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IGNORED

EU-Waffenrechtsänderung: Geheimdiplomatie hat einmal mehr versagt.


Schwarzwälder

Empfohlene Beiträge

...

Er sieht nur realistisch die Konkurrenzfähigkeit von AK-Abwandlungen auf sportlichen Wettkämpfen. Und er sieht sehr deutlich, dass die Opferung einer einzigen denkbaren, sportlich ohnehin weit suboptimalen Patrone, oder eines einzigen Waffensystems, gegenüber einem sonst drohenden Gesamtverbot von Halbautomaten, das weitaus geringere Übel ist. Das war schon bei der AWaffV so.

Carcano

Vor Allem ist es lächerlich, bereits ohne Verhandlungen Positionen Preis zu geben. :gaga:

Diese angestrebte Verschärfung wird ähnlich laufen, wie sonst auch. Ganz im Stil der "Slap in the Face"-Compliancetechnik, werden maximale Verbotsforderungen gestellt. Entsteht Widerstand, dann werden bei (Schein-)Verhandlungen einige der überzogenen Forderungen aufgegeben, die man ohnehin nicht wirklich umsetzen wollte (hier z.B. vielleicht Kat. "C" für Schreckschusswaffen oder die Gutachten bei Wiederbeantragung von Erlaubnissen), damit man den Rest, um den es eigentlich geht (hier vermutlich die Befristung der Erlaubnisse und die Halbautomaten mit möglicher hoher Magazinkapazität) ohne reellen Widerstand durch bekommt. Die aus verhandlungstaktischen Gründen aufgegebenen, eigentlich nie ernst gemeinten Punkte, werden sich dann die sog. Interessenvertreter der LWB als großen Erfolg ihrer Bemühungen auf ihre Fahnen schreiben. :sad:

Euer

Mausebaer :closedeyes:

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Nebenbei hat sich die hoplophobe Frau Cecilia Malmström auch in diesem Bereich schon hervorgetan ("... etablierte sich vor allem unter Netzaktivisten für Cecilia Malmström schnell die Bezeichnung „Censilia“, laut taz in Anlehnung an den englischen Begriff Censorship ..." Quelle: Wikipedia).

Deswegen: Waffen und Informationsfreiheit/Kryptographie sind für mich Bürgerrechte! Sonst sind wir ganz schnell wieder da, wo der Sankt Florian die Salami schneidet ...

In der Tat. Beides, das Recht auf Waffen und das Recht auf Meinungs- und Kommunikationsfreiheit, wird von den selben Leuten aus den selben Gründen angegriffen. Das gilt nicht nur für die kompletten Totalitaristen, sondern auch für diejenigen Hoplophoben, die ganz andauernd ganz allgemein von allem möglichen bedroht fühlen. Die gleichen Typen, die sich von einer AR 15 in Bürgerhand bedroht fühlen, fühlen sich auch von Samizdat-Publikationen, von nicht ausgespähten Liebesbriefen und wenn das alles verboten ist immer noch von andauernd imaginierten "Mikroaggressionen" bedroht und geschädigt.

Weder die Totalitaristen noch die Hoplophoben lassen sich durch "Zugeständnisse" befriedigen. Der Totalitarismus neigt von selber zur immer weitergehenden Radikalisierung und Angst-, Zwangs-, und psychotische Störungen neigen eher dazu, sich zu verstärken, wenn sie Bestätigung finden. Wer 39mm lange Patronen verbieten will, der muß, egal aus welchen Gründen (außer Protektion eines alternativen Angebots) er das fordert, auch vollkommen folgerichtig sowohl längere als auch kürzere Patronen ebenfalls verbieten wollen. Wer verschlüsselte Emails oder Websites verbieten will, der muß vollkommen folgerichtig auch den Transport ungeöffneter Briefe ablehnen.

Bearbeitet von Proud NRA Member
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Mal eine Frage. Wäre das Ruger Mini auch betroffen von einem allfälligen Verbot?

Das Ruger Mini hat eine vollautomatische Schwester, das Ruger AC556.

So wie die Gesetzesvorlage momentan formuliert ist, würde das Ruger Mini sehr wahrscheinlich in Kategorie A rutschen und damit konfisziert.

Category A

6. Semi-automatic firearms for civilian use which resemble weapons with automatic mechanisms.

Und was unsere skandinavischen und baltischen sowie osteuropäischen Freunde darüber denken, würde mich durchaus auch interessieren. Die Frage wurde hier schonmal aufgeworfen.

Ein bisschen was kann ich Dir dazu sagen:

Die Norweger sind teils ziemlich angesäuert. Sie dürfen nicht mitstimmen, müssen die neuen EU-Direktiven als EWR-Land nachher aber sehr wahrscheinlich doch 1:1 schlucken, d.h. in nationales Recht überführen.

Die Probleme dort sind teils andere, als das, was uns bedrängt:

  • Die von der EU-Direktive geforderte Registrierungspflicht für Schalldämpfer verärgert sehr, denn bisher konnten passende SD für Kurz- und Langwaffen unter Vorlage der WBK ohne Registrierung und ohne Voreintrag beliebig gekauft werden.
  • Der Verbot von Fernhandel (nicht nur Internet) trifft sie ebenfalls weit mehr als uns - für ein Waffenteil in Zukunft 120 mil (1200 km) fahren zu müssen (Norge ist ein weitläufiges Land über 3000 km Nord-Süd!) schmeckt ihnen gar nicht und wird als Mittel, den Legalwaffenbesitz "auszutrocknen" gesehen.
  • Gesundheitsattest alle 5 Jahre (teuer)
  • natürlich die Halbautomaten (die sind trotz dem Massaker auf Utøya nämlich NICHT verboten worden) und
  • befristete WBKs sind auch Reizthemen,
  • ebenso dürfte die Sammlerorganisation (NVS), deren anerkannte Mitglieder in Norwegen ja seit jeher auch problemlos vollautomatische Waffen besitzen dürfen, wenig begeistert über das Totalverbot (ausdrücklich auch für Sammler, die von der 1991er EU-Gesetzgebung explizit ausgenommen waren) sein.

In Facebook hat der Norwegische Jagdverband NJFF angekündigt, knallhart dagegen anzugehen, zusammen mit dem Nordischen Jägerverbund NJS und FACE, dem europäischen Jagddachverband.

FACE hat sich glasklar gegen das Semi-Auto-Verbot positionert:

http://www.face.eu/about-us/resources/news/will-terrorists-comply-with-the-revision-of-the-firearms-directive

FACE criticises the inclusion of semi-automatic firearms that “resemble” automatic firearms in the prohibited category. The criterion is unclear, subjective and disproportionate and requires Member States to confiscate at huge costs licensed firearms which have the same technical specifications as other B category firearms, which are already subject to authorisation.

Eine schwedische Jagdzeitschrift opponiert ebenfalls gegen das Halbautoverbot:

http://svenskjakt.se/Start/Nyheter/2015/11/hardare-vapenlagar-foreslas-av-eu/

Men en begränsning av jägarnas innehav av halvautomatiska studsare är inget som vi kan acceptera. Dessutom talas det om att sådana vapen ska konfiskeras, och vem ska i så fall betala för det, säger Anders Grahn.

Eine Beschränkung halbautomatischer Stutzen für (schwedische) Jäger ist nichts, was wir akzeptieren können...

... und wer Norwegisch kann, kann sich im dortigen "Schwesterforum" mal belesen, wie die Norweger so dazu denken:

http://www.kammeret.no/forum/viewtopic.php?f=8&t=118586&sid=cc42409f20eacb401467914f8439ff21

Grüße

Schwarzwälder

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Die Norweger sind teils ziemlich angesäuert. Sie dürfen nicht mitstimmen, müssen die neuen EU-Direktiven als EWR-Land nachher aber sehr wahrscheinlich doch 1:1 schlucken, d.h. in nationales Recht überführen.

Was sagen eigentlich unsere Schweizer Freunde dazu? Die müssen den Acquis ja auch umsetzen, ohne gefragt zu werden.

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Mal eine Frage. Wäre das Ruger Mini auch betroffen von einem allfälligen Verbot?

Und was unsere skandinavischen und baltischen sowie osteuropäischen Freunde darüber denken, würde mich durchaus auch interessieren. Die Frage wurde hier schonmal aufgeworfen.

Das weiß jetzt noch kein Mensch. und das ist im Grunde auch nicht die angemessene Frage zur Zeit. Falls es dich nicht in der ersten Welle mit deiner Ruger Mini "erwischt", dann eben in der zweiten oder dritten. Logisch zu Ende gedacht, wird es dich spätestens in der letzten Welle erwischen.

Und die wird kommen! So wie jede Salami ein Ende hat, wenn man sie aufschneidet. Das weiß jede noch so doofe Fleischereifachverkäuferin. Ganz im Gegensatz zu den mich "vertretenden" Verbandsfunktionären im DJV und manchen Usern hier.

Dass das nicht immer so sein muss, beweist zur Zeit gerade der BDS.

Bearbeitet von JasperBeardley
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Gerade wir sollten es besser wissen. Was ist eine AK? Ein für Sportschützen und Jäger verbotener Gegenstand weil vollautomatische Kriegswaffe. Von daher- wen juckt es wenn etwas verbotenes nochmal verboten werden soll. Bei den zivilen Nachbauten ist das etwas anders. Die sehen nur so aus, die Teile, die eine echte AK Rock'n Roll tanzen lassen passen einfach nicht rein. Das ist bei allen zivilen Halbautomaten so und das ist der Punkt den wir transportieren müssen. Eine zivile Waffe ist nicht gefährlich weil sie wie das militärische Pendant aussieht. Gefährlicher ist die unnötige Kaliberdiskussion. Erst die 7,62x39, dann die 7,62x54R, irgendwann die ganzen andern teils ehemaligen, teils aktuellen Militärkaliber und irgendwann schießen wir alle nur noch mit der .22lfB. Oder gar nicht mehr.

Von der Seite her finde ich das Statement mit der Preisgabe der Patrone verunglückt. Es öffnet unnötige Punkte an der weitere Forderungen ansetzen können.

Bearbeitet von Asgard
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Ich sag mal so, der Salamitaktikshitstorm der hier vorherrscht scheint mir aus Unwissen geboren, wenn nicht aus Bösartigkeit.

Ich bin ja bislang bei ProLegal, finde deren Arbeit aber auch nicht überzeugend. Das FWR dagegen segelt auf allen Weltmeeren gegen den Wind, ist also auf der deutschen, EU- und UN-Ebene aktiv und scheint mir gut vernetzt zu sein.

FvLW, ProLegal oder etwa GRA dümpeln dagegen auf dem Dorfteich herum. Es wäre schön wenn die jeweils führenden Köpfe ihre persönlichen Befindlichkeiten mal zurückstellen könnten um gemeinsam was auf die Beine zu stellen.

Getrennt marschieren und dann getrennt zuschlagen? Da war doch was...

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Und die wird kommen! So wie jede Salami ein Ende hat, wenn man sie aufschneidet. Das weiß jede noch so doofe Fleischereifachverkäuferin. Ganz im Gegensatz zu den mich "vertretenden" Verbandsfunktionären im DJV und manchen Usern hier.

Dass das nicht immer so sein muss, beweist zur Zeit gerade der BDS.

Stimmt, der BDS weis mehr und bittet gleich mal eine ordentlich Scheibe an ohne die betroffenen Besitzer zu fragen ob denen das überhaupt Recht ist! Da ist mir dann der DJV schon lieber, der hält wenigstens die Klappe wenn er nichts zu sagen hat.

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Vielleicht gehöre ich zu denen, denen das auch gegen den Strich geht und die trotzdem nicht gerne den Don Quijote spielen möchten, oder das von anderen verlangen?

Eines sollte mal klar sein, wer Spaltpilz ruft sollte sich nicht durch Abspaltungen an der Schwächung einer etablierten und erfolgreichen Lobby beteiligen. smiley_emoticons_my2cents.gif

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Eines sollte mal klar sein, wer Spaltpilz ruft sollte sich nicht durch Abspaltungen an der Schwächung einer etablierten und erfolgreichen Lobby beteiligen.

Spaltpilz rufen muss man nicht.. aber eine Portion gesunder Menschenverstand und eine gewisse Vorsicht kann im Umgang mit dieser "etablierten und erfolgreichen Lobby" absolut nicht schaden ;)

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Mit einer Portion gesundem Menschenverstand sollte eigentlich jedem der sich noch daran erinnern kann klar sein, dass ohne die Mitwirkung der "mit Vorsicht zu genießenden" Lobby § 6 der AWaffV ganz anders ausgesehen hätte. Da wurde im letzten Moment gerettet was zu retten war. AR15 und Co. wären - weil verboten - nie in die Hände von Sportschützern gekommen - auch nicht die nur für Jäger und Sammler erwerbbaren "Sonderausführungen". Nur mal so am Rand erwähnt.

Manfred

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Mit einer Portion gesundem Menschenverstand sollte eigentlich jedem der sich noch daran erinnern kann klar sein, dass ohne die Mitwirkung der "mit Vorsicht zu genießenden" Lobby § 6 der AWaffV ganz anders ausgesehen hätte. Da wurde im letzten Moment gerettet was zu retten war. AR15 und Co. wären - weil verboten - nie in die Hände von Sportschützern gekommen - auch nicht die nur für Jäger und Sammler erwerbbaren "Sonderausführungen". Nur mal so am Rand erwähnt.

Manfred

Sicher? Es sollten da ja auch ursprünglich alle GK-KW, die nach oder aus einem dienstlichem Vorbild entwickelt wurden, verboten werden. Dann hätte es nur noch Pardinis gegeben. :rolleyes:

BTW, ein original AR15 ist auch Heute nicht drin, nur beinahe hyperzivile Klone. :closedeyes:

Vor Allem ist es lächerlich, bereits ohne Verhandlungen Positionen Preis zu geben. :gaga:

Diese angestrebte Verschärfung wird ähnlich laufen, wie sonst auch. Ganz im Stil der "Slap in the Face"-Compliancetechnik, werden maximale Verbotsforderungen gestellt. Entsteht Widerstand, dann werden bei (Schein-)Verhandlungen einige der überzogenen Forderungen aufgegeben, die man ohnehin nicht wirklich umsetzen wollte (hier z.B. vielleicht Kat. "C" für Schreckschusswaffen oder die Gutachten bei Wiederbeantragung von Erlaubnissen), damit man den Rest, um den es eigentlich geht (hier vermutlich die Befristung der Erlaubnisse und die Halbautomaten mit möglicher hoher Magazinkapazität) ohne reellen Widerstand durch bekommt. Die aus verhandlungstaktischen Gründen aufgegebenen, eigentlich nie ernst gemeinten Punkte, werden sich dann die sog. Interessenvertreter der LWB als großen Erfolg ihrer Bemühungen auf ihre Fahnen schreiben. :sad:

Euer

Mausebaer :closedeyes:

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Mit einer Portion gesundem Menschenverstand sollte eigentlich jedem der sich noch daran erinnern kann klar sein, dass ohne die Mitwirkung der "mit Vorsicht zu genießenden" Lobby § 6 der AWaffV ganz anders ausgesehen hätte. Da wurde im letzten Moment gerettet was zu retten war. AR15 und Co. wären - weil verboten - nie in die Hände von Sportschützern gekommen - auch nicht die nur für Jäger und Sammler erwerbbaren "Sonderausführungen". Nur mal so am Rand erwähnt.

Manfred

Die Rettung aus der Lage, welche ein Hersteller B. aus E. binnen weniger Tage und mit peinlicher Unterstützung zur Unzeit durch einen Redakteur K. (K wie Kompetenz die begeistern soll) verursacht hat, war imho alleiniger Verdienst von Friedrich "Fritz" Gepperth der in Berlin nicht locker gelassen hat. Die Lorbeeren gehören ihm.

Den anderen Herrn K. verbinde ich hingegen mit einer seltsamen Firma mit Sitz in Emmendingen und ich wüßte nicht, warum ich diese Sache vergessen sollte.

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Mit einer Portion gesundem Menschenverstand sollte eigentlich jedem der sich noch daran erinnern kann klar sein, dass ohne die Mitwirkung der "mit Vorsicht zu genießenden" Lobby § 6 der AWaffV ganz anders ausgesehen hätte. Da wurde im letzten Moment gerettet was zu retten war. AR15 und Co. wären - weil verboten - nie in die Hände von Sportschützern gekommen - auch nicht die nur für Jäger und Sammler erwerbbaren "Sonderausführungen". Nur mal so am Rand erwähnt.

Manfred

Wir hatten das schon öfter. Ganz ehrlich: Mir wäre das Waffg von 1972/76-2002 lieber als das, was wir heute haben. Mein Waffenschrank sähe etwas anders aus, vielleicht wären AR15 und MR308 in bunte Daumenlochschichtholzschäfte verpackt, aber das ganze Drumherum als Sportschütze (und Jäger) wäre erheblich angenehmer.

Außerdem muss man auch mal sagen, dass wir noch wo ganz anders gewesen wären, wenn unsere Waffenlobby 1970-72 oder 1983 (als die Unionsregierung selber einen Gesetzesvorschlag zur Wiederfreigabe von Langwaffen (GK-EL und GK-Rep. ohne Bedürfnis) im Bundestag eingebracht hatte, was von der "Lobby" - man kann es sich denken - wohl nicht sonderlich gouttiert worden war...

Und spätestens seit 2003 hätte klar sein müssen, wohin die Reise geht - es hätten definitiv mehr Anstrengungen unternommen werden müssen, den Legalwaffenbesitz auf eine viel breitere Basis zu stellen und die Politik auch mal mit substantiellen Gegenforderungen von uns LWB zu konfrontieren, sowie juristisch wesentlich mehr Aktivitäten an den Tag gelegt werden müssen.

Die Salamitaktik ist nur zu offensichtlich und bislang OHNE Gegenkonzept von unserer Lobby hingenommen worden:

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Forum Waffenrecht e.V.

...

Präsident: Hans Herbert Keusgen

Stellvertreter:

Vizepräsident: Friedrich Gepperth (ebenfalls Schatzmeister)

Ist dir das nicht bekannt???

Hallo Zeb Carter,

natürlich ist mir das bekannt.

Dazu 2 Anmerkungen zu den 2 von Dir zitierten Namen:

1. Friedrich Gepperth macht einen hervorragenden Job im Sportschützenverband BDS als Präsident. Nur mal 2 jüngste Beispiele: Es ist ihm gelungen, eine neue Sportordnung durchzusetzen, dabei auch Disziplinen mit .50 BMG (neue Long Range Disziplinen des BDS) und ausdrücklich erwähnt auch mit Schalldämpfer (neue IPSC SpO des BDS) genehmigt zu bekommen.

Hingegen erwarte ich von einem Sportschützenpräsident NICHT, dass er sich für die Rechte von Gaswaffenbesitzern einsetzt oder sich beispielsweise zum Fürsprecher der Freigabe von Kat. D-Waffen für den Selbstschutz zuhause in den Medien und bei der Politik aufschwingt. Das wäre ungefähr so, als ob ein Präsident eines Motorradclubs/Verbands sich für die Rechte von Fahrradfahrern einsetzt... das nimmt man dann irgendwie nicht ernst. Und noch nie habe ich Hr. Gepperth in der Öffentlichkeit (in Interviews, in Fernsehreportagen etc.) als "Vizepräsident des FWR" oder "Vorstandsmitglied/Schatzmeister des FWR" präsentiert gesehen, sondern immer als Präsi des BDS.

2. H.H. Keusgen hingegen wäre genau in so einer Position, das zu tun. Wem viel gegeben ist, von dem erwartet man auch viel. Dem Forum Waffenrecht sind praktisch alle Verbände, die irgendwie mit Waffen Berührungen haben, unterstellt: Sportschützenverbände, Jäger, Sammler, Produzenten, Händler, Bümas - you name it. Nur mal ein paar Vorschläge (ich habe schon viele in den letzten 13 Jahren hier bei WO gemacht), damit ich nicht als bloßer "Spaltpilz", bloßer Nörgler oder gehässiger Absäger dastehe:

  • Das FWR hätte z.B. eine eigene Mitgliedssparte für Schreckschusswaffenbesitzer gründen können mit kostenlosem Mitgliedschaftsangebot für jeden beim Kauf einer Schreckschusswaffe.
  • Man hätte auch einen Interessenverband besorgter Bürger gründen können, die sich gerne wie früher zum Selbstschutz eine Kat. D Flinte ins Haus stellen wollen (siehe Ö oder PL).
  • Man hätte offensiver mit der Politik umgehen können - ranking/rating einzelner Kandidaten genauso wie einzelner Parteien, aber auch:
  • statt sich regelmäßig von neuen Verbotsforderungen überrumpeln zu lassen, selber durch Petitionen, Unterschriftenaktionen usw. mit substantiellen Forderungen an die Politik wenden können. Wenn bestimmte Parteien z.B. 6 heftige Verbote wollen, kontern wir mit 6 heftigen Lockerungsforderungen.
  • Man hätte viel intensiver auch juristische Aktivitäten entfalten müssen: professionellen (!) Rechtsbeistand für jeden Prozess mit generellem Effekt auf den Legalwaffenbesitz, gezieltes und gekonntes Herbeiführen von Grundsatzentscheidungen bis hin zum BVerfG und EuGH usw.
  • Last not least hätte man auf EU-Ebene in enger Zusammenarbeit mit den Organisationen anderer EU-Länder v.a. eines bewirken müssen: Die Gesetzgebungs-/Regelungsbefugnisse der EU-Kommission massivst einzuschränken. Diese Leute haben kein demokratisch legitimiertes Mandat, insofern ist die allerwichtigste Stoßrichtung die, denen Regelungskompetenzen soweit sie die innere Sicherheit oder nationale Sport- und Jagdausübung betreffen, radikal wegzunehmen. Wenn die nur das Aussehen von Feuerwaffenpässen oder die Markierung von Waffen regeln dürfen, aber keine detaillierten Verbote, hätten wir jetzt schon viele Probleme nicht.

Wer allein (weil die anderen gar nicht rankommen) an der Schaltzentrale der Waffenrechte in Deutschland sitzt, muss sich an seinen Möglichkeiten messen lassen. Und die sind *leider* viel zu wenig genutzt worden - auch das ist eine Tragik der Entwicklungen im Deutschen Waffenrecht.

Grüße

Schwarzwälder

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Fritz Gepperth hat kein "Ressentiment" gegenüber der Patrone M/43 (7,62x39 mm).

Ich hatte vor einigen Jahren mal ein langes Gespräch mit F. Gepperth. Manches habe ich danach besser verstehen und nachvollziehen können. Manches habe ich als persönliche Meinung zur Kenntnis genommen, die auch und gerade ein Präsident so haben darf.

Hinzu kommt: möglicherweise sind auch andere (Wirtschafts-)Kreise im FWR der Ansicht, dass mit dem AK-System und zugehöriger Munition halt weit weniger Umsatz realisierbar ist als mit AR-Systemen und den zugehörigen .223 und .308. Aber egal.

Er sieht nur realistisch die Konkurrenzfähigkeit von AK-Abwandlungen auf sportlichen Wettkämpfen. Und er sieht sehr deutlich, dass die Opferung einer einzigen denkbaren, sportlich ohnehin weit suboptimalen Patrone, oder eines einzigen Waffensystems, gegenüber einem sonst drohenden Gesamtverbot von Halbautomaten, das weitaus geringere Übel ist. Das war schon bei der AWaffV so.

Für Einsteiger sind Waffen wie eine Molot Vepr preislich hochinteressant und die dazugehörige Munition ist angesichts heutiger Preise auch eher wohltuend fürs schmale Budget. Trotzdem kann man LM mitschiessen und sich auch für die DM qualifizieren. Nur zu Meisterwürden reicht es damit nicht, das stimmt.

Aber problematischer sehe ich folgende Punkte:

1. Wer auf die Argumentation der Gegner von wegen "gefährlicher Kaliber" etc. einsteigt, hat schon verloren. Da weiß man, was dann als nächstes kommt. Erst jüngst sind neue Schutzwesten der Polizei vorgestellt worden, die auch das Sonderkaliber 7,62x39 aufhalten. Wir alle wissen aber, dass es sowohl im Ordonnanzbereich als auch bei aktuellen Kalibern etliche gibt, die wesentlich gefährlicher/durchchlagskräftiger sind als die olle Mittelpatrone 7,62x39. Mit einem Verbotsruf nach just diesem "gefährlichen" Kaliber steigen wir in eine Kaliberverbotsspirale ein, die am Ende bei KK endet.

2. Wer dieses Kaliber gefährlich findet, muss konsekutiv auch ALLE Waffen, die dieses Kaliber verschießen, verboten haben wollen, also auch z.B. Repetierer in 7,62x39. Und da öffnen wir schon die Tür zur nächsten Verbotswelle. In GB sind Vorderschaftrepetiergewehre > .22lr auch schon verboten, in Australien will man nach dem HA-Verbot und dem Pumpenverbot nun unter dem Slogan "it only takes one bullet" auch an Repetierer und Einzellader ran. Dort hat man festgestellt, dass über 90% der Opfer von Schusswaffen ja gar nicht bei Amoktaten sterben, sondern durch einen oder wenige Schuss im Rahmen einer Beziehungstat oder eines Selbstmords im familiären Bereich. Und da reicht eben oft eine Kugel und damit ein Einzellader. Also weg damit.

http://www.sportingshootermag.com.au/news/gun-control-lobby-begins-attack-on-bolt-action-rifles

3. Wer solche "Opferungen" durchziehen will, muss auch die Macht dazu haben. Schon da kommen mir wieder erhebliche Zweifel, denn auf EU-Ebene hört man vom FWR nicht ganz so viel und so wie die Kommission mit Keusgen und Co. umgesprungen ist (ihn 2 Jahre mit völlig falschen Waffenrechtsentwürfen was vorzumachen, um ihn jetzt mit einem völlig anderen Entwurf, der so nie mit ihm erörtert worden war, zu überrumpeln), reicht m.E. einfach das Vertrauen nicht, hier einen sicheren "Deal" hinzubekommen.

4. Selbst wenn der "Deal" klappen würde, müsste man dann auch überlegen, inwiefern selbiger nicht dazu führt, dass einige Länder (ich denke da an Polen, Finnland bzw. weitere osteuropäische und skandinavische Länder) dann nicht erbost wären und in Zukunft einer gemeinsamen EU-waffenrechtlichen Zusammenarbeit sich entziehen würden.

Grüße

Schwarzwälder

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(...)

1. Wer auf die Argumentation der Gegner von wegen "gefährlicher Kaliber" etc. einsteigt, hat schon verloren. Da weiß man, was dann als nächstes kommt. Erst jüngst sind neue Schutzwesten der Polizei vorgestellt worden, die auch das Sonderkaliber 7,62x39 aufhalten. Wir alle wissen aber, dass es sowohl im Ordonnanzbereich als auch bei aktuellen Kalibern etliche gibt, die wesentlich gefährlicher/durchchlagskräftiger sind als die olle Mittelpatrone 7,62x39. Mit einem Verbotsruf nach just diesem "gefährlichen" Kaliber steigen wir in eine Kaliberverbotsspirale ein, die am Ende bei KK endet.

(...)

Absolut richtiger Beitrag. In allen Punkten!

:respekt:

Aber dein letzter Satz hätte heißen müssen:

"Mit einem Verbotsruf nach just diesem "gefährlichen" Kaliber steigen wir in eine Kaliberverbotsspirale ein, die am Ende bei Luft- und Lichtgewehren endet."

Denn dort geht die Reise für Sportschützen hin.

Und für Jäger gibt es Einzelladerflinten mit zentraler Aufbewahrungspflicht und pro Hegering eine Repetierbüchse wie in der DDR.

Und die Repetierbüchse bekommt nur der Hegeringvorsitzende, der CDU-Miglied sein muss. Wie in der DDR. Nur bekam da die Büchse der Stasioffizier.

Bearbeitet von JasperBeardley
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