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IGNORED

Abonnementkündigung Deutsche Jagd-Zeitung


Silent Hunter

Empfohlene Beiträge

Ich habe selten einen derart im Sinne des St.-Florian-Prinzips geschriebenen Artikel zum Waffenrecht gelesen - und das noch dazu in einer Zeitschrift, die die Interessen von Jägern und Legalwaffenbesitzern vertreten sollte.

In a world of compromise, some don't.

In diesem Sinne: Das Schreiben zur Kündigung des Abonnements geht morgen raus.

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Sehr geehrte Damen und Herren,

auf den Seiten 8 und 9 in der Ausgabe 6/2009 der Deutschen Jagd-Zeitung haben Sie einen Artikel von Peter Conrad mit dem Titel "Ohne Großkaliber - Schmerzvoller töten?" veröffentlicht. Als Jäger, Sportschütze und Abonnent Ihrer Zeitschrift ist der Tenor dieses Artikels für mich absolut inakzeptabel.

Zuerst wird beim Thema "großkalibrige Waffen" vermutet, daß es der Anti-Waffenlobby dabei ausschließlich um Faustfeuerwaffen geht. Da es dabei "nur" um Faustfeuerwaffen geht, ist dies dem Verfasser dann anscheinend nicht allzu wichtig, da er in der Folge dann keinerlei Begründung für den notwendigen Besitz und Einsatz von Faustfeuerwaffen durch Jäger bringt, sondern nur darlegt, daß Jagdwaffen aufgrund ihrer Länge und ihrer Feuergeschwindigkeit "für Amokläufe vergleichsweise ungeeignet" wären. Offensichtlich wird hier die Meinung der Waffengegner zumindest stillschweigend hingenommen, daß Jäger keine Faustfeuerwaffen benötigen. Und die Kurzwaffen der Sportschützen sind dem Verfasser wohl relativ gleichgültig.

Danach führt der Verfasser aus, daß bei den Morden in Eislingen der Täter jeweils mehrere Schüsse aus einer Kleinkaliberpistole benötigte, um seine Eltern und seine Schwester zu töten. Bei der dann folgenden Argumentation pro Großkaliber des Autors schreibt dieser: "Aber mehrere Schüsse bedeuten für die Opfer größere Qualen! Das mag zynisch klingen, ist aber alles andere als zynisch gemeint - und unwiderlegbar." Nach Ansicht des Autors wäre es also besser - weil weniger qualvoll - gewesen, wenn der Möder eine Großkaliberwaffe benutzt hätte. Während sich der Autor vorher noch über "die schwache Argumentation mancher Vertreter der Waffenbranche und Schützenverbände", die sich auch für Jäger nachteilig auswirken würde, beklagt hat, begibt er sich mit dieser Argumentation auf geistiges und intellektuelles Niveau, auf das sich mit Sicherheit kein einziger Vertreter von Schützen und Waffenbranche in den öffentlichen Diskussionen je begeben hat. Wenn dies eine "starke" Argumentation für die Verwendung von Großkaliber sein soll, dann stellt sich sicher nicht nur für manchen Waffengegner die Frage nach der geistigen Gesundheit von uns Jägern und Sportschützen.

Schließlich ist für den Verfasser des Artikels die zentrale Lagerung von Sportwaffen in Vereinsheimen "eine sehr weitgehende, aber diskussionswürdige Forderung. Immerhin wird mit diesen Waffen meist auf dem Vereinsgelände geschossen. Trockenübungen zu Hause mit den Waffen wären allerdings nicht mehr möglich." Danach argumentiert der Verfasser, warum dies bei Jagdwaffen selbstverständlich nicht möglich wäre.

Damit ist für mich der Gipfel der fachlichen Inkompetenz und der einseitigen Vertretung von Jäger-Partikularinteressen im Sinne des St.-Florian-Prinzips erreicht. Eine zentrale Lagerung von Sportwaffen ist nicht "diskussionswürdig". Sämtliche Experten von BKA und LKA lehnen dies aus sicherheitspolitischen Gründen ab, da Kriminellen so ein leichter Zugriff auf riesige Waffenarsenale ermöglicht würde. Sportschützen müßten damit zudem erhebliche finanzielle Aufwendungen für Sicherheitsmaßnahmen, organisatorische Regelungen und zusätzliche Umwege für Abholung der Waffen bei Wettkämpfen und Training auf anderen Schießständen auf sich nehmen. Dies alles scheint dem Autor entweder nicht bekannt zu sein oder ihn nicht zu interessieren.

Während es in Zeiten kollektiver Diffamierung aller legalen Waffenbesitzer selbstverständlich sein sollte, gemeinsam und kompromißlos gegen jede weitere Verschärfung des Waffengesetzes vorzugehen, gibt man in Ihrer Zeitschrift Ansichten eine Plattform, die eindeutig und unmißverständlich nicht nur jeglichen Schulterschluß mit Sportschützen vermeiden, sondern sich auch noch realitätsfremden und rein ideologisch begründeten Argumenten der Anti-Waffenlobby annähern. Nicht nur mir, sondern vielen weiteren Jägern und Sportschützen reichen die unaufhörlichen Diffamierungskampagnen mancher Politiker und Medien. Es gibt keinerlei sachliche Gründe, sich dem moralischen Druck, der auf emotionaler, unsachlicher Ebene gegen Legalwaffenbesitzer aufgebaut wird, zu beugen. Es gibt keinerlei sachliche Gründe, auch nur über eine einzige weitere Verschärfung des Waffengesetzes nachzudenken oder diese gar zu akzeptieren. Hier ist der gemeinsame Widerstand aller Legalwaffenbesitzer gefragt. Der Tenor Ihres Artikels ist dem jedoch vollkommen entgegengesetzt.

Sehr viele Jäger sind auch schießsportlich aktiv, weshalb es Aufgabe einer Jagdzeitschrift sein sollte, die Interessen aller Jäger und aller Legalwaffenbesitzer zu vertreten. Offensichtlich legen Sie mit diesem Artikel keinen Wert auf die große Anzahl von Jägern, die neben jagdlichen Langwaffen auch Faustfeuerwaffen und Sportwaffen besitzen und Schießsport betreiben.

Da Sie auf diesen Teil der Jäger als Leser verzichten können oder sogar wollen, kündige ich hiermit mein Abonnement der Deutschen Jagd-Zeitung mit Ende des bezahlten Bezugszeitraumes. Ich bitte Sie um umgehende Bestätigung der Kündigung.

Mit freundlichen Grüßen

Silent Hunter

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Sehr gut.

Ich habe mir heute auch die aktuelle DJZ geholt nachdem mich die letzte Wild und Hund mit ihren "idealen Fingerabdruckverschlüssen" so enttäuscht und geärgert hatte, in der Hoffnung es wäre vielleicht besser,aber auch hier blieb mir wieder nix anderes übrig als mit dem Kopf auf den Schreibtisch zu schlagen.

Daß er die zentrale Lagerung für Waffen von Sportschützen für "diskussionswürdig" hält direkt nachdem er über die Morde von Eislingen schreibt setzt dem Schwachsinn die Krone auf... Schade, eigentlich lese ich die DJZ gerne...

Gibt´s irgendeine deutsche Jagdzeitschrift für die man in dieser Zeit noch guten Gewissens Geld ausgeben kann ?

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ja

>HIER<

..oops, grade war noch ein Thread da....

@silent hunter: wo is der thread hin?

Der Thread war kurzzeitig unsichtbar und wurde jetzt nach Entfernung des Links wieder sichtbar gestellt. Das Veröffentlichen der Artikel ist wg. Copyright in der Form nicht möglich.

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Tjaja, was einmal so an Sichtweisen drin steckt, ist schwer zu löschen...

Ministerialdirigent a.D. Peter Conrad, ehemaliger Jagdreferent Rheinland-Pfalz

Der war früher mal ganz gut, fand ich. Aber je älter er wird, desto schlechter wird seine Schreibe und Denke. Sollte ihm mal jemand sagen.

Carcano

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ich habe beim Lesen des Artikels nur unglaübig den Kopf geschüttelt: Da steht kaum verklausuliert, dass der geneigte Amokläufer doch besser eine Grosskaliberwaffe nehmen soll, damit er seine Opfer mit dem ersten Schuss erledigen kann. Bei einer Kleinkaliberwaffe seien ja mehrere Schüsse notwendig, um sein Ziel zu erreichen, was dann vermeidbare Qual für den Delinquenten bedeuten würde!!!

In der letzten Zeit habe ich ja viel Mist über Waffen usw. lesen müssen, in Spiegel, Stern und Co., aber dass der größte, mit Verlaub, Scheissdreck in einer Publikation erscheint, die unseren Interessen dienen soll, ist einfach unglaublich!!!!

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Als Jäger lese ich neben waffentechnischen Themen natürlich auch gerne jagdliche. Habe so ziemlich alle Jagdzeitschriften durch (WuH, DJZ, ...) Richtig gefallen tut mir davon nichts. WuH hat bei mir so wieso verloren (Ächtung von Halbautomaten) und jetzt dies bei der DJZ. Alles sich oft wiederholender, flacher Einheitsbrei.

Zum Glück gibt es bei der Visier und dem DWJ auch jagdliches. Mit diesen Zeitschriften kann ich wesentlich mehr anfangen.

Gruß

Mr.Smith

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........

Mit freundlichen Grüßen

Silent Hunter

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Die wiederum versteh ich jetzt nicht.

Den Rest absolut.

Wieso schwächt Ihr Klartext hintennach immer mit dieser so oft gelogenen Floskel wieder ab ?

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Wieso schwächt Ihr Klartext hintennach immer mit dieser so oft gelogenen Floskel wieder ab ?

Ist eben so eine Standardklausel, die man wahrscheinlich auch dann verwendet, wenn man jemandem sein Todesurteil zusendet. :D

Wo Du Recht hast, hast Du Recht: Ich hätte besser geschrieben "Mit der Ihnen gebührenden Hochachtung".

Aber ich hoffe, daß sich noch einige mehr mit mehr oder weniger (un)freundlichen Grüßen bei der Redaktion der DJZ melden und ihre Meinung kundtun:

djz@paulparey.de

Redaktionsleiter: Dr. Karl-Heinz Betz (kh.betz@paulparey.de)

Chefredakteur: Andreas Rockstroh (andreas.rockstroh@paulparey.de)

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In der letzten Zeit habe ich ja viel Mist über Waffen usw. lesen müssen, in Spiegel, Stern und Co., aber dass der größte, mit Verlaub, Scheissdreck in einer Publikation erscheint, die unseren Interessen dienen soll, ist einfach unglaublich!!!!

Genauso würde ich es auch formulieren!

ich hab den Aufsatz heute auch in der Hand gehabt.

Kann ja wohl nicht wahr sein!

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Habe mich zum ersten mal in meinem langen Leben genötigt gefühlt, der DJZ eine Lesermail zu senden:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

in der aktuellen Ausgabe der DJZ ist ein "Artikel" von Peter Conrad unter dem Thema "Ohne Großkaliber - Schmerzvoller töten?" abgedruckt.

Etwas sinn- und geschmackloseres habe ich schon lange nicht mehr gelesen.

Ich habe beim Studieren dieses Artikels nur noch ungläubig den Kopf geschüttelt: Da steht kaum verklausuliert, dass der geneigte Amokläufer doch besser eine Großkaliberwaffe nehmen soll, damit er seine Opfer mit dem ersten Schuss "erledigen" kann. Bei einer Kleinkaliberwaffe seien ja mehrere Schüsse notwendig, um sein Ziel zu erreichen, was dann vermeidbare Qual für das Opfer bedeuten würde!!!

In der letzten Zeit habe ich ja viel Polemik über Waffen bzw. Waffenbesitz usw. lesen müssen, in Spiegel, Stern und Co., aber dass der schädlichste von allen in Ihrer Publikation erscheint, die doch eigentlich unseren Interessen dienen soll, ist einfach unglaublich!!!!

Ich bitte Sie dringend, zukünftig die Veröffentlichung solchen Gedankenguts zu unterlassen und sich von Ihrem Autor Peter Conrad zu trennen.

Mit freundlichen Grüßen

XXXXX"

Je mehr protestieren, umso größer die Chance, dass es was nutzt.

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Als Jäger lese ich neben waffentechnischen Themen natürlich auch gerne jagdliche. Habe so ziemlich alle Jagdzeitschriften durch (WuH, DJZ, ...) Richtig gefallen tut mir davon nichts. WuH hat bei mir so wieso verloren (Ächtung von Halbautomaten) und jetzt dies bei der DJZ. Alles sich oft wiederholender, flacher Einheitsbrei.

Zum Glück gibt es bei der Visier und dem DWJ auch jagdliches. Mit diesen Zeitschriften kann ich wesentlich mehr anfangen.

Gruß

Mr.Smith

Ich kaufe die WuH genau aus diesem Grunde auch nicht mehr.

Gute Alternative ist noch "Der Jäger", finde ich gar nicht so schlcht.

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:rotfl2: .......Deutschland, Deine Völker............wie man sich kennt...........die Fürstentümer kommen wieder...........und wir haben wieder den Zehnten.

Alles wird gut.

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das ist der schwäbische Gruss ... man oh man

Sorry, aber den Götz kennt man halt doch besser als allgemeine Schwaben-Bürgersleut :rolleyes: . Außerdem sind Schwaben vom Vorurteil her eher brave Leit, die penibel auf Rasenkante&Bürgersteigreinigung achten, der Götz hingegen....Aber das ist ein anderes Thema :rolleyes: . Werd ein Repetitorium in "Deutschland-Deine Stämme" belegen :gutidee:

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Sorry, aber den Götz kennt man halt doch besser als allgemeine Schwaben-Bürgersleut :rolleyes: . Außerdem sind Schwaben vom Vorurteil her eher brave Leit, die penibel auf Rasenkante&Bürgersteigreinigung achten, der Götz hingegen....Aber das ist ein anderes Thema :rolleyes: . Werd ein Repetitorium in "Deutschland-Deine Stämme" belegen :gutidee:

kann da nur die 50 Jahre Niedersachsen-CD vom Frühstyxradio empfehlen.

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