Hallo liebe Forumsmitglieder, ich bin 42 Jahre alt, gebürtiger Pole, lebe aber seit 35 Jahren in Hamburg. Ich besitze beide Staatsangehörigkeiten.
Seit zwei Jahren beschäftige ich mich mit dem sportlichen Schießen mit Vorderladern und Schwarzpulver.
Mein Hobby übe ich ausschließlich in meiner alten Heimat aus, weil mich die hiesige, ein wenig restriktive Gesetzeslage abschreckt.
Ich sage ganz offen dass ich keine Lust habe tausende Euro für Kurse, Prüfungen und Waffenschränke auszugeben und dann alles im Eiltempo und zu Spottpreisen wieder verscherbeln zu müssen, weil ich meinetwegen in eine Schlägerei geraten bin, die ich nicht einmal angefangen habe (geht in Hamburg recht fix) oder weil meine Wohnung gerade nicht aufgeräumt war als die Herrschaften vorbeikamen die vorschriftsmäßige Aufbewahrung zu überprüfen.
(So las ich es zumindest im Buch "Vorbereitung auf die Waffensachkundeprüfung" von Andre Busche)
Ich komme so zwar nur ein oder zweimal im Jahr zur praktischen Ausübung, aber gerade das historische Vorderladerschießen hat tausend hochinteressante Nebenschauplätze, wie Pulverhörner, Jagdtaschen, Jagdmesser, Papierpatronen noch ohne Pulverladung usw mit deren Eigenbau ich mich dann legal in Deutschland beschäftigen kann.
Aber nun meine eigentlichen Fragen:
Da meine Cousine bei der ich meine Sachen lagere sich langsam wegen des Platzes beklagt den diese einnehmen, plane ich alles was ich erlaubnisfrei in Deutschland besitzen darf bei mir zu lagern und bei ihr nur noch was ich in Polen erlaubnisfrei haben darf. Sprich: das Pulver und den Perkussionsrevolver.
Ich habe vor ein paar Monaten eine 1853 Enfieldmuskete mit Perkussionszündung von Parker-Hale bei E-gun ersteigert und würde die gerne auf meinen Reisen zur Familie in Polen mitnehmen.
Dafür brauche ich also einen Europäischen Feuerwaffenpass.
Nun ist die Frage, was muss ich dem Antrag beifügen? Foto. Kopie des Ausweises. Eine WBK habe ich nicht. Mitglied in einem Verein bin ich nicht.
Eine Rechnung vom Kauf habe ich leider nicht. Nur die Bestätigungsmail von e-gun dass ich die Auktion gewonnen habe.
Muss ich vor der Reise in Deutschland irgendwelche Behörden informieren? Oder zeige ich im Falle einer Kontrolle einfach nur den Pass vor und gut ist?
Ich habe die hamburger Waffenbehörde bereits mit diesen Fragen angeschrieben, aber seit zwei Wochen keine Antwort erhalten.
Vielleicht weiß hier jemand Rat, so dass ich direkt den Antrag stellen kann.
Die zweite Frage bezieht sich auf einen Bausatz aus den Vereinigten Staaten.
Kiblers Longrifles haben es mir angetan und ich spare gerade für ein Steinschloß´Southern Mountain Rifle´.
Die Schwanzschraube ist vom Werk aus montiert. Das muss ich nicht zum Büchsenmacher schicken.
Nur habe ich auch gelesen dass amerikanische Beschusszeichen hierzulande nicht anerkannt werden und ich das gute Stück zur Beschussprüfung einsenden muss.
Aber wann? Wenn ich es fertig zusammengebaut habe? Habe ich ab diesem Moment nicht eine illegale Waffe? Oder schicke ich lediglich den Lauf des Bausatzes direkt nach Abholung beim Zoll zur Beschussprüfung und kann dann ohne Zeitdruck vernünftig den Zusammenbau vornehmen? Gibt es sonst etwas das ich unbedingt beachten muss, damit das kein teurer Reinfall wird? Also bezüglich beider Fragen.
Vielen Dank im Voraus und ich bitte um Verzeihung wegen des langen Buchs das ich hier verfasst habe.
Und ein frohes Weihnachtsfest Euch allen.
Rado