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IGNORED

Leserbrief eines Amokläufers


JMX

Empfohlene Beiträge

Liebes waffen-online.de Forum,

seit kurzem erst bin ich hier Mitglied und das ist mein erster Beitrag - ich hoffe ich habe das richtige Forum getroffen - falls nicht bitte entsprechend verschieben. Vor ein paar Tagen bin ich auf den Leserbrief gestoßen - viele haben schon ähnliche texte geschrieben aber dieser ist so gut formuliert, dass man sich in den Autor richtig hineinversetzen kann.

Ich würde mich freuen zu erfahren was Ihr über das Thema denkt!

Es geht hierbei um einen Leserbrief, den ein junger Mann der Redaktion des
geschrieben hat:

Liebes M!-Team,

gerade habe ich den Leserbrief des ’geschockten Pädagogen’ gelesen und möchte hiermit mal eine Sichtweise ermöglichen, die es in der Form vielleicht noch nicht gegeben hat. Auch ich war fest entschlossen einen Amoklauf zu starten, verhindert wurde dies nur durch einen Zufall.

Sollte Euch interessieren wie Menschen zu Amokläufern werden können, möchte ich hiermit meine Geschichte erzählen. Vielleicht wirft diese ein etwas anderes Licht auf diese grausamen Taten, die immer wieder geschehen. Die Person, die es am meisten betrifft kann man leider nicht mehr fragen, da sich die Täter traditionell am Ende selbst richten.

Ich komme ursprünglich aus einem kleinen Dorf mit geschätzten 400 Einwohnern und besuchte natürlich auch die dortige Schule. Ich war, als ich eingeschult wurde, sehr lern- und wissbegierig, in den ersten Jahren mit der Klassenbeste und las bereits Bücher als die meisten anderen gerade erst mit dem ABC fertig waren. Ich war ein sehr ruhiges Kind - relativ unauffällig, friedlich und freundlich. Mit anderen Worten: Ich war anders als die meisten anderen. Zudem auch nicht besonders sportlich und körperlich schwächer als der Rest. Ein gefundenes Fressen für Menschen mit schwachem Geist und eingeschränkter Persönlichkeit.

Im Laufe der Jahre wurde ich zum Prügelknaben und Sündenbock für alles mögliche abgestempelt. Als ich in die fünfte Klasse kam, begann ein Leben, dass ich im Nachhinein nur als Horrorszenario beschreiben kann. Ich interessierte mich eher für Naturwissenschaften, Bücher und seit meinem 12. Lebensjahr (als ich ein NES geschenkt bekam) auch mit absoluter Begeisterung für Videospiele. Gerüchte wurden laut, teilweise verbreitet durch Eltern, ich würde, wenn ich älter wäre, bestimmt mal ’anders’ werden. Schwul, für Dorfbewohner also die niederste Lebensform die für sie überhaupt existiert. Dies griffen einige Schüler auf und verbreiteten das Gerücht, welches wohlwollend von vielen aufgenommen wurde. Meine Situation verschlimmerte sich auch noch dadurch, dass ich mich nicht dem Gruppenzwang unterordnen wollte. Ich interessierte mich nicht für Zigaretten oder Alkohol, Discotheken waren nie mein Ding und das Thema Sex bzw. überhaupt erstmal eine Orientierung in dieser Richtung zu finden war mir erstmal auch egal. Jemanden wie mich würde man wohl als Spätzünder bezeichnen.

Dies führte natürlich dazu, dass ich nicht ’cool’ genug war und noch mehr ausgeschlossen wurde - was wiederum dazu führte, dass ich mich für die oben genannten Dinge noch weniger interessierte und deswegen wurde ich noch uncooler wurde usw. - ein Teufelskreis. Ich hatte nur zwei Freunde, die sich in einer ähnlichen Situation befanden und mir nicht wirklich helfen konnten, ich hatte manchmal den Eindruck dass jeder von uns froh war, wenn mal ein anderer gemobbt wurde.

Bereits auf dem Weg zur Schule wurde ich gehänselt, durch den Schuleingang an den dort herumstehenden Schülern zu gehen war jeden Tag ein Spießrutenlauf. Man warf mir Beleidigungen an den Kopf, teilweise bespuckte man mich, quälte mich, schubste mich herum und tat mir sowohl psychisch als auch physisch weh. Ich war verzweifelt. Körperlich unterlegen sah ich irgendwann keinen anderen Ausweg als selbst Gewalt gegen einen dieser Sadisten anzuwenden. Dieser Versuch wurde jedoch im Keim erstickt - indem man mir sofort den Arm verdrehte und mich anderen vorführte. Wenn man allein ist und versucht sich zu wehren, wird alles nur noch schlimmer. Man hat als Einzelner keine Chance, wenn andere sich immer wieder gegen einen verbünden.

Ich versuchte etwas anderes. Mich anzupassen. Ich trank Bier, fing an zu rauchen und versuchte, Anschluss zu finden. Indem ich so tat, als ob mich die Themen der anderen interessierten. Partnersuche, Disco, Drogen. Im Grunde genommen versuchte ich, jemand zu sein der ich nie sein und werden wollte. Dies wurde erst skeptisch beäugt bis man dann kollektiv beschloss, es lächerlich zu finden. Meine Eltern wussten von diesen Dingen so gut wie nichts. Ihnen war klar dass ich nicht sonderlich beliebt war, was aber wirklich in der Schule und vor allem in mir vorging, wussten sie nicht.

Lehrer beobachteten diese Szenarien zwar, schauten aber wohlwollend weg. Sind ja nur Kinder. Die meinen das nicht ernst. Ist ja nur Spaß. Dass dabei aber jemand innerlich zugrunde geht, interessierte niemanden. Eine Lehrkraft meinte einmal zu einem der obersten Rädelsführer, er solle doch seine überschüssige Kraft an einem Baum abreagieren, andere zu ärgern wäre unfair. Und das war es dann auch schon.

Ein Highlight war, als ein hinter mir sitzender ‚Klassenkamerad’ versuchte, mich im Unterricht anzuzünden - indem er mir ein brennendes Feuerzeug in den Nacken hielt. Den Lehrer interessierte dies herzlich wenig. Ich hatte danach eine offene, nässende Wunde im Nacken, die ich versuchte vor meinen Eltern zu verstecken. Sie fanden es trotzdem heraus und fragten geschockt was passiert wäre. Ich versuchte die Sache herunterzuspielen um das folgende Szenario zu vermeiden. Mir war klar, dass eine Einmischung meiner Eltern alles nur noch schlimmer machen würde. Am nächsten Tag fingen sie den Verursacher meiner Brandwunde ab (mein Elternhaus lag auf dem allgemeinen und einzigen Schulweg) und stellten ihn zur Rede. Sie ermahnten ihn, mich zukünftig in Ruhe zu lassen.

Das war der Beginn eines noch schlimmeren Alptraumes. Sowieso schon täglich gehänselt und ausgeschlossen, in der Schule ängstlich immer nur auf den nächsten Angriff wartend, war ich nun als Petze abgestempelt die sich nicht wehren kann und Mama und Papa vorschickt.

Ab da war mein Leben kein Leben mehr. Ich verkroch mich nur noch in meinem Zimmer, die Schule war jeden Tag ein emotionaler Trip in die Hölle. In den Pausen war ich oft ’fällig’, im Sportunterricht sowieso. Schwächlinge mit schlechten sportlichen Leistungen waren bei der damaligen Sportlehrerin sowieso nicht beliebt - dies war auch die ideale Gelegenheit dem Idioten, also mir, immer wieder richtig eins reinzuwürgen. Im wahrsten Sinne des Wortes, ich sage nur Völkerball….

Videospiele waren von da an mein täglicher Begleiter. Ich brauchte diese um mich abzureagieren. Ego-Shooter waren nie mein Ding, aber Prügelspiele, Horrorspiele, Rollenspiele. Ich flüchtete mich in Phantasiewelten, um nicht wahnsinnig zu werden.

Als wir eines Tages wieder Sportunterricht hatten, begab sich die Klasse in Richtung Sporthalle am anderen Ende des Dorfes, um dort auf den Unterrichtsbeginn zu warten. Keine Lehrkraft in der Nähe (da mal wieder zu spät) und aggressive Raufbolde die Langeweile hatten. Bis jemandem einfiel, die umherliegenden Steine und Schieferplatten als Wurfgeschosse gegen mich zu verwenden. Die Idee fand wachsenden Zuspruch und so fing man quasi an, mich zu steinigen.

Ich hatte keine Chance mich zu wehren. All die Jahre der Qualen und Erniedrigungen ohne Aussicht auf Besserung oder Akzeptanz meiner Person brachen in diesem Moment über mich herein. Ich wollte flüchten und schaffte es irgendwie mit meinem Fahrrad zu entkommen… natürlich nicht ohne den Versuch mich daran zu hindern und mir weitere Steine hinterherzuwerfen. Man könnte ja noch den einen oder anderen Treffer landen. Ich fuhr zum Haus meiner Eltern, fing an zu weinen und wollte nur noch eines. Töten oder getötet werden. Mein Leben war sinnlos. Ich hatte an diesem Tag begriffen, dass es nicht besser werden würde, egal was ich auch versuchen sollte. Ich sah den Tod - in welcher Form auch immer - als den einzigen Ausweg. Ich traf unterwegs meine Sportlehrerin und rief Ihr zu, dass ich nicht mehr kann. Es schien sie kaum zu interessieren. Als ich an der Werkstatt meines Vaters war ließ ich mein Fahrrad fallen und begab mich tränenüberströmt zum Waffenschrank. Mein Vater hatte Waffen und ich wusste auch damit umzugehen, wir hatten immer wieder Zielübungen auf Bierdosen oder Ü-Ei Figuren unternommen. Mir war alles egal. Ich wollte diese Menschen töten, einen Befreiungsschlag ausüben, Rache nehmen für die Jahre der Hölle auf Erden, die man mir bereitet hatte. Ich wollte nur noch den Tod. Den der anderen und/oder meinen eigenen. Egal. Es sollte einfach nur enden. An diesem Tag. Mir war alles egal.

(Un)glücklicherweise war der Waffenschrank meines Vaters an diesem Tag verschlossen. Ich rüttelte daran, erreichte aber nicht das was ich wollte. Waffen um zu töten. Als ich begriff, dass nicht einmal dies funktionierte, war alles für mich vorbei. Ich lebte in der Hölle und es gab keinen Ausweg. Eine Weile später fanden mich meine Eltern heulend und zitternd in meinem Zimmer. Ich hatte einen totalen Nervenzusammenbruch. Natürlich waren diese sofort in Panik und fragten was passiert wäre, meine Antwort drauf war immer wieder, dass ich am Ende wäre und nur noch einen Wunsch habe: Meine Peiniger zu töten oder mich umzubringen. Es sollte einfach nur vorbei sein.

Ich ging von da an nicht mehr in die Schule. Psychologische Hilfe lehnte ich ab. Was sollte dies bringen? Besser damit umzugehen, dass ich misshandelt werde? Verständnis für meine Peiniger aufbringen? Lächerlich….

Als in der Schule der Ernst der Lage erkannt wurde, wurden Diskussionen im Unterricht darüber geführt, wie ich später erfuhr. Nach einigen Tagen kam einer der schlimmsten Folterknechte zu mir nach Hause, um sich zu entschuldigen. Klar, dass er dies nur tat weil er dazu gezwungen wurde. Man sah ihm an, dass es nicht wirklich ernst gemeint war. Ich ging daraufhin wieder zur Schule - an meinem ersten Tag bekam ich von einer Mitschülerin eine Blume überreicht und eine Entschuldigung im Namen der ganzen Klasse. Lächerlich, dachte ich nur. Diese Schweine hätten von mir aus auch elendig verrecken können, aber ich nahm dankend an und machte gute Mine zum bösen Spiel, denn keine zwei Wochen später ging es - wenn auch in wesentlich abgeschwächter Form - weiter wie vorher.

Ich beendete nach der Realschule freiwillig meine Schullaufbahn, der Gedanke auf ein Gymnasium zu gehen und 3 weitere Jahre den Horror zu erleben, war unerträglich. Ich machte eine Ausbildung und tat das einzig Richtige: Ich zog sofort weg.

Ich konnte endlich, nach fast 20 Jahren in Hamburg einen Neuanfang starten, in einer Stadt, in der mich niemand kannte und ich Menschen kennenlernen durfte, die mir gegenüber unvoreingenommen waren. Ich war am Anfang sehr schüchtern und ängstlich, blühte aber von da an förmlich auf. Heute kann ich sagen : Mein Leben begann erst mit 20, alles andere davor war ein Alptraum, die Hölle auf Erden. Viele Jahre lang. Heute habe ich viele Freunde, alles Menschen die mich mögen und auf die ich mich verlassen kann, ich habe mein Abitur an der Abendschule nachgemacht (diese Zeit zählt zum schönsten überhaupt - hätte nie gedacht, dass so etwas in einer Schule möglich wäre), studiere demnächst Psychologie, habe einen tollen Job und führe ein zufriedenes Leben. Ich weiß mich meiner Haut zu erwehren und habe mittlerweile ein derartig starkes Selbstbewusstsein entwickelt, dass mich heute niemand mehr auch nur ansatzweise angreifen kann. Ich habe vor einigen Jahren in einer Psychotherapie meine Vergangenheit aufgearbeitet und kann nun besser damit leben.

Wenn ich heutzutage lese dass ’Killerspiele’ Menschen zu Monstern mutieren lassen, kann ich nur mit dem Kopf schütteln über soviel Ahnungslosigkeit und Dummheit. Menschen machen aus Menschen Killer, nicht Spiele - egal ab gewaltverherrlichend oder nicht. Auch ich zocke heute “Resident Evil“, “Silent Hill“ und freue mich tierisch auf “Mad World“. Allerdings haben mich solche Spiele nie aggressiv gemacht und werden es auch nie tun. Es sind Spiele. Nicht mehr, nicht weniger. Man wird nicht zum Amokläufer weil man Killerspiele spielt, man spielt diese, um sich abzureagieren. Ein Ventil, nichts weiter.

Im Gegensatz zu vielen anderen kann ich nur sagen: Mir tut der Amokläufer von Herzen leid. Ich denke, ein normaler Mensch kann sich nicht vorstellen wie es ist, ausgestoßen und nicht akzeptiert zu sein. Damit könnte man vielleicht noch leben, wenn man wenigstens in Frieden gelassen werden würde.

Ich würde nur zu gern mit den Menschen ein Gespräch führen, die der Meinung sind, dass Games als Sündenbock zur Verantwortung zu ziehen sind und Ihnen gern mal meine Sichtweise schildern. Vielleicht hilft es ja, wenn diese Leute anstatt einfach groß das Maul aufzureißen, jemandem zuhören der wirklich weiß, wie es in solch gequälten Seelen aussieht. Aber das zählt ja nicht, solange sogenannte ’Experten’ ihre ’wissenschaftliche’ Meinung publizieren.

Mittlerweile bin ich froh, dass mein Amoklauf nicht stattfand. Einige meiner Peiniger sind heute tot, gestorben bei Autounfällen, andere sind drogenabhängig oder seit Jahren arbeitslos und hängen an der Flasche - andere wiederum haben innerhalb der Dorfgemeinschaft geheiratet und führen ein erbärmliches Leben, während ich meines in vollen Zügen genieße. So hat am Ende jeder bekommen, was er verdient und zu sehen wie sich die anderen selbst zu Grunde richten, ist in meinen Augen besser als jeder Amoklauf und mehr als eine Genugtuung.

Vielleicht gibt es ja da draußen Menschen denen es jetzt ähnlich geht wie mir damals. Sollten diese Stütze oder einen Rat benötigen, bin ich gern bereit zu helfen. mein Leserbrief veröffentlichen Resonanz hervorrufen, könnt Ihr meine Mail-Adresse gern weiterleiten.

Im übrigen: Ich bin jetzt 30 Jahre alt, spiele seit fast 18 Jahren Videogames und kenne (unter anderem) die MAN!AC seit ihrer ersten Stunde. Ich weiß also, wovon ich rede, wenn ich über Games und Gewalt hier meine Meinung äußere.

Mit freundlichen Grüßen
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Dieser Bief sollte allen Politikern sofort zur Kenntnis gegeben werden - mit Einverständnis des Urhebers ab sofort jedem Schreiben an die Abgeordneten beigefügt werden.

Hier werden in aller Deutlichkeit die eigentlichen Ursachen für Amokläufe sichtbar gemacht.

Finde ich ebenfalls, ABER dann müßte sich der Autor outen und ob der dass macht ist fraglich.

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Viele Kinder erleben in der Schule ihre ersten Demütigungen und persönlichen Niederlagen. Als Kleinkind wurde man noch im Elternhaus und von allen Seiten verwöhnt und verhätschelt. Jeder Laut und jeder Furz, den man abgegeben hat, wurde bestaunt und mit einem lachen quittiert...etc. Aber sobald man in die Schule kommt, endet diese Zeit im Mächenland von Schneewittchen und co schlagartig - dann beginnt die Zeit der knallharten Auslese!

Wir brauchen uns sicherlich nicht darüber zu streiten, dass die Pubertät häufig eine der schwersten Zeiten ist, die jeder Mensch unterschiedlich empfindet. Es ist auch die Zeit, in der Gefühle sehr intensiv sein können. Interessanter Weise sind die Verlierer in jungen Jahren meisst später die Gewinnertypen und umgekehrt, die "coolen Typen" von damals später oft die Verlierer.

Sobald sich der Freundeskreis ändert, beginnt auch immer ein neuer Lebensabschnitt, sowohl mit neuen Chancen, als auch mit neuen Herausforderungen.

Die Geschichte dieses Jungen ist insoweit eigentlich nichts ungewöhnliches!

Die Ursachen für Amokläufe lassen sich daher auch nur zum Teil auf diese "Achterbahn der Gefühle" in jungen Jahren zurückführen. Die unterschiedlichen Stationen der Lebensabschnitte (vom Säugling zum Kleinkind, vom Kleinkind zum Schulkind, vom Schulkind in die Pubertät, von der Pubertät zum jungen Erwachsenen...) sind heute viel Extremer, als noch in früheren Jahren. In frühreren Zeiten sind die unterschiedlichen Stationen im Leben einfach weggefallen, weil man häufig schon früh "Erwachsen" sein MUSSTE. Da blieb einfach keine Zeit mehr für Gefühle!

Unsere heutige moderne Gesellschaft lässt die Leute ihre Gefühle sehr viel stärker wahrnehmen und auch viel öfter über diese Gefühle reden. Das hat Vorteile, aber eben auch Nachteile. Wer mit diesen Gefühlsschwankungen nicht klarkommt, der finden leider in Amokläufern und der grossen Öffentlichkeit, die sie mit ihren Taten erzielen, immer öfter ein Vorbild.

In gewisser Weise gibt es natürlich den Waffengegnern Recht, die sagen, dass der leichte Zugriff auf eine Waffe solche emotional bedingten Taten erleichtern könnte. Hätte der Junge damals den Waffenschrank des Vaters öffnen können, dann wäre eventuell ein Unglück passiert - vielleicht! Allerdings erklärt das nicht diese Brutalität der meissten heutigen Amokläufer. Ein Amokläufer, der aus rein emotionalen Beweggründen zum Täter wird, der würde spätestens nach dem 2. Opfer das blutüberströmt vor ihm liegt, allerschwerste Gewissenskonflikte bekommen und heulend in sich zusammenbrechen.

Bei den spektakulärsten Amokläufen der letzten Zeit war aber eine solche emotionale Ursache nicht zu erkennen, weil die Täter äusserst planvoll und über einen langen Zeitraum vorgegangen sind.

Ich würde den Jungen, der diese Zeilen geschrieben hat, daher nicht in die Kategorie der Amökläufer einstufen, wie wir sie mit Columbine, Winnenden und Erfurt erlebt haben.

Das wäre eher ein Kandidat für eine Verzweiflungstat gewesen, aber nicht für ein Massaker!

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Ich bewundere diesen Mann, dass er den Mut gefunden hat, so offen über seine Peinigungen und Demütigungen zu erzählen. Auch ich selbst musste über längere Zeit Demütigungen in der Schule erleben, allerdings nicht in dem Maße wie dieser Mann.

Vielleicht kann seine Stellungnahme endlich einmal ein Umdenken bewirken.

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Ich bewundere diesen Mann, dass er den Mut gefunden hat, so offen über seine Peinigungen und Demütigungen zu erzählen. Auch ich selbst musste über längere Zeit Demütigungen in der Schule erleben, allerdings nicht in dem Maße wie dieser Mann.

Vielleicht kann seine Stellungnahme endlich einmal ein Umdenken bewirken.

Leute, wir alle müssen ständig mit Rückschlägen und Demütigungen leben!

Im Grunde genommen würde es sogar den Waffengegnern Recht geben, weil ein Waffenverbot zumindest kurzfristig solche Taten erschweren könnte, denn eine Welt voller Harmonie und Gerechtigkeit wird es nämlich sobald nicht geben!

Ich kann euch daher nur davor warnen, mit so einer Geschichte den legalen Waffenbesitz zu rechtfertigen.

Ich kann auch aus meiner Jugend von duzenden solcher Geschichten erzählen. KEINER von denen wurde zum Massenmörder! Im Gegenteil: Das sind heute alles richtig solide Persönlichkeiten geworden.

Die Massenmörder von heute haben ganz andere Motivationen, die sich nicht so leicht erklären lassen. Das waren richtige Killer!

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@JDHarris:

Erstens finde ich, dass die im Leserbrief beschriebenen Misshandlungen kaum als "Achterbahn der Gefühle" bezeichnet werden können.

Klar sind so manche während ihrer Schulzeit Aussenseiter, was sich danach durch ein anderes Umfeld schlagartig ändern kann. Jedoch finde ich, dass der Verfasser dieses Leserbriefs so ziemlich das härteste erlebt hat, was an Mobbing möglich ist. Über die beschriebenen Grausamkeiten war ich ziemlich bestürzt.

Was diesem jungen Menschen angetan wurde, würde ich als erschreckend bezeichnen, und nicht als "nicht ungewöhnlich".

Außerdem zeigt sich hier, dass die sichere Aufbewahrung von Waffen extrem wichtig ist. Der Vater hatte die Waffen sicher verwahrt, und der Sohn kam nicht dran.

Weiterhin glaube ich nicht, dass ein "Amokläufer" mitten in seiner Tat Gewissensbisse solcher Art bekommen würde, dass er aufhört. Dazu ist meines Erachtens die Wut in einen solchen Menschen viel zu groß, und die "Liste" bei weitem nicht abgearbeitet. Inwieweit "Kollateralschäden" von den Tätern in Kauf genommen werden würden, hängt bestimmt sehr stark von den Details ab, wie die vorausgegangenen Qualen von den Tätern wahrgenommen wurden.

Ich denke, menschliches Mitgefühl gegenüber ihren Peinigern kam diesen Tätern einfach abhanden. Wer Jahre der Drangsalierungen erlebt hat, der schaltet nach 2 Minuten bestimmt nicht schon wieder einen Gang zurück.

Im Ganzen finde ich den Leserbrief sehr gut geschrieben. Ob er nun erfunden war oder nicht, so regt er doch zum Nachdenken an.

Hoffentlich auch bei den Richtigen!

Und zum Herrn Schober: So wie dieser Mann gegen anständige Waffenbesitzer wettert, könnte man dahinter mehr als Trauer und Verzweiflung vermuten. Komisch, dass nicht alle Eltern der Opfer so drauf sind.

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Auch ich teile nicht Herr Schobers Ansichten und habe dies schon mehrfach kundgetan. Aber was hat er bei seiner Tochter falsch gemacht? Sie ist ein Opfer und wurde rein zufällig erschossen. Schau Dir doch mal eine aktuelle Klasse an. Meistens hocken die Mädels vorne, und die Jungs eher hinten. Das war schon zu meiner Schulzeit 1972-1982 so. Deswegen wurden auch die Mädchen getroffen.

Also ein per se dummer Kommentar.

Mfg

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Vielleicht kann seine Stellungnahme endlich einmal ein Umdenken bewirken.

Ein Umdenken?

Was für ein Umdenken?

Ein Umdenken darin, dass unserer Jugend 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche usw. von den Medien "Dreck" in jeder erdenklichen Art in's Gehirn gepreßt wird?

Dass es als "uncool" gilt, sich "vernünftig" zu benehmen und dass es als "cool" gilt sich wie die tollen Typen im Fernsehen zu benehmen, die mit "der Wumme in der Hand" jedes Problem lösen?

Dass es als cool gilt, schwache zusammen zu schlagen, sich dabei zu filmen und das auch noch in's Internet zu stellen?

Das ist ein Abendfüllendes Thema, und ich habe keine Lust darüber noch mehr zu schreiben!

Tatsache ist (für mich!): Was hier (in Deutschland und vielen anderen "zivilisierten Staaten") abläuft, ist krank!!!

Viele Leute sind schlicht und ergreifend krank im Kopf!!!

Und die Ursache hierfür liegt meiner Meinung nach an dem, was ihnen tagtäglich an Sch...mutz in den Kopf gepreßt wird!

FSK (freiwillige Selbstkontrolle)???

Bullsh...!!!

"Leichenteile verdunkeln die Sonne" = ab 16!

Eine weibliche Brustwarze ist zu sehen = ab 18!

Killerspiele auf dem Index, Verkauf erst ab 18?

Da lacht jedes Kind drüber, dass weiß wie es in's Internet kommt!!!

Lüge, Betrug, Bockmist!!!

Aber diejenigen, denen es auffällt drehen sich weg und halten die Klappe...

Man könnte sich ja als "uncool" outen!

Tschuldigung, aber mir ist einfach der Kragen geplatzt!

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Jedoch finde ich, dass der Verfasser dieses Leserbriefs so ziemlich das härteste erlebt hat, was an Mobbing möglich ist. Über die beschriebenen Grausamkeiten war ich ziemlich bestürzt.

Was diesem jungen Menschen angetan wurde, würde ich als erschreckend bezeichnen, und nicht als "nicht ungewöhnlich".

Man kapiert ihr das nicht.

Diese Art von grausamen Mobbing ist in unserer Gesellschaft sehr sehr weit verbreitet! Unter Kindern ist es sogar üblich, die Grenzen seiner Mitschüler auszutesten, weil Kinder noch kein sonderlich ausgeprägtes Unrechtsbewusstsein haben. Nicht umsonst gibt es ein Jugendstrafrecht!

Ganz nebenbei werden diese Themen schon heute intensivst Diskutiert - mehr als das Waffenrecht! Nur gibt es darauf eben keine so leichten Antworten zu finden und diese wird, wenn überhaupt, noch Jahrzehnte auf sich warten lassen.

Es würde den Waffengegnern in die Hände spielen, weil sie mit ihren Verbotsforderungen zumindest kurzfristige Abhilfe schaffen könnten.

Wir sollten da realistisch bleiben. Diese Diskussion kann uns im Moment nur mehr Schaden als nutzen.

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Ein Amokläufer, der aus rein emotionalen Beweggründen zum Täter wird, der würde spätestens nach dem 2. Opfer das blutüberströmt vor ihm liegt, allerschwerste Gewissenskonflikte bekommen und heulend in sich zusammenbrechen.

Das denke ich nicht. Das sagt ja im Grunde schon der Name - Amokläufer. Amokläufer handeln immer emotional und nie geplant. Dann wäre es nämlich ein Attentäter.

Du hast recht, daß jemand der rational denkt eventuell nach dem 2. Opfer ins Grübeln kommt. Aber ein emotional handelnder ist für ein mehr oder weniger langen Zeitraum quasi unberechenbar. Er "arbeitet" sytematisch seine, voher im Kopf erstellte, Liste der Personen ab, die ihn über die Jahre weg besonders gegängelt haben. Er wird von dieser "Liste" nicht eher abweichen, bevor nicht irgendetwas unvorhergesehendes passiert. Das hat nichts mit besonderer Brutalität zu tun.

Andi

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Das denke ich nicht. Das sagt ja im Grunde schon der Name - Amokläufer. Amokläufer handeln immer emotional und nie geplant. Dann wäre es nämlich ein Attentäter.

Du hast recht, daß jemand der rational denkt eventuell nach dem 2. Opfer ins Grübeln kommt. Aber ein emotional handelnder ist für ein mehr oder weniger langen Zeitraum quasi unberechenbar. Er "arbeitet" sytematisch seine, voher im Kopf erstellte, Liste der Personen ab, die ihn über die Jahre weg besonders gegängelt haben. Er wird von dieser "Liste" nicht eher abweichen, bevor nicht irgendetwas unvorhergesehendes passiert. Das hat nichts mit besonderer Brutalität zu tun.

Andi

Wenn das tatsächlich so wäre, dann würde der Mann aus dem o.g. Beitrag noch heute seine Peiniger von damals verfolgen!

Ich kann mich nur wiederholen: Solche Erlebnisse und Mobbing sind inzwischen ein Massenphänomen unserer Gesellschaft und würde den Waffengegnern Recht geben.

Die Täter von Winnenden, Erfurt und Columbine etc waren jedoch richtige Killer, die ihre Taten jahrelang geplant haben und die sich sicher nicht von einem abgeschlossenen Waffenschrank hätten abhalten lassen. Die sind in ihre Schulen gegangen nachdem sie diese schon jahrelang verlassen hatten!

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Die Täter von Winnenden, Erfurt und Columbine etc waren jedoch richtige Killer, die ihre Taten jahrelang geplant haben und die sich sicher nicht von einem abgeschlossenen Waffenschrank hätten abhalten lassen. Die sind in ihre Schulen gegangen nachdem sie diese schon jahrelang verlassen hatten!

:appl: So ist es !

Aus diesem Grund ist auch der Begriff "Amokläufer" per definitionem für die genannten grundfalsch - auch wenn's noch so viele nicht kapieren.

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Als ich damals von Erfurt gehört habe, dachte ich automatisch sofort "kein Wunder". Und dabei ging es mir darum, dass Schulen ein wirklich erbarmungsloses "Biotop" sein können. Ich kannte so viele Lehrer, die Aussenseitern nicht beistanden sondern sich auf die Seite der Mehrheit schlugen, um selber nicht zur Zielscheibe zu werden. Sozialkompetenz? War nicht Bestandteil des Studiums. Die Klassen waren ausserdem zu groß, so dass es überhaupt nicht auffiel, wenn einer durch das Netz der sozialen Akzeptanz plumpste und zum Aussenseiter wurde.

Damit will ich kein Lehrerbashing betreiben. Meine Mutter war selbst Lehrerin und mit ihr hab ich in den letzten Jahren viel darüber geredet. Sie hat mir erzählt, wie es teilweise in Lehrerzimmern zugeht, wie manche(!!!) Kollegen da regelrechte Kampagnen gegen unliebsame Schüler fahren, so dass diese "Problemschüler" selbst im neuen Schuljahr bei einem neuen Lehrer keinen unbelasteten Start haben.

Ja, Kinder waren schon immer grausam, und nicht jeder Aussenseiter läuft Amok, also ist auch das nicht als "DIE Ursache" zu sehen sondern nur als Baustein. Aber meiner Meinung nach ist es ein weitaus wichtigerer Baustein als Waffen oder Games.

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Wir wissen nicht, warum nur Mädchen getötet wurden, von uns war keiner dabei.

Auffällig ist es hingegen schon. Weiß jemand, ob es in der Schule männliche Verletzte gab, oder wieviele Verletzte überhaupt?

Ich will darauf hinaus, dass dem Täter meisterliche Schießkünste angedichtet wurden, und nicht in jeder Klasse sitzen die Mädchen vorne.

Wenn er nicht bestimmte Menschen treffen wollte, warum waren es dann nicht mehr? (Ich weiß dass das hart klingt, aber der Gedanke geht mir durch den Kopf.)

Das soll jetzt keinesfalls irgendeine Rechtfertigung darstellen, aber ich denke dass der Täter ein "Feindbild" hatte, wenn nicht sogar konkrete Personen, die er in seinem Wahn ermorden wollte.

Dass heute vorwiegend junge Menschen durch starken Medienkonsum den genannten Dreck ins Hirn gepresst kriegen ist Tatsache. Ich denke jedoch nicht, dass dies die Ursache für Massaker sind, sondern eher für die Gewalt, die in langsam steigenden Dosen permanent auf Aussenseiter ausgeübt wird.

Dass die bisherigen Täter irgendeinen psychischen Defekt hatten, halte ich durchaus für möglich.

Der Autor des Leserbriefes hätte möglicherweise auch mit der Waffe in der Hand die Tat noch abgebrochen.

Für mich ist es fraglich, ob ein gesunder Mensch den Respekt vor dem Leben an sich einfach so verlieren kann.

Denn das ist für mich das Kernproblem: Der Verlust an Respekt gegenüber seinen Mitmenschen. Und das auf beiden Seiten.

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Wenn das tatsächlich so wäre, dann würde der Mann aus dem o.g. Beitrag noch heute seine Peiniger von damals verfolgen!

Ich kann mich nur wiederholen: Solche Erlebnisse und Mobbing sind inzwischen ein Massenphänomen unserer Gesellschaft und würde den Waffengegnern Recht geben.

Die Täter von Winnenden, Erfurt und Columbine etc waren jedoch richtige Killer, die ihre Taten jahrelang geplant haben und die sich sicher nicht von einem abgeschlossenen Waffenschrank hätten abhalten lassen. Die sind in ihre Schulen gegangen nachdem sie diese schon jahrelang verlassen hatten!

... und doch war es gerade Columbine wo mindestens ein Schüler berichtete, dass er von einem der Täter ausdrücklich aufgefordert wurde zu gehen, da er ihm nichts tun wolle, weil er sich gegenüber den späteren Tätern immer anständig verhalten habe. ... :closedeyes:

Ich denke, ich weiß was Du mit "schädlich" meinst. Nur genau dass wird doch bereits gemacht. "Wir können und wollen derzeit nichts an den möglichen Ursachen ändern, also verschärfen wir das Waffenrecht. Das kostet uns nichts und es wurde wenigstens irgentetwas getan" :peinlich:

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Wenn das tatsächlich so wäre, dann würde der Mann aus dem o.g. Beitrag noch heute seine Peiniger von damals verfolgen!

Warum sollte er das tun? Er schrieb doch durch eine glückliche Fühgung wurde er an seinem Plan gehindert. Seine anschließende Auszeit half ihm wieder runter zukommen und wieder klare Gedanken zu fassen. Mit Sicherheit half ihm dabei auch seine Intelligenz.

Ich kann mich nur wiederholen: Solche Erlebnisse und Mobbing sind inzwischen ein Massenphänomen unserer Gesellschaft und würde den Waffengegnern Recht geben.

Bei Dir klingt das so als ob Du Mobbing als Massenphänomen unserer Gesellschaft rechtfertigst. Auch wenn man sich früher auf dem Schulhof mal geschubst und auch mal geprügelt hat, hat die Dimension des Mobbings und die Gewalt doch extrem zugenommen. Und das liegt natürlich u.a. auch am Medienkonsum. Man schaue sich doch bloß mal das "Kinderprogamm" an. Vom Rest mal ganz abgesehen. Klar, daß die Kinder vieles nachmachen und ausprobieren was sie im Fernsehen gesehen haben. Dazu kommt der Antiautoritäre Erziehungsstil und fehlende Vorbildfunktion vieler Erwachsender.

Die Täter von Winnenden, Erfurt und Columbine etc waren jedoch richtige Killer, die ihre Taten jahrelang geplant haben und die sich sicher nicht von einem abgeschlossenen Waffenschrank hätten abhalten lassen. Die sind in ihre Schulen gegangen nachdem sie diese schon jahrelang verlassen hatten!

Ich weiß nicht, ob man das so pauschal sagen kann. Das alles nehmen wir nur an. Wir kennen die Täter nicht und wir werden es auch nie erfahren. Alles, was wir wissen und annehmen wurde uns von den Medien vorgekaut. Und zwar nach derren Bild.

Andi

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Der Autor des Leserbriefes hätte möglicherweise auch mit der Waffe in der Hand die Tat noch abgebrochen.

Für mich ist es fraglich, ob ein gesunder Mensch den Respekt vor dem Leben an sich einfach so verlieren kann.

:icon14:

Volle Zustimmung! Jetzt hast Du es verstanden.

Die Columbine Täter und ihre Nachfolger hatten jegliche Menschlichkeit verloren und da hat auch überhaupt keine Sperre mehr funktioniert, wie sie bei einem gesunden Menschen normalerweise (auch wenn er vorher gekränkt worden ist) vorhanden sind.

Sicher kann JEDER Mensch durch bestimmte Umstände in eine Grenzsituation getrieben werden, aber zu einer solchen unmenschlichen Tat muss schon ein gewisses "Killergen" oder aber ev auch der Einsatz von Psychopharmaka mit beigetragen haben. Spätestens wenn sich der Freundeskreis geändert hat, beginnt immer ein neues Leben. Ein normaler Mensch hätte daher an einem bestimmten Punkt aufgehört.

Die Columbine Täter gehören allesamt zu einem Tätertyp, der einmal erfahrenes Unrecht offenbar nur schwer vergessen kann. Selbst Kleinigkeiten, wie z.b. einmal nicht zurückgegrüsst worden zu sein, scheinen sich solche Leute für immer zu merken und in ihr "Kartenhaus" einzubauen.

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... und doch war es gerade Columbine wo mindestens ein Schüler berichtete, dass er von einem der Täter ausdrücklich aufgefordert wurde zu gehen, da er ihm nichts tun wolle, weil er sich gegenüber den späteren Tätern immer anständig verhalten habe. ... :closedeyes:

Das erklärt dann aber immer noch nicht die Gewalttaten gegen die anderen Schüler, die die Täter garnicht gekannt haben.

Diese "Geeste" bestätigt eigentlich nur meine Vermutung, dass diese Täter nur schwer etwas vergessen können und alles was ihnen an Recht oder Unrecht widerfahren ist zu einem Gesamtbild zusammenfügen.

Das sind Fanatiker, für die es entweder nur ganz gut oder ganz böse gibt. Mehr Unterschiede kennen sie einfach nicht.

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JDHarris, ich denke wir sind ähnlicher Meinung, nur mit verschiedenen Sichtweisen.

Der Aspekt Psychopharmaka ist auf jeden Fall miteinzubeziehen.

Für mich persönlich scheint einfach das normale "Rudelverhalten" in der Schule weit überschritten.

Und das scheint mir einen Großteil der Ursache auszumachen.

Ich war in der Schule auch ein Aussenseiter, aber nicht in solch einer extremen Weise.

Klar wird gehänselt, geschubst, manchmal auch geprügelt, mal wird man von älteren Mitschülern mit einem Messer bedroht, denen einfach langweilig war, aber im ganzen zähle ich das zum "Rudelverhalten", der Bildung einer Ordnung. Die gab es schon immer, nur sind die Ausprägungen extremer geworden.

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Die Columbine Täter und ihre Nachfolger hatten jegliche Menschlichkeit verloren und da hat auch überhaupt keine Sperre mehr funktioniert, wie sie bei einem gesunden Menschen normalerweise (auch wenn er vorher gekränkt worden ist) vorhanden sind.

Woher weißt Du das? Du kennst sie doch gar nicht. Du redest das nach was wir jedes Jahr aufs neu vorgesetzt bekommen. Es gibt wohl so eine Art Tagebuch der Täter, daß aufgearbeitet wurde und da sieht das Täterprofil und die Vorkommnisse in derren Vergangenheit ähnlich aus wie in dem oben beschriebenden Beispielbrief. Es wurde wohl sogar ein ganzes Buch darüber verfasst.

Sicher kann JEDER Mensch durch bestimmte Umstände in eine Grenzsituation getrieben werden, aber zu einer solchen unmenschlichen Tat muss schon ein gewisses "Killergen" oder aber ev auch der Einsatz von Psychopharmaka mit beigetragen haben. Spätestens wenn sich der Freundeskreis geändert hat, beginnt immer ein neues Leben. Ein normaler Mensch hätte daher an einem bestimmten Punkt aufgehört.

Killergen ist absoluter Quatsch! Jeder Mensch ist zu solchen Taten in der Lage, wenn er dazu getrieben wird. Nur die Toleranzgrenze und die persönliche Hemmschwelle ist bei jedem unterschiedlich hoch. Wenn diese dann aber überschritten ist dann ist alles was danach kommt sowieso nur noch Statistik.

Die Columbine Täter gehören allesamt zu einem Tätertyp, der einmal erfahrenes Unrecht offenbar nur schwer vergessen kann. Selbst Kleinigkeiten, wie z.b. einmal nicht zurückgegrüsst worden zu sein, scheinen sich solche Leute für immer zu merken und in ihr "Kartenhaus" einzubauen.

Das wurde uns von "Spezialisten" so erzählt - ob es wirklich so war wissen wir nicht.

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Wenn ich die Beschreibung des Leserbriefschreibers und eure Argumentation in eine andere Richtung deute, würde das bedeuten, dass die Eltern von "betroffenen" Kindern den A*** in der Hose haben sollten, umzuziehen und es in eine andere Schule zu geben, mindestens ein paar Kilometer weiter weg. Man müsste halt "nur" merken das was nicht in Ordnung ist und das ist der Punkt der mich als Vater natürlich am meisten zum nachdenken bringt.

Viele Kinder erleben in der Schule ihre ersten Demütigungen und persönlichen Niederlagen. Als Kleinkind wurde man noch im Elternhaus und von allen Seiten verwöhnt und verhätschelt. Jeder Laut und jeder Furz, den man abgegeben hat, wurde bestaunt und mit einem lachen quittiert...etc. Aber sobald man in die Schule kommt, endet diese Zeit im Mächenland von Schneewittchen und co schlagartig - dann beginnt die Zeit der knallharten Auslese!

So ist es und darum kann es nach meiner Ansicht und der meiner Frau nicht schaden, den Kleinen schon im Kindergarten ihre Grenzen aufzuzeigen anstatt sie immer nur als Prinzessin auf einen Thron zu setzen.

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Denn das ist für mich das Kernproblem: Der Verlust an Respekt gegenüber seinen Mitmenschen. Und das auf beiden Seiten.

ABSOLUT!!!!!

Und woher kommt dieser Respektsverlust?

Hat Jemand "Borat" gesehen?

Oder "Jack Ass"?

Diese... "Machwerke" haben in meiner Programmzeitschrift einen grünen Smilie bekommen, was soviel heißt wie "sehr gut"!

Und was bekommt man an deutschen "Comedy" -Produktionen zu sehen?

Grenzdebile Schwachmaten wie Raab, Pocher und Konsorten sind die Helden ganzer Bevölkerungsschichten!

Seine Mitmenschen wie Dreck behandeln gilt als lustig, oder "cool"!

Und was das oben angesprochene "Kinderprogramm" betrifft...

Ich erinnere mich sehr gut daran, dass (Ende der 60er glaube ich?) eine japanische Zeichentrickserie namens "Speedracer" nach wenigen Folgen wieder abgesetzt wurde; Für Kinder zu brutal!

Diese "Brutalität" bestand darin, dass Gegner des Helden mit ihren Rennwagen verunglückten!

Für uns war jede Folge Gesprächsthema Nummer 1 in der Schule, wir waren wirklich "voll durcheinander" wegen soviel "action" (Man achte darauf, wie so etwas auf Kinder wirkt!)... Damit würde man heute kein Kind mehr von der Playstation weglocken!

Aber das Allerbeste ist, was heute an sog. Spielfilmen produziert wird, da ist der Ausdruck "Dreck" leider nicht hart genug, und die sog. "freiwillige Selbstkontrolle"... Letztere ist wirklich der Witz des Jahrtausends!!!

Letztens, ein Film über Wickinger.

Also, lt. Programmzeitschrift ging es um einen Wickingerjungen, der bei einem Beutezug in Amerika vergessen wurde, und dann bei Indianeren aufwuchs... Der Film fing mit herumfliegenden Körperteilen an!!!

'n Kopp von Rechts durch's Bild, 'n Arm von links, zwei Köppe... Ach ne, sorry, Mutter mit Kind, Doppelenthauptung...

HALLOOOOOOOO???

Ab 16?????

Man kann wirklich absolut sicher danach gehen: Ab 16 = Brutal ohne Ende, ab 18 = Softsexfilm!

Hab' ich da irgendwie "eine falsche Einstellung"???

Aber langsam geht's "off topic", sorry!

Jedenfalls bin auch ich der Meinung, dass die Medien entscheidenden Einfluss auf den "Verfall der Sitten haben"!

Was hunderte Philosophen in tausenden von Jahren getan und gepredigt haben, um den Menschen ihren Unterschied zu Affen bewußt zu machen, wird vom Fernsehen in wenigen Jahrzehnten rückgängig gemacht...

Traurig und tragisch!

Aber mit den Medien legt sich keiner an! :angry2:

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