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IGNORED

Waffen nach der Wende


sundance

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Es gab auf jeden Fall Privatwaffen in der DDR.

Wir hatten damals Ostverwandschaft. Ein entfernter Verwandter (wohnte in Ost-Berlin) hat uns mal seine Sammlung privater Waffen gezeigt.

Er muss irgend ein hoher Stasi-Offizier gewesen sein; sein Vater war noch was höheres. Aber nährers weiß ich auch nicht; der Mann ist seit 20 Jahren tot.

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Klar gab es Leute mit Privilegien, die gehörten aber nicht zu meinem Umfeld und wurden auch in der Regel nicht im öff. Dienst übernommen.

Ich dachte daran, WER nach der Wende alles per Amnestie (für Schalk-Golodkowski und derartige Leute war es wohl eher eine Anmeldepflicht denn eine Amnestie) angemeldet hat, wäre nett zu wissen gewesen. Das Waren ja nicht alles "Regimegegner", die zufällig im Wald was gefunden hatten.

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Ich dachte daran, WER nach der Wende alles per Amnestie (für Schalk-Golodkowski und derartige Leute war es wohl eher eine Anmeldepflicht denn eine Amnestie) angemeldet hat, wäre nett zu wissen gewesen. Das Waren ja nicht alles "Regimegegner", die zufällig im Wald was gefunden hatten.

Die durften in der Regel ihre privaten Waffen abgeben, nachdem ihnen der Prozeß (wegen was auch immer) gemacht wurde.

Ich kenne einen DDR-Staatssekretär persönlich (war eine Zeit lang GF bei meinem Arbeitgeber), der hatte früher eigene Jagdwaffen und wurde verknackt = Waffen weg, weil unzuverlässig: Für Sachen, die eigentlich nicht ehrenrührig waren (Umgehung alliierter Verbote in Berlin), aber für seine wirklichen Schweinereien hat man ihn nie verurteilen können, da alles legal war. Sozusagen Siegerjustiz, aber in dem Fall hats wohl nicht den Falschen getroffen, wenn auch die Rechtsstaatlichkeit recht locker ausgelegt wurde.

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Viel interessanter ist die Frage wo die ganzen Waffen der Kampfgruppen und GST Leute hin verschwunden sind....ich hab da nach der Wende Sachen gesehen....oh man, da sind ganze Waffenkammern regelrecht von Geisterhand entleert worden, das hat keine Sau interessiert!

Von den abziehenden Russen aus meinem damaligen Nachbarort ganz zu schweigen, die haben den Leuten AK47igs angeboten für einen Appel und ein Ei und die sind nie wieder mit vollen Händen in ihre Offiziersheime gefahren!

Die AK gabs bei denen für 200 Mark "West" und die hatten genug Vorrat!

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Es gab wohl auch private Jäger in der normalen Bevölkerung, nur durften die nicht alles haben. Davon zeugen heute noch die Querflinten mit Zielfernrohrmontagen, die man gelegentlich sieht... der Bürger bekam nämlich keine Kurzwaffen und keine Büchsen, und mußte seine Rehe und Wildschweine mit FLG jagen.

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Das ist halt alles hören-sagen.

Wäre interessenter zu hören, was die selbstdabeigewesenen beitragen könnten.

Vieles stimmt nämlich nicht so wirklich, zum Beispiel die Mär, dass man in Japan keine privaten Schusswaffen besitzen darf.

Ein Bekannter von mir ist seit wenigen in Japan beruflich tätig (und offenbar sehr unglücklich), er hatte mal geschrieben, wie das bei denen geht.

Unter dem Strich ist es weder teurer und wirklich aufwendiger (sowohl eine Sachkundeprüfung gibt es, aber auch getrennte Lagerung von Waffe und Muni in Tresor/ Stahlschrank usw) als bei uns; allerdings muss man sich in den ersten zehn Jahren mit Schrotflinten zufrieden geben und Kurzwaffen sind wohl wirklich nicht.

Zudem scheint es keinen wirklichen Rechtsweg im Falle einer Ablehnung zu geben.

Derartiges war hierzulande noch nie so detailliert zu lesen gewesen.

Das Buch zum Sachkundeunterricht war mit so komischen Manga Comics gestaltet .....

Bearbeitet von EkelAlfred
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Es gab wohl auch private Jäger in der normalen Bevölkerung, nur durften die nicht alles haben. Davon zeugen heute noch die Querflinten mit Zielfernrohrmontagen, die man gelegentlich sieht... der Bürger bekam nämlich keine Kurzwaffen und keine Büchsen, und mußte seine Rehe und Wildschweine mit FLG jagen.

Naja im großen und ganzen stimmt das schon, allerdings gab es auch immer Ausnahmen!

Gerade in den abgelegenen Gegenden hatten der eine oder andere eine oder mehrere Büchsen, oftmals aus CZ unter der Hand!

Ansonsten war das wie Fyodor schon gesagt hat eher ein "Flintenclub"!

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Hallo,

ich hatte etwas konkretere Angaben erhofft. Mit Sicherheit hat es - wie überall - einen privaten Waffenbesitz "am Staat vorbei" gegeben.

Ein Einschnitt wie die Wende wäre zumindest eine Möglichkeit gewesen mittels Amnestie einen (wenn auch kleinen) Teil zu legalisieren.

Jetzt wird wieder über Amnestieregelungen nachgedacht - wenn dann allerdings gesetzestreue Bürger wie 2009 "kriminalisiert" werden, wird das kaum Erfolg bringen.

Viele Grüße

sundance

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gesetzestreue Bürger
Noch besser würde ich es finden, wenn Du "rechtschaffene Bürger" schreiben würdest. Gesetzestreue Bürger sind nicht immer und überall die Guten, das hängt von der Legislative ab. Das sollten wir Deutsche aus der NS- und DDR-Zeit gelernt haben. Von Heinrich von Zeist stammt das Zitat: "Ich erkenne nur ein höchstes Gesetz an, die Rechtschaffenheit, und die Politik kennt nur ihren Vorteil." (de.wikiquote.org/wiki/Rechtschaffenheit)

Schlimm genug, dass "rechtschaffen" im Duden der Gebrauch "veraltend" gegeben wird. In der deutschen Wikipedia gibt es auch keinen Artikel dazu (im Gegensatz zur englischen Ausgabe). Wenn Du mich fragst, wie ich "rechtschaffen" definieren würde: Die beste Kurzform, die mir dazu einfällt: Der Goldenen Regel entsprechend.

OK, das war ein Abschweifer. Aber wir müssen alle aufpassen, dass wir nicht in die Neusprech-Falle tappen.

Bearbeitet von mwe
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Ich habe drei Jahre in Greifswald studiert und dort mit den älteren Herren auf dem Schießstand häufiger mal geschwatzt.

Es war wohl durchaus so, dass man als Jäger Flinten bekam, die Handhabe der örtlichen Polizei war allerdings überall unterschiedlich.

In einigen Gegenden konnte man als Jäger frei Flinten erwerben (so man sie denn beschaffen konnte) und Munition auch, und beides zuhause lagern.

In anderen Landstrichen hatte die Polizei die Waffen, mal nur die Munition, in Verwahrung, wo man sie dann zur Jagdausübung abholen und wieder wegbringen musste, verschossene Munition musste anhand der Hülsen nachgewiesen werden.

Es waren durchaus auch Kugelwaffen im Umlauf, allerdings nur bei Parteibonzen oder staatlich angestellten Förstern.

Sportschützen hatten im Allgemeinen nur Zugang zu Gemeinschaftswaffen, die zentral aufbewahrt wurden.

Wie alles in der DDR war das in Teilen wohl auch Auslegungssache des jeweiligen Sachbearbeiters, ich kenne einen Bauern, der eine Flinte ganz offiziell zur Schadensabwehr an Feldern genehmigt bekommen hat. War wohl gegen blaue Kacheln, wie er das erzählt hat. Die hat er auch heute noch, auf grüner WBK als Jäger.

Bearbeitet von schadavi
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Sportschützen hatten im Allgemeinen nur Zugang zu Gemeinschaftswaffen, die zentral aufbewahrt wurden.

Interessant. Und da wollen die Grünen, die genau dafür sind, uns was von Freiheit erzählen.

Mir fällt der Ententest ein: "Wenn ein Objekt aussieht wie eine Ente, schwimmt wie eine Ente und schnattert wie eine Ente, dann kann man auch denken, es ist tatsächlich eine Ente, obwohl sie kein sichtbares Etikett hat, welches sie als Ente bezeichnet."

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Es ist interessant was hier so über die DDR geschrieben wird. Vieles ist richtig, vieles aber auch falsch. Ich bin 71 Jahre alt, habe 1963 bei der NVA gedient. ( Konnte man sich ja nicht aussuchen ob ja oder nein , wie Heute.)

Ich hatte beim Militär schon eine russische Sportwaffe.KK- Gewehr, was für ein Typ, ich kann es nicht mehr sagen., ist zu lange her. Später hatte ich eine Suhl 150. Eine sehr gute Waffe die auch heute noch mithalten kann. Das Gewehr hatte ich damals einfach im Spind !! dazu machmal 1000 !! Schuss Munition im Schrank bei dem Gewehr. Hat keinem interessiert. Nur für große Kaliber war man alergisch. Es war mal eine Makarow verschwunden, das war einem Weltuntergang gleich. Eine Mackarow mußte natürlich nur in der Waffenkammer aufbewart werden. Nach der Militärzeit lief dann alles über die GST ( Gesellschaft für Sport und Technik. ) Selbst da hatte ich das Kleinkalibergewehr zu Hause in der Stube neben dem Kleiderschrank. !!! (GST - Eigentum. Das ging bis etwa anfang der 70er Jahre. Dann wurde die Sache über Nacht verschärft. Alle Waffen und Muni mußten ohne Begründung bei der GST im Waffenbunker eingeschlossen sein. Mit nach Hause nehmen war nicht mehr möglich. Als Kurzwaffe hatten wir die russische Margolin. Dafür galt analog das selbe wie für die Langwaffe. Wenn man schießen wolle wurden die Waffen von einem GST "gewaltigen" ausgegeben - auf dem Schießstand. Da haben sie dann zuletzt sogar die Munition vorgezählt, damit keine Patrone eingesteckt wurde. (80ziger Jahre). Großkaliberbüchsen für den Sport gab es nicht. Ich war kein Priviligierter, wie vielleicht jetzt einige denken werden. Ich war ein ganz gewöhnlicher Schlosser im Stahlwerk. Ich hatte auch einen Kumpel aus dem Werkzeugbau, der regelmäßig zur Jagt gegangen ist. Die Waffe war eine Flinte, das ist richtig. Geschossen wurde mit Schrot oder Brenneke. Die Waffe mußte abgeholt werden und mßte nach der Jagt wieder abgegeben werden, das konnte durchaus auch am nächsten Tag sein. Ein anderer Jäger hat dann schon auf die Waffe gewartet, da es Gemeinschaftswaffen waren. Ich kann mich aber auch nicht erinnern, das diese Jagdwaffen, wenn sie über Nacht bei dem Jäger blieben, im Tressor verwart wurde. Ich meine es gab in der DDR gar keine Waffentressore zu kaufen. Ich hatte jedenfals keinen. den mußte ich erst nach der Wende kaufen.

Ich bitte zu entschuldigen, wenn möglicherweise , betreffs Aufbewahrung, einiges nicht ganz richtig ist, aber im Alter entfällt einem einiges. Man kann vieles nicht wieder im Kopf abrufen.

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