Ich weiß: Die Frage klingt erst mal komisch. Aber als ich mir neulich in den CIP-Daten die Abmessungen diverser Revolverpatronen angesehen habe, kam ich ins grübeln, wie groß doch der Unterschied zwischen Hülsenaußendurchmesser und Geschossdurchmesser ist -und wie ein Revolver deshalb physikalisch überhaupt funktionieren kann.
Beispiel: Bei den bekannten .38special und .357magnum Patronen gibt die CIP folgende Daten an:
Hülsenaußendurchmesser = 9,63mm
Geschossdurchmesser = 9,12mm
Heißt für mich: In dem Augenblick, in dem das Projektil die Hülse verlässt, muss notwendigerweise ein Spalt von 0,51mm zwischen Projektil und Laufinnenwand klaffen.
-Messe ich das mal mit der Schieblehre an meinem Revolver nach, dann entspricht das auch der Realität: Die Trommel am Stossboden hat so ca. 9,7mm Maß, die Trommel am Laufansatz ist dann noch ca. 9,1mm weit und der Innendurchmesser des Laufs an der Mündung beträgt dann noch ca. 8,9mm (=Feld-zu-Feld).
Auf der ganzen Strecke Stoßboden bis zur Mündung ist das auch nirgendwo "gestuft", d.h.: Meine o.g. Aussage stimmt (=denn sonst würden die Patronen ja gar nicht erst in die Trommel passen): Dort, wo die Patrone mit ihrer Hülse endet, muss also notwendigerweise ein Spalt von jenen 0,51mm bestehen.
Warum also entweicht der Gasdruck nicht einfach durch diesen Spalt, sondern ist im Gegenteil noch stark genug, das Geschoss in/durch die Züge und Felder des Laufs durchzutreiben?