfield 1861" ja schon vorbelastet. Die hat durch ihre komplett blank belassenen Beschläge und Lauf schon im Bürgerkrieg die Soldaten zur Verzweiflung gebracht grlaugh.gif

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Nachtrag:

Mittlerweile ist auch das ZF mit der ebenfalls bei Frankonia erworbenen MAK-Festmontage montiert. Mit 75 Euro schlug die Montage schon fast gleichziehend mit dem Büchsenpreis zu Buche.

Installation war auch kein Problem, bloss ist leider nur ein Inbusschlüssel für die Montageklemmbacke und keiner für die kleineren Schrauben der Montageringe beigelegt.

Obwohl Frankonia für diese Montage nur ZF bis 42mm Objektivdurchmesser und 450 gr. Gewicht empfiehlt, liess sich auch mein 550 gr schweres 7x50 problemlos montieren. Es würde evtl. sogar eines mit 56mm-Objektiv noch passen (wohlgemerkt, bei der ZBK-110; bei anderen Büchsen weiss ich es nicht).

Da die .22 Hornet ja ohnehin keinen nenneswerten Rückstoss hat, werden die 100 gramm mehr die stabile Montage wohl kaum Lockerschiessen.

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