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Trip To Front Sight, Las Vegas/USA, Vorbereitung


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Front Sight Institute Las Vegas – der etwas andere Urlaub

Der folgende Bericht beschreibt den „4 Day Defensive Handgun Course“ an der Front Sight Firearm Training Academy, Las Vegas, USA.

Von SteyrSSG

Vorbereitung

Seit Jahren befasse ich mich schon mit der Idee, einen Schiesskurs in den USA zu belegen. Leider hatte ich bisher nie die Zeit und Muße für ein derartiges Unternehmen. Dennoch verfolgte ich die Baufortschritte des Front Sight Institute im Internet (alle Details unter www.frontsight.com) und hörte mich in US Foren um.

Einen wesentlichen Fortschritt brachte die SCI Convention in Las Vegas 2001. Front Sight hatte einen Stand und ich konnte mich ausführlich mit den Jungs unterhalten, einschließlich dem Gründer Ignatius Piazza (keine Verwandtschaft mit der beliebten italienischen Speise, sondern einer der 16 lebenden Combat Master – dazu später mehr). Direkt an Ort uns Stelle erwarb ich ein um 500 Dollar verbilligtes Zertifikat zur Teilnahme an einem 1000.- $$ Kurs. Ich war also auf Front Sight festgelegt. Das gefiel mir nicht nur wegen der „Gründerstimmung“ , die dort noch herrscht und der kompetenten Mannschaft. Auch der Standort Las Vegas ist alles andere als schlecht, kann ich doch die Vorzüge dieser Stadt incl. Casino Gambling genießen. Dieser Vorteil fehlt bei Thunder Ranch und Gunsite.

1,5 Jahre vergingen ohne Gelegenheit zur Teilnahme, dann war die Chance da. Ich hatte beruflich in Atlanta/GA zu tun und konnte den Kurs in Las Vegas ohne Probleme anschließen. Zum zweiten hatte ich in einem US Forum den Bericht von member „Evil ATF“ über seinen 4 Tage Kurs gelesen und war richtig heiß auf das Unternehmen. Die Baumassnahmen bei Front Sight hatten inzwischen deutliche Fortschritte gemacht, so dass die Infrastruktur steht und alle Schiessbahnen in Betrieb sind.

Kurzerhand wird die Anmeldung mit dem vorausbezahlten Zertifikat nach Las Vegas geschickt und bereits 2 Wochen später liegt die Antwort vor. Zusammen mit einer Bestätigung erhalte ich Informationen über die nötige Ausrüstung und über das Verhalten in der Wüste. Unter allen Umständen ist auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, sonst ist die Gefahr von Dehydratation und Hitzschlag gegeben. Ich konnte später beobachten, dass dies keineswegs leeres Gerede war und einige sog. „harte Männer“ Problem mit der Hitze bekamen.

Weiterhin lag ein Schreiben des Sheriff bei, der den Transport unangemeldeter Waffen durch Clark County gestattet. Lediglich vom Führen geholsterter Pistolen und Revolver in Casinos sollte man tunlichst Abstand nehmen (macht die Dealer nervös).

Die nötige Ausrüstung ist weitgehend vorhanden und wird eingepackt. Neben Brille und Gehörschutz (Pflicht bei Front Sight), sind erforderlich: Mütze, Sonnenschutz, stabiles Schuhwerk, Knie- und Ellenbogenschützer, bequeme Kleidung einschl. Jacke (für Ziehübungen im verdeckten Tragen), Taschenlampe mit „push button“ (am besten von Sure Fire), Holster, 2-3 Magazine, mindestens 800 Schuss Munition und eine geeignete Waffe ab Kal. .380 aufwärts. Letzteres stellt ein Problem dar, denn mir war von vorneherein klar, dass ein Mitnehmen der eigenen Waffe nicht in Frage kommt. Langwierige Umsteigeaktionen im inneramerikanischen Flugverkehr, die allgemeine Sicherheitshysterie und immer neue Schikanen des BATF bei der Einfuhr von Waffen können den Spaß an der Freude erheblich verderben. Die gute HK USP muss also zuhause bleiben. Ein Anruf beim Front Sight Pro Shop bzgl einer Leihwaffe bringt Klarheit. Mir wird zugesagt, dass am ersten Kurstag eine Glock 21, samt Holster, Magazinen und Munition auf mich wartet. Leider gibt es nur Glocks zur Auswahl, aber bei näherer Betrachtung ist mir der Gedanke gar nicht so unsympathisch obwohl die Bilder von zerstörten Glocks auf der Front Sight Website nachdenklich stimmen. Es gibt wohl keine Waffe, die im Internet mehr und kontroverser diskutiert wird. Ich bin zwar geübt mit der HK USP, Colt 1911 Systemen und kenne die SIG Sauer, mit der Glock habe ich jedoch keinerlei Erfahrung und noch nie einen Schuss aus dem österreichischen Schätzchen abgegeben. Dem könnte man auch gute Seiten abgewinnen. Schließlich lautet das Motte von Front Sight: „Any Gun Will Do If You Will Do“. Zum zweiten bin ich gespannt, wie ich mit einem mir gänzlich unbekannten Waffensystem zurechtkomme und drittens besteht die einmalige Gelegenheit, unvoreingenommen an eine neue Waffe heranzugehen und dieselbe unter harten Bedingungen 4 Tage ohne zu reinigen in extremen Klima zu schießen. Ob die Glock etwas taugt, wird mir danach wahrscheinlich klar sein. Laut Piazza kommt es bei etwa 15% aller teilnehmenden Waffen zu Problemen.

Dermaßen moralisch aufgerüstet starte ich gen USA und komme nach einem anstrengenden Aufenthalt in Atlanta an einem Donnerstag im Mai am frühen Nachmittag in Las Vegas an. Als NRA life member nehme ich mein Upgrade bei Hertz war und fahre die 60 Meilen bis Pahrump, mitten in der Wüste von Nevada zwischen Las Vegas und Death Valley. Es wäre auch möglich, in Las Vegas selbst zu wohnen, aber Pahrump bietet für die Dauer des Kurses eine wesentlich verkürzte Fahrzeit In weiser Voraussicht buchte ich von Deutschland aus ein Zimmer mit Kühlschrank im Best Western Motel (AAA Rabatt verbilligt). Pahrump, nach eigenem Bekunden eine aufstrebende Wüstengemeinde, ist eher ein Rentner Rückzugsgebiet mit ausgedehnten Trailerparks, schmutzigen Kneipen, legalen Bordellen und zweitklassigen Casinos.

Schnell werden am Abend noch Vorräte eingekauft, insbesondere etliche gallons Wasser, die Ausrüstung wird überprüft und dann geht es ins Casino an den Blackjack Tisch. Nach einigen Stunden bin ich um 35 Dollar ärmer und beschließe in Erwartung der kommenden Ereignisse früh schlafen zu gehen

Fortsetzung folgt...

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