Die "besonderen Fertigkeiten" mit der Kurzwaffe sind gleichermaßen Bestandteil der verlängerten Ausbildungszeit wie es "vertiefte Rechtskenntnisse" sind. Gleich sind sie also nicht.
Beides ist als Anforderung zur Genehmigungsfähigkeit für diesbezügliche Ausbildungen in der WaffVwV aufgeführt und wurde von mir oben schon zitiert.
Was wurde da geprüft? Der Umgang mit einem (Sicherheits-)Holster? Der treffsichere Schuss unter körperlicher Belastung? Ziehen der Waffe von unter der Bekleidung und in der Bewegung?
Was schiesst Du denn so (Übungen, Distanzen, Anschlagsarten) als Jäger mit der Kurzwaffe? Was als Sportschütze im BDMP oder im Schützenbund?
Meist sind es genau die Leute, die von sich der Meinung sind, dass sie ja nichts mehr zu lernen haben, die dann bitter an den Realitäten scheitern - natürlich abhängig von der Tiefe der an sie gestellten Anforderungen. Dass Du statisch auf ein paar Meter ein Stück Papier triffst, bezweifle ich ja gar nicht.
Ich lerne noch jeden Tag dazu und bin mir sicher, Dich trotzdem innerhalb von Minuten an einen Punkt bringen zu können, der zwar nicht wirklich "schwierig" ist, Dir aber schnell die Grenzen Deiner Erfahrung im praktischen Umgang mit Schusswaffen aufzeigt. Zumal es noch einen Unterschied zwischen "Können" und "Beherrschen" gibt.
Dass soll nicht heissen, dass Du das evtl. nicht doch kannst/beherrschst oder den Anforderungen ganz sicher nicht gewachsen bist, das bedeutet nur dass Aussenstehende das nicht bewerten können und sich deswegen die Sachbearbeiter oft auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zurückziehen - und das ist eben, die Jägerprüfung nicht als anderweitigen Nachweis der Sachkunde für Berufswaffenträger zu akzeptieren und zu fordern, dass eine entsprechende Sachkundeprüfung abgelegt wird.
Selbst wenn Du im Lehrgang genau nichts lernen solltest, so hat dann die Behörde und Du wenigstens die Gewissheit, das alles seine Ordnung hat.
Wo ist denn das Problem, sein Wissen einfach nochmal durch den Besuch aufzufrischen? Lernen tut nicht weh und schaden tut es höchstens, weil es 4 Tage beansprucht und ein bisschen Geld kostet - aber dass alles richtig läuft sollte ja eigentlich der künftige Arbeitgeber auch wollen.
Wobei ich Dir zustimme, dass es natürlich nicht schlecht wäre, sich evtl. einen Lehrgang zu suchen, der mit Teilnehmern durchgeführt wird, die schon ein gewisses Level und Know-How mitbringen und nicht mit einem Rudel Anfänger im Raum zu sitzen - damit steigt eigentlich ganz automatisch das Niveau der diskutierten Themen und der praktischen Übungen.