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Die Zeit-online - völlig daneben


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Amoklauf Winnenden

Die Waffen nieder!

DIE ZEIT, Ausgabe 13, 2009

Von Michael Naumann | © DIE ZEIT, 19.03.2009 Nr. 13

Acht Millionen Gewehre und Pistolen sind in Deutschland in Privatbesitz: Das ist zu viel.

Das Massaker von Winnenden brachte es an die Öffentlichkeit: Deutschland ist bis an die Zähne bewaffnet. Mehr als acht Millionen genehmigungspflichtige Gewehre und Faustfeuerwaffen befinden sich im Privatbesitz, ungezählte kursieren illegal durch die Gesellschaft. Jeden Tag kommen neue hinzu, und jede Woche werden alte vererbt. Die Zahl der Mundharmonikas in den Haushalten dürfte niedriger sein. Allein in der Hauptstadt Berlin sind 56.377 Waffen registriert – Polizeipistolen nicht mitgerechnet.

Der Vater des Amokläufers von Winnenden hortete angeblich 15 Schusswaffen und kiloweise Patronen in seiner Wohnung, 4600 Stück hat die Polizei gezählt. Alles legal. Sein Sohn war mit 223 Kugeln losgezogen. K. sen. ist (noch) Mitglied des örtlichen Schützenvereins. Nur die großkalibrige Beretta, die 15 Menschen und den Schützen das Leben kostete, hatte er nicht verschlossen, wie vom Waffengesetz verlangt, und die dazugehörige Munition womöglich auch nicht.

Dem ermittelnden Staatsanwalt wird der Vater erklären müssen, wann und warum er dem jungen Tim im Schützenverein beigebracht hat, mit der Beretta oder einem ähnlichen Gerät umzugehen. Das Waffengesetz verbietet die Aushändigung von Gewehren oder Pistolen an psychisch labile Personen – mithin auch den Gebrauch zu Übungszwecken. Tim K. war wegen seiner Depressionen vom Wehrdienst befreit. Sein Vater wusste das. Er hatte einen gelehrigen Schüler. Ein Schießausbilder aus der Region bezeichnet K.s Kopfschüsse als »gezielte Exekutionen eines erfahrenen Schützen«. Nicht nur die berüchtigten Ego-Shooter- Spiele im Internet taugen zur viel beklagten »Desensibilisierung« junger Männer im Allmachtswahn. Das schaffen auch die krachenden Schießereien auf Scheiben in durch und durch bürgerlichen Vereinskellern.

Hinter den seelischen Nöten des 17-jährigen Tim K., hinter der Software seiner Killerspiele stand die tödliche Hardware der 1,7 Millionen deutschen Schützenvereinsmitglieder. Aus ihrem Arsenal hatten sich bereits die Amokläufer von Erfurt und Emsdetten bedient. Doch was hat eine mächtige 9-Millimeter-Beretta, die einen Stier fällen könnte, bei einem Hobbyschützen zu suchen?

Zweimal ist das Waffengesetz in den vergangenen sieben Jahren geändert worden, stets unter dem Eindruck eines Amoklaufes an einer Schule. Jetzt, meint Innenminister Wolfgang Schäuble, sei das Gesetz umfassend genug. Tim K., sagt er, hätte eine verschärfte Fassung nicht aufgehalten. Woher weiß er das?

Das Gesetz hält in der Tat eine Fülle von Einschränkungen bereit, Sanktionen inklusive, nur an zentraler Stelle grenzt es an unfreiwillige Komik: Eine Waffen- und Munitionserlaubnis setzt voraus, »dass ein Bedürfnis nachgewiesen« wird. Und ein Bedürfnis liegt unter anderem vor, wenn »glaubhaft gemacht« wird, dass man »Jäger, Sportschütze, Brauchtumsschütze, Waffen- oder Munitionssammler … oder Mitglied eines schießsportlichen Vereins ist«. Ein Segelschein dürfte in Deutschland schwieriger zu erwerben sein als die Berechtigung, eine Waffe nach Hause zu tragen.

Wie viele der Schusswaffen, die bei allfälligen Razzien in der Neonaziszene sichergestellt werden, waren oder sind eigentlich rechtmäßig registriert? Auch das ist in unserem Bundesstaat immer noch eine Quizfrage an die Landesinnenminister, die sich auf eine europaweit fällige Zentralregistratur für Waffenbesitzer bisher nicht einigen konnten. Welche Lobby hindert sie daran? Die Waffenhersteller oder die Schützenvereine? Nach dem Amoklauf von Winnenden sollte endlich klar geworden sein, dass die Kosten solcher Zurückhaltung zu hoch sind.

Nein, das Waffengesetz mit seinen 51 raschelnden Seiten bietet keinen wirklichen Schutz vor dem nächsten Massenmord in Deutschland. Darum sollte es nachgebessert werden. Der Vorschlag Angela Merkels, deutsche Waffenbesitzer überraschenden Polizeibesuchen auszusetzen, ist dem Waffengesetz nicht ganz fremd – nur sollte dies den Schützenvereinen bei Strafe ihrer Auflösung selbst überlassen bleiben.

Auch in einem Wahljahr kann niemand den Gesetzgeber daran hindern, die Auswüchse des nationalen Waffensports einzudämmen. Was spricht dagegen, in den Schützenvereinen statt tödlicher Gewehre nur kleinkalibrige zuzulassen? Luftdruckpistolen eignen sich zum Zielschießen genauso wie Berettas, Walther- oder Glock-Pistolen. Und warum den Besitz von Waffen nicht auf zwei pro Vereinsmitglied begrenzen?

Nach jedem sogenannten school shooting führt unsere Gesellschaft ein intensives Selbstgespräch über die Folgen von Gewaltverherrlichung in allen Medien, über die Vereinsamung spätpubertierender junger Männer, über die sprachlose Familie, über den Verlust sogenannter normativer Orientierungen, die früher als die Zehn Gebote bekannt waren. Die naheliegende Frage, ob es wirklich nötig ist, dass Millionen Handwaffen und Gewehre in deutschen Wohnungen herumliegen, ist weniger tiefsinnig. Der Gesetzgeber muss sie beantworten, ehe es wieder einmal zu spät ist.

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Das ist doch, mit Verlaub gesagt, nur wieder das übliche ideologisch geprägte Gebrabbel, das ein Großteil der Presse seit einer Woche wieder und wieder bringt...

Mich wundert, dass der Autor M. Naumann sich nicht scheut, diese fast wortwörtlich von -zig anderen politisch korrekten Mainstream-Redakteuren übernommenen Stereotypen der letzten Tage in der ZEITonline nun nochmals wiederzukäuen.

Vielleicht wird nach dem Motto gehandelt: steter Tropfen höhlt den Stein, will heißen, wenn das Geseiere nur oft genug wiederholt wird, wird es früher oder später geglaubt.... Traurig.

Gruß,

karlyman

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Tja, was willst du von einer Zeitung erwarten, deren Herausgeber für ein verbrecherisches sozialistisches Regime in einen völkermordenden Krieg gezogen ist?

Sozialisten bleiben Sozialisten - egal welchen Zusatz sie tragen.

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Ein Segelschein dürfte in Deutschland schwieriger zu erwerben sein als die Berechtigung, eine Waffe nach Hause zu tragen.

Ich reg mich darüber nicht auf. Wir Jäger haben eine ganz gute Lobby, das ist zumindest meine Meinung.

Ich bin nur wirklich, -und das meine ich ernst, sehr traurig und bestürzt darüber, das in renomierten Magazinen und TV-Sendern, schlichtweg unwahrheiten erzählt werden.

Das is wirklich bitter.

Kleiner Nachtrag: Wenn ich dann auch noch soetwas höre wie: "Auch wenn sich die allermeisten Legalwaffenbesitzer rechtstreu verhalten, müssen wir für die größtmögliche Sicherheit des Einzelnen sorgen"

Man sollten sich dann villeicht auch fragen, ob sich die allermeisten Besitzer von Schlagstöcken und Menschen mit einem Küchenmesser genauso gesetzestreu verhalten. Die sind schließlich ähnlich "gefährlich".

Dazu hat doch mal Jemand was kluges gesagt: "Wer sein Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewährleisten, wird am Ende beides verlieren!" B.F.

Grüße expedition

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Ich reg mich darüber nicht auf. Wir Jäger haben eine ganz gute Lobby, das ist zumindest meine Meinung.

Kleiner Schenkelklopfer am Abend?

Wenn es um mehr als ein paar Knifften zum Aufklappen geht, interessiert sich diese Lobby einen Sch*** um das Waffengesetz.

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Kleiner Schenkelklopfer am Abend?

Wenn es um mehr als ein paar Knifften zum Aufklappen geht, interessiert sich diese Lobby einen Sch*** um das Waffengesetz.

Michael Naumann WOLLTE doch mal Regierender Bürgermeister in HH werden, oder?

Tja, so was verbittert :heuldoch:

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Der Artikel ist gelinde ausgedrückt; "Unter aller Kanone!" Sorry aber angebliche 8 Millionen legale Schusswaffen auf rund >80 Millionen Bundesbürger verteilt, sind umgerechnet gerade mal 10 Prozent davon. Oder anders ausgedrückt im Schnitt jeder 10. Bundesbürger hat eine legale Waffe im Haushalt grob gerechnet. Also wenn das zu viel ist, dann kann ich entweder nicht rechnen oder die Reaktion der Welt weiss nicht was wirklich viel bedeutet.

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„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.”

(Jean-Claude Juncker erklärt seinen EU-Kollegen die Demokratie - SPIEGEL 52/1999)

So geht das.

Und so muß man das auch lesen. Das Entsetzen über "keine Ahnung" ist völlig fehl am Platze. Völlig falsche Denke.

Die sind nicht "völlig daneben" sondern genau auf Zielkurs.

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Amoklauf Winnenden

Die Waffen nieder!

DIE ZEIT, Ausgabe 13, 2009

Von Michael Naumann | © DIE ZEIT, 19.03.2009 Nr. 13

Acht Millionen Gewehre und Pistolen sind in Deutschland in Privatbesitz: Das ist zu viel.

Das Massaker von Winnenden brachte es an die Öffentlichkeit: Deutschland ist bis an die Zähne bewaffnet. Mehr als acht Millionen genehmigungspflichtige Gewehre und Faustfeuerwaffen befinden sich im Privatbesitz, ungezählte kursieren illegal durch die Gesellschaft. Jeden Tag kommen neue hinzu, und jede Woche werden alte vererbt. Die Zahl der Mundharmonikas in den Haushalten dürfte niedriger ....

:icon13::peinlich:

Es ist doch immer wieder erschreckend, wieviel Schwachsinn in so ein paar Zeilen stehen kann.

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Bei uns im Landkreis hat sich am Wochenende ein 43jähriger Autofahrer totgefahren.

Ich will gar nicht wissen, wieviele Menschen jährlich an Autounfällen sterben...

Meine Vorderung:

Autofahren verbieten!

Amen

P.S. folgendes habe ich erst letztens als Signatur bei einem WO-Mitglied gelesen:

"Wenn Waffen töten, macht Besteck fett"

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...........das in renomierten Magazinen und TV-Sendern, schlichtweg unwahrheiten erzählt werden.

Das is wirklich bitter.

Wirklich schlimm ist , daß wir ohnmächtig zuschauen müssen , wie so ein S.....dreck verbreitet wird .

Auch irgendwelche Protestmails werden da nichts ausrichten .

Viele Leute glauben den Mist , weil sie sich nicht vorstellen können , daß ein aus ihrer Sicht seriöser Sender bzw. Zeitung bewusst Tatsachen verdreht oder verfälscht .

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Und was noch schlimmer ist, wenn Jemand unbeteiligtes und ahnungsloses, soetwas hier ließt:

Viele Leute glauben den Mist , weil sie sich nicht vorstellen können , daß ein aus ihrer Sicht seriöser Sender bzw. Zeitung bewusst Tatsachen verdreht oder verfälscht .

Hält dieser Mensch, wahrscheinlich eher uns für kranke Anarchisten, als DAS auch nur für möglich zu halten.

Es ist einfach deutlich angenehmer Minderheiten zu beschuldigen und sich über Randgruppen aufzuregen, als ernsthaft die Grundsätze der Gesellschaft zu überdenken in der man lebt.

Grüße expedition

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Ich hatte ihn auch ein ums andere mal überarbeitet, weil ich mir schon gedacht hatte, dass es sich anders anhört als ich es meinte.

Ich will damit sagen, dass für viele Menschen die Vorstellung angenehmer ist, dass das was ich morgens in der Zeitung lese alles die ungefilterte Wahrheit ist, als sich gezwungen zu sehen, alle Neuigkeiten in den Medien, die man für wichtig hält, kritisch zu hinterfragen, um sich eine fundierte Meinung zu bilden.

Ich zähle mich da durchaus auch zu, aber gerade durch solche Vorfälle wird mir klar, wie wichtig doch das eigene Denken ist. :)

Grüße expedition

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Wenigstens hat Herr Jessen, seines Zeichens IMMER NOCH Feuilleton-Chef der ZEIT, nicht behauptet, die Erschossenen von Winnenden seien schließlich selber schuld....

wie damals bei dem U-Bahn-Opfer in München....

Das nur mal so, um den moralischen Kompaß der ZEIT einordnen zu können...

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http://kommentare.zeit.de/article/2009/03/...#comment-302119

NIEDER!!!

Sehr geehrter Herr Naumann,

für sie als Verbotsfans eine Übersicht aktueller Schwarzmarktpreise:

- Makarov-Pistole 150 €

- AK47 Kalaschnikov 450 €

- Scorpio MPi 2000 € (Als Ergänzung zur Rolex bei Zuhältern beliebt)

- Handgranaten 20-40 €

Der Nachschub aus z.B. Ex-Jugoslawien funktioniert reibungslos.

Zusätzlich sind Jugendliche für Schwarzhändler angenehme Kunden, da die Wahrscheinlichkeit an einen Polizeispitzel zu geraten, erheblich geringer ist. Die Preise sind ebenfalls durchaus Taschengeld-verträglich.

Es geht billiger und schneller sich eine illegale Waffe zu beschaffen als dies legal zu bewerkstelligen. Bis auf die Pistolen fallen die Waffen übrigens unter das Kriegswaffenkontrollgesetz und sind für Sportschützen oder Jäger überhaupt nicht zu erwerben.

Sie werden in keiner Stadt länger als 15-30 min benötigen, um Heroin, Kokain und ähnliches zu kaufen. Die jährliche Anzahl an Drogentoten ist erschreckend. Sollte man nicht den Drogenbesitz und –handel verbieten?

Moment, der Handel ist ja verboten; dumm gelaufen.

Ohne Schusswaffen gibt es solche Taten nicht oder sie fordern weniger Opfer!

Gegenbeispiel: Als Attentat von Volkhoven ist der Amoklauf des 42-jährigen Kölner Frührentners Walter Seifert in die deutsche Kriminalgeschichte eingegangen.

Seifert, der sich von Behörden ungerecht behandelt fühlte, tauchte mit einem selbstgebauten Flammenwerfer und einer Lanze am 11. Juni 1964 im Kölner Stadtteil Volkhoven in seiner alten Schule auf und überfiel eine Klasse im Unterricht. Bei dem Anschlag tötete er zwei Lehrerinnen, darunter seine ehemalige Klassenlehrerin. Von den 28 durch Brandwunden zum Teil schwer verletzten Kindern starben acht.

Schußwaffen? Nicht verwendet

Computerspiele? Gab es noch nicht

Verbrechen dieser Art sind keine Spontantaten sondern werden sorgfältig vorbereitet. Wie heißt es doch so schön „Wo eine Wille ist, ist auch ein Weg“

Vielleicht sollte man auch einmal die Verantwortung der Medien näher beleuchten?

Fast die Hälfte aller Amokläufer ahmen eine ähnliche Tat nach

Von Nicola Siegmund-Schultze

Von Selbsttötungen ist bekannt, daß sie andere, suizidgefährdete Menschen zur Nachahmung anregen können. Vor allem dann, wenn das Vorbild großes Medieninteresse auf sich gezogen hat.

Ärzte Zeitung, 14.05.2002

Hinsichtlich des zuletzt genannten Aspekts der Bekämpfung von Nachahmungstaten (der sog. Copycat-Effekt) schlägt Robertz (2007b) das folgende Maßnahmenpaket für Medien und Pressestellen vor:

(1) Keine Vermutungen zum Motiv äußern, um eine mögliche Identifikation mit dem Täter zu verhindern.

(2) Keine Photos und Namen weitergeben, um Distanz zum Täter zu schaffen.

(3) Keine Vermutungen zur Rolle bestimmter Personen im Tathergang äußern, um die Entstehung von Mythen bzw. „Heldengeschichten“ zu verhindern.

(4) Keine zu konkrete Darstellung des Tathergangs bzw. bestimmter Details (z. B. Kleidung, Waffen usw.) liefern, um die Gewaltphantasien von möglichen Nachahmungstätern nicht (weiter) anzuregen.

(5) Keine zu konkrete Darstellung von Täterphantasien und emotionalem Bildmaterial (Tagebuchauszüge, Videos, Zeichnungen usw.) verfügbar machen, um Schnittstellen zur Situation und Phantasie von potenziellen Nachahmungstätern zu vermeiden.

Amoktaten – Forschungsüberblick unter besonderer Beachtung jugendlicher Täter im schulischen Kontext. 2007

Kriminalistisch-Kriminologische Forschungsstelle

Analysen Nr. 3/2007

Nein, das Presserecht bietet keinen wirklichen Schutz vor dem nächsten Massenmord in Deutschland. Darum sollte es nachgebessert werden. Die Kontrolle sollte den Verlagen und Sendern bei Strafe ihrer Auflösung selbst überlassen bleiben.

Auch in einem Wahljahr kann niemand den Gesetzgeber daran hindern, die Auswüchse des Sensations- und Umsatz-geilen Pressewesens einzudämmen.

Nach jedem sogenannten school shooting führt unsere Gesellschaft ein intensives Selbstgespräch über die Folgen von Gewaltverherrlichung in allen Medien, über die Vereinsamung spätpubertierender junger Männer, über die sprachlose Familie, über den Verlust sogenannter normativer Orientierungen, die früher als die Zehn Gebote bekannt waren. Die naheliegende Frage, ob es wirklich nötig ist, Hunderte von Verlagen und Sendern in Deutschland zu haben, die unkontrolliert prächtig daran verdienen, ist weniger tiefsinnig. Der Gesetzgeber muss sie beantworten, ehe es wieder einmal zu spät ist.

Ich bin gespannt, ob mein Beitrag überlebt :rolleyes:

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Mehr als acht Millionen genehmigungspflichtige Gewehre und Faustfeuerwaffen befinden sich im Privatbesitz, ...

Das ist in der Tat erschreckend!

Mit so wenigen Legalwaffenbesitzern werden wir nie eine starke Lobby zusammen bekommen.

Höchste Zeit, dass mehr legale Waffen ins Volk kommen!

---

Tom

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Ich bin gespannt, ob mein Beitrag überlebt :rolleyes:

Hallo Zeb,

wahrscheinlich nicht. Aber hochinteressante Ausführung von Frau Siegmund-Schultze! So etwas liest oder hört man natürlich selten in den Medien, kommen doch die wahren "Schmuddelkinder" aus deren eigenen Reihen! Ich bin der festen Meinung, wie hier schon des öfteren von anderen in den Foren gepostet, dass die exzessive Berichterstattung in unseren Medien Nachahmer hervorruft und zwar in einer schuldigeren Art und Weise, als es der legale Waffenbesitz oder Computerspiele je sein könnten.

Ironie ein - Medienwerbung an:

" Du hast in deinem Leben nichts erreicht, bist ein Looser, von allen verkannt, niemand mag dich, vor allem die Frauen erkennen nicht dein wahres Potential? Schlag zurück, habe einen Abgang mit großem Knall, sorge dafür, dass dein Name in aller Munde ist, dass jeder noch einmal mit Angst und Schrecken an dich denkt, dir im Net anschließend virtuelle Altare gebaut werden, du posthum zu einer Art Gott erhoben wirst. Man wird dein Leben noch einmal durchleuchten und das Ergebnis wird sein, dass alle anderen daran Schuld waren und sich schuldig fühlen müssen, man wird erkennen, deine Tat hat einen echten Sinn gehabt. Die Vermarktung übernehmen selbstverständlich wir. Dies ist eine gratis Serviceleistung der Medien, greifen Sie auf unser großes Knowhow zurück!"

Medienwerbung Ende - Ironie Aus.

Ich denke noch mit Schrecken und Ekel an das Entführungsdrama in Gladbeck, wo die Presse aktiv daran mitgewirkt hat. Wenn ich dann in den Medien sehe, wie versucht wird mit blöden Fragen, Bemerkungen und Kommentaren die gewünschten Ergebnisse "herbeizureden" frage ich mich allen Ernstes, was kann man denen eigentlich noch glauben, warum fordert eigentlich niemand in solchen Fällen die Einschränkung der Pressefreiheit, wenn wir doch gleichzeitig Bürgerrechte aufgeben sollen? Jeder mediale Hype erfordert bei dem nächsten Anlaß einen noch größeren um zu wirken und so setzt sich die Spirale der medialen Gewalt ungehemmt fort.

Nirgends liest oder hört man, dass es sich bei solchen Tätern doch nicht nur um krankhaft gestörte Personen handelt, die sich eigentlich nicht mehr unter Kontrolle haben, sondern um (jetzt muss ich mich selbst mal für meine Ausdrucksweise entschuldigen) "feige Schweine" die sich in eine starke Position gegenüber Schwächeren bringen und dies dann auskosten. Warum rennen die denn meißtens an Schulen oder Kindergärten und klingeln nicht mal an einer Polizeiwache und sagen, "Ich warte hier draußen"? Wenn solche Einrichtungen besser bewacht würden, liefen sie wahrscheinlich ins Krankenhaus in die Intensiv- oder Säuglingsstationen oder in die Pflegeheime für Senioren. Zentrale Botschaft heute: "Mach so etwas und jeder wird sich wohlwollend mit dir beschäftigen!". Ich denke hier ist ebenfalls ein Ansatz, in der unsere Gesellschaft klar zum Ausdruck bringen sollte, was sie von diesen Personen hält, mit denen von Frau

Siegmund-Schultze geschilderten Maßnahmen. Man weis hinterher immer alles über den Täter, aber nichts über die armen Opfer, dies gibt mir mächtig zu denken.

Gruß

Defender27

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