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International: Die Tagesschau ueber den Drogenkrieg in Mexiko und US-Waffen


Boule

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Geschrieben
Seit Jahren versucht die mexikanische Regierung, den Drogenkrieg im Norden des Landes unter Kontrolle zu bringen. Vergeblich. Auch die USA haben Unterstützung zugesagt - schließlich ist die Drogen- und Waffenpolitik des Landes nicht unschuldig an der Situation. Doch den Worten folgen keine Taten.

Quelle: Tagesschau Online Angebot

Mein Kommentar zu dieser journalistischen Glanzleistung. Hoffentlich wird dies bald freigegeben:

Es ist immer wieder schoen zu sehen, wie oft Daten ungeprueft uebernommen werden. Wenn wirklich 90% der in Mexiko sichergestellten Waffen aus den USA kommen wuerden, so waere das verblueffend - denn ein Grossteil des sichergestellten Materiales ist entweder nicht fuer Zivilisten in den USA zu haben (Granaten - leider nicht erwerbbar) oder aufgrund der Gesetzgebung sehr kostspielig (es sind seit geraumer Zeit keine neuen vollautomatischen Waffen mehr registrierbar - daher sind die Preise astronomisch hoch).

Aber werfen wir doch einmal einen Blick auf die Zahlen:

In Mexiko wurden im Zeitraum 2007-2008 29.000 Schusswaffen im Zusammenhang mit Verbrechen sichergestellt. Aufgrund verschiedener Kriterien wurden davon 11.000 an die US-Behoerden (ATF) zur Nachverfolgung gemeldet.

Von diese 11.000 konnte das ATF etwa 6000 identifizieren, nachweislich kamen davon 5100 (90% dieser Untergruppe) aus den USA.

Betrachtet man die Gesamtsumme, so sind 5.100 von 29.000 beschlagnahmten Schusswaffen in Mexiko aus den USA - was etwa 17% entspricht und nicht den oft zitierten 90%.

Ich kann als sekundaere Quelle leider nur einen Artikel bei fox news finden (xyz.foxnews.com/politics/2009/04/02/myth-percent-small-fraction-guns-mexico-come). Das Transkript der Praesentation von William Hoover, ATF assistant director (eine der wenigen online verfuegbaren Quellen), gegenueber einem Ausschuss der US-Regierung enhaelt leider keine absoluten Zahlen, aber zeigt auch auf, das sich die 90% nur auf die durch die US-Behoerden nachvollziehbaren Waffen bezieht.

Ich bin davon ueberzeugt, das die Bestaetigung der absoluten Zahlen fuer die Reporter der ARD kein Problem darstellen sollte und wir bald einen neutralen Bericht ueber die wirkliche Herkunft der Waffen in diesem bedauernswerten Konflikt erhalten.

Vielleicht wird man ja endlich zur Ursachenbekaempfung dieses Konfliktes uebergehen koennen, anstatt sich auf einzelne Symptome zu stuerzen. Solange Drogen ein profitables Geschaeft darstellen, wird es immer jemanden geben, der sie vertreibt und solange man mit weiteren Verbrechen den Vertrieb sicherstellen kann, wird dies auch geschehen. Auf Dauer erscheint mir langfristig nur das Beenden der Nachfrage nach illegalen Drogen ein wirksammes Mittel - und diese Haltung wird auch im neuen Ansatz der US Regierung, die lieber in Bildung und gesundheitliche Aufklaerung anstatt in einen bewaffneten Konflikt investiert, deutlich

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