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IGNORED

Pressluft versus Federkolben


Stonez

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Hallo

Mich würd mal ein paar Meinungen aus dem Äther der Luftgewehr und vielleicht auch Pressluft-Szene zum Thema Pressluft als Antriebssystem interessieren.-Ich persönlich tendiere zum Pressluftantrieb,da dieser dem Federkolbensystem in Sachen Maximalgeschwindigkeit und gleichzeitig geringer bis gar kein Rückstoß überlegen ist.

Ich habe aber,vielleicht täusche ich mich auch,das Gefühl,dass Deutschland nicht gerade das Eldorado für Pressluftgewehre ist-so sind natürlich bei den Händlern in der großen Kategorie Luftdruck Federkolbensysteme,ob nun umgangsspr. als Knicker oder als Seiten- oder Unterhebelspanner,vorherrschend und mag man es mir verzeihen wenn ich mich über die Aussage eines Berliner Händlers,liegt in der City,wundere,der da sagt Zitat:`Damit beschäftigen wir uns nicht`.-Als wenn es mit diesem System etwas teuflisches auf sich hat.-

Andererseits weiß ich auch,dass es in Amerika eine eigene Jagdkultur gibt,die sich statt Patronengewehre Pressluftgewehre mit Kalibern von .22 über 9mm bis .45 und .50 bedient mit bis zu 280 Joule Mündungsenergie je nach Kaliber.Als namhaften Vertreter sei das Pressluftgewehr mit dem bescheidenen Namen Àir Ranger`von Daystate genannt-und nun kommt es-welches es in den unteren Mündungsenergien sogar mit Abzugselektronik ausgestattet ist und in den Kaliber .177,.22 daherkommt.Der Hammer ist aber folgender,es gibt diese Wumme mit einer Mündungsenergie von zu 110 Joule und das im Kaliber .22.(Teflonbeschichtete Pellets werden der hohen Reibung/Temperaturentwicklung wegen empfohlen)

Bei all dieser Schwärmerei-Warum werde ich den Eindruck nicht los,dass die wenigen Pressluft-Pioniere??? in Deutschland eher ein Schattendasein unter all den anderen Luftdruck-Bewaffneten führen.

Kann man sagen,dass es aufgrund der hierzulande sehr stringenten Gesetzeslage keine Entwicklungschance für einen Markt wie Pressluftgewehre gibt?

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Pressluftwaffen sind als Matchwaffen Standard in Deutschland. Ich kenne keinen Schießstand, wo keine Pressluftwaffen zu finden sind.

Im Jagdbereich haben sie eher Nachteile als Vorteile (meine Meinung), zudem sind in einigen Bundesländern die Jagd mit Druckluftwaffen verboten. Der Jäger kann ja besser und viel billiger zu einem KK- oder Hornet-Gewehr greifen, was er meistens ohnehin im Schrank hat.

Weiterhin bedarf es für Waffen über 7,5 Joule eine WBK. Außer evtl. Field Target kenne ich keine Sportart, wo solche Gewehre zugelassen sein könnten. Daher ist der Markt für Druckluftwaffen aller Art über 7,5 Joule hier eher klein.

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Hier muß man doch einfach einmal klarstellen daß Deutschland gar kein Entwicklungsland im Hinblick auf Preßluftwaffen ist. Im Bereich der 10m Match Püster haben wir mit Feinwerkbau und Anschütz zwei der renomiertesten Hersteller und sowohl Weihrauch als auch Diana bieten im Freizeitbereich sehr gute Luftgewehre, die in den unkastrierten Versionen im Ausland sowohl für die Jagd als auch für FT gut zu verwenden sind (schau einmal nach einer HW97k in den FT-Ergebnislisten).

Ob man nun über 200 J für die Jagd braucht sein einmal dahingstellt. Entweder sind die Geschosse überschallschnell oder sehr schwer. Beides ist nicht gerade hilfreich, wenn es um Präzision oder eine gestreckte Flugbahn geht. Im Kaliber 4,5mm ist die sinnvoll nutzbare Mündungsenergie bei maximal 27 Joule, für 5,5mm liegt sie schon bei über 40J. Selbst bei diesen Mündungsenergien ist aber die Flugbahn auf unter 100 Metern stark gekrümmt und man würde von einer .22lfb schon eine wesentlich gestrecktere Flugbahn erhalten. Aus diesem Grund ist auch die Jagd mit Luftgewehren eher eine Kunst - man muß die Entfernung des Zieles genau einschätzen und dann entsprechend darüber oder darunter anhalten. Eine 17HMR wird zur Raubzeugbekämpfung wesentlich sinnvoller sein als ein LG - aber sie ist halt nicht in allen Ländern erlaubt.

Federkolbengewehre: Sie haben keinen wirklich merkbaren Rückstoß sondern einen Prellschlag, der durch die Bewegung des Kolbens entsteht. Dieser ist wesentlich unangenehmer für Zielfernrohre als ein Rückstoß, weshalb Preller auch gerne als ZF-Zerleger bekannt werden. Zum Thema maximale Energie muß man eher sagen, daß bis auf wenige Ausnahmen die maximalen Mündungsenergien von Prellern als auch von Preßlüftern vergleichbar sind - Ausnahmen wie das Career hier einmal vor. Die Ausnahmen haben jedoch so wenig Schüsse mit einer Füllung, daß sie keinen wesentlichen Vorteil vor Prellern haben, die ja nur durch Muskelkraft wieder schußbereit gemacht werden.

Die Weiterentwicklung von LG's ging übrigens von Deutschland aus - erst wurde der Prellschlag vom Schuß entkoppelt (Rücklauf oder Doppelkolbensystem), danach kamen die Vorkomprimierer und schließlich die Preßluftgewehre, so daß man beim Schuß immer weniger von der Mechanik beeinflußt wird und eine höhere Eigenpräzision erhält. In GB hat man sich eher auf die dort übliche Jagd mit Luftgewehren konzentriert und dafür optimierte Waffen gebaut, welche sich übrigens auch gut fürs FT eignen. Für diesen Markt hat Weihrauch übrigens die HW 100 entwickelt, die sich auch bei uns immer weiter wachsender Beliebtheit erfreut und fürs FT konvertiert wird.

Ob die Entwicklung zu immer größeren Schußenergien hin wirklich sinnvoll ist sei dahingestellt. In Deutschland ist man dahingehend leider stark eingeschränkt, aber wenn man die mögliche Eigenpräzision der Gewehre betrachtet hat sich seit den 60ern bis heute doch einiges getan, oder nicht?

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.....

Kann man sagen,dass es aufgrund der hierzulande sehr stringenten Gesetzeslage keine Entwicklungschance für einen Markt wie Pressluftgewehre gibt?

Ein Pressluftgewehr kostet das doppelte bis vierfache eines guten Federdruckluftgewehrs. Daher halten sich Angebot und Nachfrage auf niedrigem Niveau die Waage.

Aber es bewegt sich auch hier was: Röhm Air Hunter

Die Gesetzeslage bezüglich Jagd und WBK-Pflicht ist wie sie ist.

Ein Vergleich des Pressluftwaffenmarktes in Österreich (liberaleres Waffenrecht, aber wird dadurch die Druckluftwaffennachfrage "kannibalisiert") und England (liberaleres Recht für Jagd und Druckluftwaffen, aber wie "streng" ist dort das Feuerwaffenrecht und erhöht so die Druckluftwaffennachfrage) mit hiesigen Verhältnissen wäre interessant.

Andreas

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