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Ludwigsburger Kreiszeitung: Lehrer fordern ein strikteres Waffenrecht


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MARBACH

Lehrer fordern ein strikteres Waffenrecht

(ann/red) – „Wir möchten kein weiteres Erfurt oder Winnenden“, sagen die Lehrer der Marbacher Uhlandschule. Sie sind von der Entscheidung der Regierung bei der Änderung des Waffenrechts enttäuscht und schließen sich als erste Schule im Landkreis öffentlich dem „Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden“ an.

Schulleitung und Kollegium der Förderschule unterstützen als bisher einzige Schule kreisweit die Forderungen des „Aktionsbündnisses Amoklauf Winnenden“. Dieses sieht im Einzelnen folgende Punkte vor

– ein Verbot scharfer Waffen, die Menschen töten können,

– ein Verbot großkalibriger Waffen für Privatpersonen,

– ein Verbot von Faustfeuerwaffen in privaten Haushalten,

– ein Verbot von Killerspielen, die dazu dienen Menschen zu ermorden,

– keine Heroisierung der Täter und somit die Verpflichtung der Medien zum wertschätzenden Umgang mit den Opfern von Gewalt,

– keine Verherrlichung von Gewalt in Medien,

– die Einführung einer Gewaltquote im Fernsehen beziehungsweise den Medien.

Von der Politik sind die Lehrer der Uhlandschule bitter enttäuscht. „Die große Koalition hat sich auf eine Änderung des Waffenrechts verständigt. Doch eine nennenswerte Einschränkung des privaten Waffenbesitzes ist nicht geplant“, heißt es in einer Presserklärung der Lehrer. Sie kritisieren scharf, dass Bürger weiterhin „hocheffiziente Tötungsinstrumente“ anschaffen und diese scharfen Waffen sowie Hunderte Schuss Munition zu Hause horten dürfen. „Ein Wegschließen an Sammelstellen hält die große Koalition für unzumutbar und gefährlich“, empören sich die Unterzeichner der Pressemitteilung.

Kein Verständnis haben sie für den Umstand, dass die Bundesregierung die Auffassung mancher Schützenverbände teilt, wonach für den deutschen Schießsport große Kaliber mit hoher Durchschlagskraft unverzichtbar seien.

„Zehn Millionen Waffen liegen in deutschen Schränken. Wir Lehrer der Uhlandschule fühlen uns von den Politikern, die für solche Waffengesetze verantwortlich sind, im Stich gelassen“ heißt es in der Presserklärung, und weiter: „Wir möchten kein weiteres Erfurt oder Winnenden. Wir halten es für richtig, dass Schulen und deren Leitungen eigene Gedanken und Wege zum Schutz der Schüler und Lehrer entwickeln, Rahmenkrisenpläne erstellen. Wir halten es aber für zynisch, wenn diejenigen, die viel mehr zum Schutz der Schulen tun könnten, vor der ‚Waffenlobby in die Knie gehen‘ (Zitat von Klaus Jansen, Chef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter). Wir fordern von den Politikern, dass der Schutz unserer Schule ernst genommen und alles dafür getan wird, dass es kein nächstes Mal geben kann. Wir fordern konkrete Handlungsschritte. Wir wollen ohne Angst in unsere Schule gehen können!“

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