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Trip To Front Sight, Tag 1


Gast

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1.Tag: “range is clear – gun comes out”

Der Wecker klingelt um 5.30 Uhr. Dank dem Zeitunterschied fällt mir das Aufstehen nicht schwer. Ein letztes Mal wird die Ausrüstung gecheckt. Außerdem packe ich mein Lunchpaket für die Mittagspause in eine Kühlbox. Zur Zeit muss die Verpflegung noch mitgebracht werden.

Dann fahre ich die 14 Meilen über den Highway 160, Tecopa Road und eine Schotterstraße nach Front Sight (im folgenden F.S.).

Zunächst geht es zum Sign In, danach werden Namensschilder beschriftet und im Pro Shop Ausrüstung gefasst. Natürlich ist die versprochene Glock 21 nicht da, dafür bekomme ich eine Glock 17 mit Blade Tech Kydex Holster, Magazine Carrier, 3 Magazine, eine Dummy Glock fürs Trockentraining und 800 Schuss PMC 9mm Munition.

Der nächste Weg führt zur Dressing Area wo unter Aufsicht eines instructor die Waffe überprüft, sowie Holster und Magazintasche angelegt werden.

Nun ist endlich alles erledigt. Mit noch ca. 120 students nehme ich im Klassenzimmer (zur Zeit noch ein Zelt) Platz, lasse mir das zur Verfügung gestellte Frühstück schmecken. und warte auf den Kursbeginn.

Pünktlich um 7.30 Uhr erscheint Brad Ackman, F.S. managing director und vormals lange Jahre rangemaster unter Jeff Cooper bei Gunsite/AZ. Nach einigen einleitenden Worten folgt das in den USA unumgängliche Ausfüllen diverser Erklärungen, in denen F.S. von allen Schadensersatzforderungen im Falle eines Unfalles befreit wird. Dann werden unsere rangemasters vorgestellt. Dabei ist ein Ex Marine, mehrere Law Enforcement instructors, aber auch John Woo, Amerikaner chinesischer Abstammung, forensic pathologist in Las Vegas und ein wahrer Meisterschütze mit seiner Wilson CQC .45er.

Bevor es zur Sache geht, lernen wir noch Dr. Ignatius Piazza kennen, F.S. Präsident, ehemaliger Chiropraktiker und 4 weapon combat master. (der combat master Test wurde von Chuck Taylor entwickelt und stellt extreme Anforderungen an das Können des Schützen, der Bestleistungen unter Zeit mit handgun, rifle, shotgun und submachine gun bringen muss- nähere Details in der Sonderausgabe von Guns & Ammo „Firearms For Law Enforcement 1997).

Da zur gleichen Zeit noch ein Kurs für tactical shotgun und practical rifle stattfindet, dauert es einige Zeit, bis wir auf die einzelnen ranges verteilt sind. Zusammen mit noch 30 anderen students bin ich range 7 unter John Woo als rangemaster zugeteilt. Bei F.S. kümmert sich ein instructor um jeweils höchstens 5 students. Unsere instructors kommen aus höchst unterschiedlichen Berufszweigen, u.a. ein business consultant aus Las Vegas, ein UNI Student, ein Pilot bei American West und mehrere Cops, die sich ihr Gehalt aufbessern. Allen gemeinsam ist, dass sie die Kurse auf F.S. zunächst selbst durchlaufen und überdurchschnittliche Leistungen erbringen müssen. Weiterhin müssen auch die instructors sich ständig weiter- und neu qualifizieren. John betont, dass die Techniken, welche uns in den nächsten Tagen vorgestellt werden, in der Praxis wirklich arbeiten. Das bisherige feedback ist ein eindeutiger Zeuge. Natürlich werden Methoden immer weiter entwickelt und gelegentlich wird sogar ein neuer Trick auf F.S. geboren. John fordert uns ausdrücklich auf, eigene Vorstellungen und Gedanken einzubringen. Sollte jemand der Meinung sein, über eine bessere Technik zu verfügen, so braucht er damit keineswegs hinter dem Berg zu halten. Mir fällt ein, was vor einiger Zeit in einem gewöhnlich reichbebildertem deutschen Waffenmagazin zu lesen war und so ziemlich das Gegenteil zu dem, was auf F.S. gelehrt wird, darstellt Ein jeder kann selbst entscheiden, welcher Schule er nachhängt. Für den, der die falsche Entscheidung trifft, dürfte der erste gunfight wahrscheinlich der letzte sein.

Bei jeder Technik wird im einzelnen erklärt, wie der Bewegungsablauf aussieht und vor allem WARUM er so und nicht anders stattfinden sollte. Um es vorwegzunehmen: Ich bin von den Methoden, die F.S, vermittelt, 100% überzeugt. Nicht nur weil damit hervorragende Ergebnisse erzielt wurden und werden, sondern weil sie logisch und nachvollziehbar sind.

Jetzt geht es endlich zur Sache: wir lernen die 3 Geheimnisse für einen perfekten Schuss, dann folgt dry practice drill. Vor UND nach JEDEM Laden (ausser emergency und tactical reload) UND Entladen ist ein chamber check und magazine check fällig. Ausführlich wird auf die richtige trigger work eingegangen und diese intensiv geübt.

Jeder F.S. instructor muss die von den students verlangte Leistung selbst erbringen können – in anderen Schulen keineswegs selbstverständlich. Dass dem auch so ist, lernen wir bei einer kleinen Demonstration. Der Vormittag vergeht wie im Fluge. Nach einer einstündigen Lunchpause im Zelt höre ich unsere erste lecture. Piazza referiert über den mental code of color awareness.

Es ist für einen Deutschen schon einigermaßen ungewohnt, unter hundert bewaffneten Zivilisten Mittag zu essen, aber wie Piazza zu sagen pflegt: „an armed society is a polite society“. Noch ungewohnter für europäische Ohren ist das Stakkato aus UZI Maschinenpistolen, das von den Nachbar ranges zu uns herüberklingt – the sound of freedom! Gerade hat ein kostenloser submachine gun course begonnen, für den F.S. bekannt ist.

Am Nachmittag geht es wieder auf die range. Nun üben wir neben Laden und Entladen erstes malfunction clearing, sowie emergency und tactical reload. Insgesamt schießen wir am ersten Tag nicht sehr viel, nur ca. 50 Schuss pro student, allerdings ist das Trockentraining intensiv.

Meine Glock 17 liegt gut in der Hand und zeigt bei den ersten Schüssen eine hervorragende performance. Das trigger feeling ist etwas ungewohnt, lässt sich aber durchaus üben.

Am Abend folgt noch eine lecture über sinnige und unsinnige weapon modifications.

Wieder in Pahrump bin ich sogar zu müde, um zu spielen und falle nach einem kurzen Stop bei Burger King todmüde ins Bett.

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Zitat:

Original erstellt von SteyrSSG:

1.Tag: “range is clear – gun comes out”

Der Wecker klingelt um 5.30 Uhr. Dank dem Zeitunterschied fällt mir das Aufstehen nicht schwer. Ein letztes Mal wird die Ausrüstung gecheckt. Außerdem packe ich mein Lunchpaket für die Mittagspause in eine Kühlbox. Zur Zeit muss die Verpflegung noch mitgebracht werden.

Dann fahre ich die 14 Meilen über den Highway 160, Tecopa Road und eine Schotterstraße nach Front Sight (im folgenden F.S.).

Zunächst geht es zum Sign In, danach werden Namensschilder beschriftet und im Pro Shop Ausrüstung gefasst. Natürlich ist die versprochene Glock 21 nicht da, dafür bekomme ich eine Glock 17 mit Blade Tech Kydex Holster, Magazine Carrier, 3 Magazine, eine Dummy Glock fürs Trockentraining und 800 Schuss PMC 9mm Munition.

Der nächste Weg führt zur Dressing Area wo unter Aufsicht eines instructor die Waffe überprüft, sowie Holster und Magazintasche angelegt werden.

Nun ist endlich alles erledigt. Mit noch ca. 120 students nehme ich im Klassenzimmer (zur Zeit noch ein Zelt) Platz, lasse mir das zur Verfügung gestellte Frühstück schmecken. und warte auf den Kursbeginn.

Pünktlich um 7.30 Uhr erscheint Brad Ackman, F.S. managing director und vormals lange Jahre rangemaster unter Jeff Cooper bei Gunsite/AZ. Nach einigen einleitenden Worten folgt das in den USA unumgängliche Ausfüllen diverser Erklärungen, in denen F.S. von allen Schadensersatzforderungen im Falle eines Unfalles befreit wird. Dann werden unsere rangemasters vorgestellt. Dabei ist ein Ex Marine, mehrere Law Enforcement instructors, aber auch John Woo, Amerikaner chinesischer Abstammung, forensic pathologist in Las Vegas und ein wahrer Meisterschütze mit seiner Wilson CQC .45er.

Bevor es zur Sache geht, lernen wir noch Dr. Ignatius Piazza kennen, F.S. Präsident, ehemaliger Chiropraktiker und 4 weapon combat master. (der combat master Test wurde von Chuck Taylor entwickelt und stellt extreme Anforderungen an das Können des Schützen, der Bestleistungen unter Zeit mit handgun, rifle, shotgun und submachine gun bringen muss- nähere Details in der Sonderausgabe von Guns & Ammo „Firearms For Law Enforcement 1997).

Da zur gleichen Zeit noch ein Kurs für tactical shotgun und practical rifle stattfindet, dauert es einige Zeit, bis wir auf die einzelnen ranges verteilt sind. Zusammen mit noch 30 anderen students bin ich range 7 unter John Woo als rangemaster zugeteilt. Bei F.S. kümmert sich ein instructor um jeweils höchstens 5 students. Unsere instructors kommen aus höchst unterschiedlichen Berufszweigen, u.a. ein business consultant aus Las Vegas, ein UNI Student, ein Pilot bei American West und mehrere Cops, die sich ihr Gehalt aufbessern. Allen gemeinsam ist, dass sie die Kurse auf F.S. zunächst selbst durchlaufen und überdurchschnittliche Leistungen erbringen müssen. Weiterhin müssen auch die instructors sich ständig weiter- und neu qualifizieren. John betont, dass die Techniken, welche uns in den nächsten Tagen vorgestellt werden, in der Praxis wirklich arbeiten. Das bisherige feedback ist ein eindeutiger Zeuge. Natürlich werden Methoden immer weiter entwickelt und gelegentlich wird sogar ein neuer Trick auf F.S. geboren. John fordert uns ausdrücklich auf, eigene Vorstellungen und Gedanken einzubringen. Sollte jemand der Meinung sein, über eine bessere Technik zu verfügen, so braucht er damit keineswegs hinter dem Berg zu halten. Mir fällt ein, was vor einiger Zeit in einem gewöhnlich reichbebildertem deutschen Waffenmagazin zu lesen war und so ziemlich das Gegenteil zu dem, was auf F.S. gelehrt wird, darstellt Ein jeder kann selbst entscheiden, welcher Schule er nachhängt. Für den, der die falsche Entscheidung trifft, dürfte der erste gunfight wahrscheinlich der letzte sein.

Bei jeder Technik wird im einzelnen erklärt, wie der Bewegungsablauf aussieht und vor allem WARUM er so und nicht anders stattfinden sollte. Um es vorwegzunehmen: Ich bin von den Methoden, die F.S, vermittelt, 100% überzeugt. Nicht nur weil damit hervorragende Ergebnisse erzielt wurden und werden, sondern weil sie logisch und nachvollziehbar sind.

Jetzt geht es endlich zur Sache: wir lernen die 3 Geheimnisse für einen perfekten Schuss, dann folgt dry practice drill. Vor UND nach JEDEM Laden (ausser emergency und tactical reload) UND Entladen ist ein chamber check und magazine check fällig. Ausführlich wird auf die richtige trigger work eingegangen und diese intensiv geübt.

Jeder F.S. instructor muss die von den students verlangte Leistung selbst erbringen können – in anderen Schulen keineswegs selbstverständlich. Dass dem auch so ist, lernen wir bei einer kleinen Demonstration. Der Vormittag vergeht wie im Fluge. Nach einer einstündigen Lunchpause im Zelt höre ich unsere erste lecture. Piazza referiert über den mental code of color awareness.

Es ist für einen Deutschen schon einigermaßen ungewohnt, unter hundert bewaffneten Zivilisten Mittag zu essen, aber wie Piazza zu sagen pflegt: „an armed society is a polite society“. Noch ungewohnter für europäische Ohren ist das Stakkato aus UZI Maschinenpistolen, das von den Nachbar ranges zu uns herüberklingt – the sound of freedom! Gerade hat ein kostenloser submachine gun course begonnen, für den F.S. bekannt ist.

Am Nachmittag geht es wieder auf die range. Nun üben wir neben Laden und Entladen erstes malfunction clearing, sowie emergency und tactical reload. Insgesamt schießen wir am ersten Tag nicht sehr viel, nur ca. 50 Schuss pro student, allerdings ist das Trockentraining intensiv.

Meine Glock 17 liegt gut in der Hand und zeigt bei den ersten Schüssen eine hervorragende performance. Das trigger feeling ist etwas ungewohnt, lässt sich aber durchaus üben.

Am Abend folgt noch eine lecture über sinnige und unsinnige weapon modifications.

Wieder in Pahrump bin ich sogar zu müde, um zu spielen und falle nach einem kurzen Stop bei Burger King todmüde ins Bett.

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Moin Steyr,

wenn du aus den Staaten zurück bist,

setze dich doch mal mit mir in Verbindung

( war schon dreimal bei FR, 2x 4DDHG und 1x

HGSkillbuilder,und 1x wegen Schneefalls im

Dezember den Rückflug nach Germany verpasst,

vielleicht kann man sich ja mal zum Training

treffen ?).

Es soll auch eine Dry-practice Trainingsanleitung herausgekommen sein,würde mich mal interessieren, zum Mitschreiben während der Kurse bin ich fast nicht gekommen,da ich mit nachladen beschäftigt war

und man in Deutschland ziemlich viel sehr schnell wieder vergisst.

my wife- yes

my dog- sometimes

my guns- never

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