Leserkommentar auf süddeutsche.de 08.05.09

[JeffundIch]

http://www.sueddeutsche.de/panorama/344/467914/text/

Hier der Kommentar :

Das geplante Verbot von "Paintball", bei dem die Mitspieler mit Farbpistolen aufeinander schießen, ist aus Sicht des Aktionsbündnisses hingegen "ein bisschen übertrieben"

Nein, es ist nicht "ein bisschen übertrieben" - zumal man ein völlig unsinniges und unbegründetes Gesetz, dass einem Anderen etwas zu tun verbietet, niemals nur "ein bisschen übertrieben" ist. Auch wenn man es bestenfalls als "befremdlich" betrachtet, dass es einigen Freude macht, mit Farbkugeln aufeinander zu ballern, so sollten sie die Freiheit dazu haben. Ebenso wie Andere die Freiheit dazu haben sollten, sich in Latex-Kostüme zu zwängen und sich den Popo zu versohlen.

Es ist eine Verhöhung. Eine Verhöhnung der Angehörigen der Opfer von Winnenden und eine Verhöhnung der Bürger dieses Landes. Mit Winnenden wird die Wahlkampf-Maschine gefüttert - und raus kommt ein Aktionismus, der zum Einen entschiedenes Handeln suggerieren, zum Anderen jedoch keine beachtenswerte Wählergruppe verprellen soll. Weil man in den Besitzern echter Waffen ein Wählerpotential sieht, konzentriert man sich nun auf Besitzer von Dingern, die wie echte Waffen aussehen.

Der Gesetzgeber darf nach Art. 1 und 2 des Grundgesetzes nur notwendige Gesetze erlassen - gegen dieses Verfassungsverbot wird hier aus rein populistischen Gründen leichtfertig verstossen.