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IGNORED

Entwicklung Präzision Schusswaffen historisch


phobos

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Hey,

 

eine Frage beschäftigt mich schon länger und bislang konnte ich nirgends - auch nicht in englischsprachigen Foren - eine befriedigende Antwort finden.

 


Wie entwickelte sich eigentlich die Präzision von Schusswaffen, vom ersten Auftreten gezogener Läufe bis heute? (Bzw, wie genau waren Musketen/glatte Läufe? X Meter Streeung auf welche maximale Reichweite?)

Welche Systemstreuung würde man von einem Gewehr Baujahr um 1900 erwarten dürfen, wieviel besser würde es mit heutiger Munition (im selben Kaliber) schiessen - d.h., was machte die Waffe, was die Munition tatsächlich aus, wenn man den Schützen ignoriert?

Wie sieht es zwischen den WKen aus?
Ist ein Gewehr aus den 50ern, hergestellt von einem kompetenten Büchsenmacher äquivalent zu, sagen wir, einer Atzl-Büchse, oder eher zu einer industriell, dh in hoher Stückzahl gefertigter Blaser, Tikka, whatever?

Gabs irgendwann eine signifikante bauliche Änderung, die zu mehr Präzision führte?
Moderne Fertigungsmethoden?

 

Wie könnte man das sinnvoll überhaupt vergleichen? MOA + max. Einsatzschussweite?

 

 

Oder, falls das den Rahmen des Forums sprengt, was durchaus möglich ist, könnt ihr mir Literatur empfehlen?

Danke!

 

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Na ja - Glattläufige Musketen konnten ein Mannziel effektiv auf 50-60 Meter treffen, gezogene Gewehre mit gepatchten Rundkugeln bis etwa 150 Meter, die Minie - Langgeschosse bis 300 Meter, und die letzten "Kleinkalibrigen" Langgeschosse aus Vorderladern bis 800 Meter. Dabei blieb es dann im Prinzip im Militärbereich.

Nimmt man heute ein altes gut erhaltenes Militärgewehr um 1915, schießen die eigentlich alle unter 50 mm auf 100 Meter mit handgeladener Munition (Laufzustand natürlich nicht ausgeschossen). Mit heutigen Gewehren ist man insofern genauer, da man zum Beispiel freischwingende dicke Matchläufe einbaut ( die man ja nicht unbedingt mehr zu fuß schleppen muss). Im Bereich von Kompensatoren hat man durchaus Fortschritte gemacht, und der Einfluss von Drall / Über und Unterstabilisierung ist seit den 50ern auch besser erforscht und natürlich kann Munition / Pulver heute genauer gefertigt werden als vor 100 Jahren, dadurch sind mit heutigen Waffen durchaus geringere Streukreise als damals möglich - wobei wir ja über Verbesserungen von sagen wir 25 mm auf 100  Metern auf 10-15 mm reden.

Bearbeitet von Ulli S
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vor 18 Stunden schrieb Ulli S:

Nimmt man heute ein altes gut erhaltenes Militärgewehr um 1915, schießen die eigentlich alle unter 50 mm auf 100 Meter mit handgeladener Munition (Laufzustand natürlich nicht ausgeschossen).

Krass, hätte nicht gedacht dass der Unterschied hier zwar natürlich fürs sportliche Schiessen viel zu gross, aber sonst fast schon im Bereich der Schützenstreuung ist (von ungeübten Schützen).

 

Danke dir jedenfalls für die Einschätzung!

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Ich weiss, habe selbst eins. Ich denke aber, das lag eher an der damals verwendeten Munition und deren schwankender Fertigungsqualität. Wenn ich heute eine der damals verwendeten Patronen mit 150 grains Geschoß, auf den Laufdurchmeser abgestimmt, ohne Boattail und Hülse randvoll mit N140 nachbaue, schießt das Gew98 trotz ausgeputztem Lauf wie ein Schwedenmauser .. auf 100 Meter liegt meins sitzend aufgelegt bei etwas über 50 mm auf 100 Meter - obwohl die Mündungspartie kaum noch Züge zeigt ... 

Deswegen ja die Frage, was man heute mit einem Gewehr um 1900 schaffen würde, wenn das in gutem Zustand ist und man die Munition darauf abstimmt.

Bei meinem Gewehr 98 und der S&B Mun mit sS-Geschoß und Boattail braucht mein Gew98 übrigens die ganze Scheibe, würde auf 100 Metern nicht mal die Anschußbedingungen von damals schaffen ...

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Mein Schweizer K11 Baujahr 1914 ist mit der dazu gehörenden schweizer Munition eine verdammt genaue Angelegenheit. Natürlich darf man die Waffe nicht mit einem heutigen Sportgewehr vergleichen, aber heutige Militärgewehre? Ob die wirklich genauer sind? Da habe ich meine Zweifel.

 

Klaas

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