Guest Posted May 18, 2002 Posted May 18, 2002 Berlin, 16. Mai 2002 Sehr geehrter Herr xxxxxxx, vielen Dank für Ihre E-Mail vom 7. Mai 2002. Gerne möchte ich Ihnen darauf antworten. Das Entsetzen über den Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium wird uns sicher noch lange beschäftigen. Für die FDP war von Anfang an klar: Erfurt darf nicht zur politischen Profilierung missbraucht werden. Die Parteien sollten sich vielmehr darauf beschränken, ihren Beitrag zur Bewältigung der Folgen und für die Prävention zu leisten. Die Politik sollte nicht den Eindruck erwecken, Patentlösungen anbieten zu können, sondern sich Zeit nehmen bei der Suche nach den Konsequenzen. Bei der Tat in Erfurt handelte es sich um einen Amoklauf mit legal besessenen Waffen. Selbst das strengste Waffenrecht ist nicht geeignet, Amokläufe völlig auszuschließen, denn Aggressionen sind nach Meinung von Psychologen nicht angeboren, sondern Ergebnis von Lernprozessen. Wir unterstützen eine Debatte über eine neue Altersgrenze beim Waffenerwerb, lehnen es aber ab, Millionen von Sportschützen unter einen Generalverdacht zu stellen. Die FDP hat den Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Waffenrecht aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Zum einen haben wir das gesamte Novellierungsverfahren kritisiert, welches statt der intendierten Vereinfachung des Waffengesetzes lediglich zu einer Ausweitung der Bürokratie führen wird. Zum anderen wird das Ziel, ein Vorgehen gegen den illegalen Waffenbesitz zum besseren Schutz der Bevölkerung zu ermöglichen, völlig verfehlt. Der Gesetzentwurf sieht vor allem eine bürokratische Kontrollverdichtung für legale Waffenbesitzer vor. Mit freundlichen Grüßen Daniela Zehentner Kampagnenreferentin
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