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Polizeigewerkschaft bezüglich Paintball-Verbot


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PAINTBALL-VERBOT

Polizei droht mit Boykott

VON PAUL RONZHEIMER

Riesen-Streit zwischen Politik und Polizei!

Nur wenige Stunden nach dem Beschluss der Großen Koalition, Paintball künftig zu verbieten, kündigt die Polizeigewerkschaft an: Wir werden ein mögliches Gesetz boykottieren! Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, zu BILD.de: „Wir werden nicht auf die Suche nach Paintball-Spielern gehen, das können wir allein personell nicht leisten. Und wenn eine Streife jemanden entdeckt, haben wir immer noch einen Ermessensspielraum, können auch verwarnen...“

Übersetzt heißt das: Die Polizei gibt den Paintball-Spielern die Lizenz zum weiterballern! Und das, obwohl die Große Koalition sich auf eine Verschärfung des Waffenrechts geeinigt hat, dabei unter anderem ein Paintball-Verbot will, das mit 5000 Euro Geldbuße belegt wird.

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PAINTBALL-VERBOT

Paintball hat in Deutschland eine große Lobby: Fast 20 000 Spieler, 200 Spielfelder und mehr als 300 Händler. Bei Paintball geht es darum, sich im Team mit Farbkugeln abzuschießen, sogar in Ligen wird gespielt. Gegen das Verbot gab es heftigen Protest, Parlamentarier wurden mit Massen-Mails bombardiert. Sogar eine Paintball-Partei soll jetzt gegründet werden.

Beim Streit zwischen Politik und Polizei geht es aber um mehr! Es ist ein Konflikt um Wahlkampf und Wirklichkeit, um „die da im Parlament“ und den einfachen Polizisten im Streifendienst. Gewerkschafts-Chef Wendt: „Politiker denken immer, sie müssten nach einer schlimmen Tat wie in Winnenden nur ein Papier vollschreiben und dann ändert sich etwas. Und jetzt hat halt irgendjemand gesagt, dass es einen Zusammenhang zwischen Paintball und Amoklauf gibt...“

Die Verschärfung des Waffenrechts soll am 20. Mai vom Kabinett beschlossen werden, danach als Gesetzesvorlage in den Bundestag eingehen. Doch ob das Paintball-Verbot tatsächlich beschlossen wird, ist noch immer nicht ganz sicher. In den Fraktionen gibt es weiter Widerstand, Gegner des Verbots wollen es noch kippen. So hatte sich bei BILD.de bereits der SPD-Innenexperte Sebastian Edathy klar gegen ein Verbot ausgesprochen.

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