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Stellungnahme der IPSC-Schützen Holzhausen


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Die folgende Stellungnahme ist auf unserer Homepage zu lesen und zudem per mail an den Innenminister und die Mitglieder des Innenausschusses gegangen:

Unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen, insbesondere den Angehörigen der Opfer dieser unfaßbaren, schrecklichen Tat. Wir wünschen Euch die Kraft, Wege zu finden, die es Euch ermöglichen, wieder in ein normales Leben zurückzukehren.

Angemessen wäre es gewesen, den unmittelbar nach der Tat von Erfurt erfolgten Aufrufen einiger Vertreter des öffentlichen Lebens zu folgen, inne zu halten und nicht vorschnell Schlüsse zu ziehen und Schuldzuweisungen zu verteilen. Leider begann das mediale Ausschlachten bereits, kaum daß diese besonnenen Worte verhallt waren. Jedes nach außen dringende Detail setzte in Presse, Rundfunk und Fernsehen wilde Spekulationen in Gang und wurde in effektheischerische Schlagzeilen gepreßt. Schnell waren auch tatsächliche oder selbst ernannte Fachleute gefunden, die in Interviews patente Erklärungen für die Ursachen und das „Warum“ boten. Aber dieses „Warum“ wird letzlich wohl niemals ergründet werden können. Robert Steinhäuser ist tot, seine Motive und seine Persönlichkeitstruktur deshalb weitgehend nur noch spekulativ zu erhellen sein.

Auch wir – die Mitglieder des Vereins „IPSC-Schützen Holzhausen – hätten uns die Zeit gewünscht, zu trauern und unser Erschrecken und unsere Betroffenheit ob dieses in Deutschland einmaligen Massenmordes zu verarbeiten. Nicht in unserer Eigenschaft als Sportschützen sondern einfach nur als Menschen. Die Entwicklungen der letzten Tage aber haben uns dieser Möglichkeit beraubt, da wir als gesellschaftliche Interessengruppe mehr und mehr in zweifelhafte Meinungsmache gezogen wurden. Denn - die Nachricht „Robert Steinhäuser war Sportschütze“ bot plötzlich denen, die schnelle Rezepte suchten, um Handlungsfähigkeit zu demonstrieren, einen geeigneten Ansatzpunkt für Profilierungen. Und so verschob sich die Diskussion über die eben nicht so einfach zu ergründenden tiefen Ursachen für eine immer weiter um sich greifenden Verrohung unserer Gesellschaft, über ein (besonders in Thüringen) gnadenlosen Schulsystem und die Frage, wie es insgesamt zu solch einem Versagen der Gesellschaft bei der Formung der Persönlichkeit eines Robert Steinhäusers kommen konnten, hin zum eigentlich Nebensächlichen – dem Tatmittel. Und da der junge Mann seine Waffen auf dem gleichen Wege wie ein Sportschütze erworben hatte, wurden sogleich die Schützen- und Schießsportvereine ins Licht der Verantwortung gezerrt.

Aber Robert Steinhäuser WAR KEIN SPORTSCHÜTZE! Er hat die Vereine, in denen er Mitglied war, benutzt und mißbraucht, um sich seine Tatwaffen zu besorgen. Die bisher bekannten weiteren Erkenntnisse zeigen auch, daß er niemals auf Wettbewerben als Sportschütze in Erscheinung getreten ist oder dies beabsichtigte.

Und dennoch wird die unselige Tat von Erfurt nun als Anlaß genommen, das bereits am Tag der Tat novellierte Waffengesetz nochmals drastisch zu verschärfen – insbesondere im Hinblick auf uns Sportschützen. Die bisher bekannten beabsichtigten Details dieser Verschärfung aber würden den traditionellen wie auch den leistungssportlich orientierten Vereinen weitgehend die praktische Basis für ihre Arbeit entziehen. Wobei unbedingt zu berücksichtigen ist, daß diese Vereine ja auch wichtige, gesamtgesellschaftliche Aufgaben erfüllen. Und die bisherigen Erkenntnisse zeigen doch, daß bei korrekter Anwendung der waffenrechtlichen Bestimmungen durch die Erfurter Behörden dem Täter wahrscheinlich niemals die entsprechende Erwerbserlaubnis hätte erteilt werden dürfen bzw. Ihm die Waffen nach kurzer Zeit wieder hätten entzogen werden müssen.

Auch wenn vieles noch endgültig zu klären sein wird, appelieren wir an alle verantwortlichen Politiker, insbesondere den Bundesinnenminister, zu jener Besonnenheit zurück zu kehren, die anfangs gezeigt wurde. Verzichten Sie auf medien- und wahlkampfwirksame „Sofortmaßnahmen“, die immerhin ein paar Millionen (überprüft) gesetzestreuer, mit hohem Verantwortungsbewußtsein ausgestattete Bürger aus allen gesellschaftlichen Schichten brüskieren würden. Wir Sportschützen sind sicher bereit, auch für uns unangenehme gesetzliche Bestimmungen klaglos hinzunehmen – wenn sie geeignet sind, wirklich ein Mehr an Sicherheit zu schaffen. Dies wird aber weder durch eine Heraufsetzung des Mindestalters für den Erwerb von Sportwaffen erreicht, noch durch das Verbot der Lagerung von Munition im Privatbereich. Besonders der letzte Punkt würde uns Sportschützen ein ordentliches Trainieren unmöglich machen. Denn vielfach verfügen die Vereine eben nicht über einen eigenen Schießstand, ein Vereinsheim oder andere Räumlichkeiten, in denen Wettkampfmunition gelagert werden könnte! Zudem stellte eine zentrale Lagerung doch erst recht ein nicht zu kontrollierendes Sicherheitsrisiko dar!!!

Es hieß in den letzten Tagen oft: „Die Gesellschaft muß im Angesicht des Geschehnisses in Erfurt wieder weiter zusammenrücken“. Sie als Politiker sollten solche Sätze nicht sagen, wenn sie nur als Lippenbekenntnisse gedacht sind. Ihre Verantwortung besteht im Gegenteil darin, solche Erkenntnisse im Rahmen Ihrer politischen Möglichkeiten durch praktisches Handeln umzusetzen. Das heißt unserer Meinung nach: Integration und nicht etwa Ausgrenzung und Diskriminierung einer bestimmten Gruppe – in diesem Fall von uns Sportschützen. Die Verlautbarungen der letzten Tage aber lassen uns nicht nur an der Lauterkeit unserer politischen Vertreter massiv zweifeln, vielfach macht sich auch schon Wut breit und echte Verzweiflung darüber, daß sich politisches Handeln (wieder einmal) vordringlich an den Opportunitäten einer sensationslüsternden Medienlandschaft orientiert und den Stimmungen der öffentlichen oder besser gesagt veröffentlichten Meinung folgt.

Vielleicht sollten Sie, als auch von uns gewählte Volksvertreter doch wirklich einmal innehalten und sich fragen, welche Verantwortung Ihnen an den immer wieder beklagten gesellschaftlichen Fehlentwicklungen und damit letzlich auch an solchen Geschehnissen wie in Erfurt zukommt!?

IPSC-Schützen Holzhausen

Waldemar Stade

(2. Vorsitzender und Webmaster www.ipsc-schuetzen.de)

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Da muß nichts mehr zu sagen!

Gruß Frank

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Es wäre sicher nützlich, wenn sich hier auch andere VEREINE und nicht nur Einzelpersonen zu Wort melden würden!!!

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Danke Reinhard,

diese Forum wird ja nicht nur von den eingeweihten "Freaks" gelesen. Deshalb sind solche Beiträge wie Deiner nicht mit Gold aufzuwiegen. Hier wird deutlich, daß unsere Vereinsarbeit in den Schießsportvereinen sich eben nicht in "Rumballern" erschöpft, sondern wie in anderen Vereinen auch wichtige gesellschaftliche Aufgaben erfüllt. Sicher spielen Schützen- und Schießsportvereine im gesamten Vereinswesen der Repuplik nur EINE Rolle - aber sicher nicht die unwichtigste!!!

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