Der Fall zeigt auch, dass es, besonders auch bei einer unberechtigten Hausdurchsuchung, nicht lohnt, irgendwie zu kooperieren.
Nichts unterschreiben, die Nicht-Zustimmung protokollieren lassen, nichts freiwillig herausgeben, außer ggf. geforderter Personalien keinerlei Angaben machen, insbesondere keinerlei Einlassungen zur Sache. Stattdessen den Beschluss genau lesen und aufpassen, dass nur die im Beschluss genannten Räume betreten werden, dass der als Zeuge fungierende Staatsvertreter nicht selbst mitsucht, dass vertrauliche Schriftstücke nicht von den Polizeibeamten durchgelesen werden (darf nur die Staatsanwaltschaft oder Richter), versuchen einen neutralen Zeugen hinzuziehen, und dass der eigene Anwalt schnellstmöglich vor Ort auftaucht. Das senkt dann auch die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwelche Leichen gefunden werden, nach denen laut Beschluss gar nicht gesucht werden sollte. Die wollen ja vermutlich schnell abarbeiten, was sie laut Durchsuchungsbeschluss einsacken müssen, und dann wieder nach Hause oder an den Schreibtisch.
Hätten die Betroffenen nichts gesagt, hätte vielleicht nur ein Beamte den fraglichen Schrank durchsucht, und weil das Gesuchte nicht drin war und er persönlich irgendwelche alten Luftdruckwaffen nicht als prüfenswert im Kopf hat, diese gar nicht weiter beachtet.
Wie lässig die offenbar drauf waren, zeigt sich ja schon daran, dass sie nach Erzählung der Frau den Sohn(!) zum Waffenholen(!) in den Keller geschickt haben. Aber nachdem dann offenbar nichts gefunden wurde, nur anfangs die Luftdruckwaffen sichergestellt worden waren, hat sich wahrscheinlich der Oberindianer diese eben genauer angeschaut...
Warum der Sohn mit Kamerateam zum Gerichtstermin erscheint, aber niemand daran denkt, dass die Angeklagte bei gesundheitlicher Verhinderung zumindest ein ärztliches Attest mitgeben sollte, ist aber auch komisch.
Gut finde ich jedoch, dass durch solche Berichte vielleicht mancher zum Nachdenken angeregt wird, der etwa meint "ein strenges Waffengesetz" oder gar "unser Waffengesetz" wäre per se gut oder "eine erneute Verschärfung des Waffenrechts" wäre überfällig und träfe "ja eh nur bekloppte Waffennarren" o.ä.
Vortrag zum Thema Hausdurchsuchung, den man gesehen haben sollte: